Die Comtrans scheint di Nutzfahrzeug-Leitmesse für Osteuropa zu sein: Über 220 Aussteller aus aller Welt kamen nach Moskau, um Neuheiten und aktuelle Produkte im Moskauer Crocus Expo Center zu zeigen. Neben allen russischen und westeuropäischen Lkw-Herstellern, waren auch die international führenden Transporter-, Bus- und Trailerhersteller sowie viele namhafte Zulieferer und Komponentenhersteller vertreten. In diesem Jahr kamen aber nur 16.000 Besucher in die Messehallen am Stadtrand von Moskau. Das sind weniger als im Rekordjahr 2013. Dennoch zeigte sich Messedirektor Sergey Rybchak vom Messeveranstalter ITEMF Expo zufrieden: „Trotz des aktuell deutlich abgeschwächten Nutzfahrzeugmarkts in Russland war das Interesse der Fachbesucher sehr groß. Dies und die zahlreichen Premieren und Neuvorstellungen belegen, dass die Comtrans nach wie vor die Nummer zwei unter den internationalen Nutzfahrzeug-Leitmesse ist – neben der IAA Nutzfahrzeuge.“ Die Messe in Moskau findet alle zwei Jahre im Wechsel mit der IAA Nutzfahrzeuge statt. Ungeachtet der zurzeit erschwerten Marktlage in Russland, zeigten insbesondere die internationalen Aussteller eine starke Präsenz. „Die westeuropäischen, aber auch die asiatischen Nutzfahrzeughersteller und Zulieferer sehen mittelfristig nach wie vor ein großes Potenzial für ihre Produkte in Osteuropa und unterstreichen dies mit ihrer Teilnahme an der Comtrans“, erklärte Peter Bergleiter, Geschäftsführer der IMAG – Internationaler Messe- und Ausstellungsdienst GmbH, dem internationalen Partner des Messeveranstalters ITEMF Expo. Weltpremieren feierten vor allem die russischen Hersteller von Lkw, Bussen und Transportern. So sorgte Kamaz mit nicht nur mit einer spektakulären Fahrerhaus-Studie für Aufsehen, sondern auch mit einem Elektro-Kleinbus, der noch im November auf den Markt kommen soll: Der Kamaz-2257E misst nur 5,90 Meter in der Länge und bietet bis zu 22 Personen Platz. Der Niederflurbus ist mit einem voll-elektrischen Antriebssystem ausgestattet, dessen Akkus laut Hersteller eine Reichweite von 65 Kilometern haben. Eigens entwickelte Schnellladestationen an den Endhaltestellen der jeweiligen Linien sollen jedoch den dauerhaften Einsatz im innerstädtischen Verkehr ermöglichen. Neben den Lkw- und Transporterherstellern nutzten auch zahlreiche Bus-Hersteller die Messe für die Präsentation neuer Modelle sowie der aktuellen Modellpalette. In erster Linie trumpften die heimischen Marken mit Innovationen auf. So präsentierte Volgabus mit dem neuen Modell 528 512-CNG Serpentine einen gasbetriebenen Bus, der hauptsächlich für den regionalen Überlandverkehr konzipiert wurde. Der CNG-Antrieb mit Gastanks auf dem Vorderdach soll Reichweiten von bis zu 500 Kilometern ermöglichen und dabei die Treibstoffkosten jährlich um mehr als umgerechnet 10.000 Euro senken. Gleich drei neue Busmodelle präsentierte GAZ: Neben dem Kleinbus Vector Next auf Basis des aktuellen Transporters Gazelle Next waren ein neuer Stadtverkehrs-Midibus auf ISUZU Chassis namens Vector-3, sowie der neue, 9,50 Meter lange Niederflurbus Liaz-4292 mit Euro-5-Motor zu sehen. Eine Russland-Premiere feierte Scania mit dem Scania Touring. Der in China bei Higer gefertigte Dreiachs-Reisebus verfügt über einen 440 PS-starken Euro-5-Motor und ist mit Küche, Toilette und Liegesesseln von Sitzhersteller Kiel ausgestattet. Viele weitere Hersteller, wie Setra und MAN aus Deutschland, MAZ aus Weißrussland, Golden Dragon aus China und der türkische Midibus-Spezialist Aios bereicherten das Spektrum der ausgestellten Busse in Moskau. Die nächste Comtrans wird voraussichtlich im September 2017 in Moskau stattfinden.
Messe trotz russischem Marktrückgang erfolgreich
6. November 2015