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MAN Elektrobus

Auf der IAA 2016 zeigte MAN einen eMobility Technologieträger. Foto: MAN

MAN investiert Milliarden in die Zukunft: Im Rahmen seines Zukunftsprogramms hatte MAN angekündigt, Effizienzsteigerungen in allen Unternehmensbereichen vorzunehmen, gleichzeitig aber auch das internationale Produktionsnetzwerk neu geordnet. In der Folge erhielt jeder Standort ein klares, eigenständiges Profil. Dies war mit einem hohen Mitteleinsatz für die Modernisierung und Kapazitätsanpassungen an den jeweiligen Standorten verbunden. Bis 2020 wird der Münchner Nutzfahrzeughersteller rund 2,4 Milliarden Euro in die Modernisierung seiner Unternehmensstandorte investiert haben. Allein in München nimmt das Unternehmen von 2015 bis 2020 rund 1,1 Milliarden Euro in die Hand, um sein Stammwerk fit für die Zukunft zu machen. Ein „mittlerer dreistelliger Millionenbetrag“ soll in Elektromobilität fließen. Sowohl MAN als auch Scania wollen ab 2018 Vorserienversionen elektrischer Stadtbusse in mehreren europäischen Städten im Alltag testen und noch vor 2020 in Serie produzieren. Ein gemeinsamer elektrischer Antriebsstrang wird als Baukastenmodul die künftigen Stadtbusse der Marken von Volkswagen Truck & Bus antreiben. Nicht nur im Produktions- auch im Forschungs- und Entwicklungsbereich führt MAN Truck & Bus ein großes Bauprojekt in München Allach durch. Der zentrale Neubau des MAN-Entwicklungszentrums, das im Januar 2018 eröffnet werden soll und rund 90 Millionen Euro kostet, liegt innerhalb der Teststrecke 1 und stellt eine ideale Umgebung für die zunehmend komplexe Entwicklungsarbeit sicher. „Alternative Antriebe, wie z.B. die Elektromobilität, spielen eine immer wichtigere Rolle im Nutzfahrzeugbau. Gleichzeitig werden unsere sauberen Verbrennungsmotoren noch lange gebraucht – etwa im Fernverkehr. Das bedeutet, dass wir alternative und konventionelle Antriebstechnologien parallel entwickeln. Dazu brauchen wir einerseits die nötigen finanziellen Mittel sowie top-motivierte und ausgebildete Mitarbeiter, andererseits aber schlicht und ergreifend den nötigen Platz. Das neue MAN-Entwicklungszentrum setzt Maßstäbe in diesem Bereich – was die technische Ausstattung und die Auslegung auf moderne Arbeitsweisen angeht“, sagte Joachim Drees, Mitglied des Vorstands von MAN Truck & Bus und MAN SE. Rund 360 Ingenieurinnen und Ingenieure werden im neuen MAN-Entwicklungszentrum an den Lkw und Bussen der Zukunft arbeiten, 100 weitere Mitarbeiter im Werkstattbereich. In dem 33.000 m2 großen Gebäude entstehen beispielsweise Prototypen, die mithilfe modernster Rapid-Prototyping-Verfahren wie dem 3D-Druck gefertigt werden. Auf Triebstrangprüfständen können Elektroantriebe auf Herz und Nieren getestet werden, in der Abteilung für Umweltsimulation lassen sich die Auswirkungen von Wind und Wetter auf unterschiedlichste Bus- und Lkw-Bauteile nachempfinden, ein weiterer Bereich untersucht das Zusammenspiel unterschiedlicher Steuergeräte. Die Architektur des Neubaus ist einzigartig. Um die Wege kurz zu halten und die in Produktionswerken immer kostbare Fläche ideal zu nutzen, wurde in die Höhe gebaut und alle fünf Ebenen ideal miteinander verbunden. Ermöglicht wurde dies durch eine intelligente Wegeführung und den weltweit ersten Aufzug für Lkw und Busse. Er ist 14 Meter lang und verfügt über eine Traglast von 15 Tonnen.Über das Gebäude verteilte Ladepunkte und Schnellladestationen sorgen dafür, dass elektrisch angetriebene Lkw und Busse schnell und flexibel aufgeladen werden können. Im neuen Zentralgebäude des MAN Entwicklungszentrums werden Abteilungen, die heute über das Allacher Werksgelände und mehrere Außenstandorte verstreut sind, zusammengeführt. Damit sind ein schneller und effizienter Austausch sowie das reibungslose Zusammenspiel verschiedener Forschungs- und Entwicklungsprojekte optimal gewährleistet. Die Open-Space-Büroflächen mit verschiedenen Besprechungsinseln sind von vorne herein auf neue Arbeitsmethoden des Agilen Projektmanagements wie SCRUM ausgelegt.

Computeranimation des neuen Zentralgebäudes im MAN Entwicklungszentrum. Grafik: MAN

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