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Das Europäische Parlament beschließt die Beschaffung sauberer Busse für alle Mitgliedsstaaten. Symbol-Foto: European Parliament

Die EU-Gesetzgeber haben verbindliche Ziele für die Beschaffung von emissionsfreien Fahrzeugen vereinbart: Verkehrsunternehmen in ganz Europa müssen im kommenden Jahrzehnt mit der Erneuerung ihrer öffentlichen Busflotten beginnen. Behörden und öffentliche Unternehmen sind aufgefordert, ein Viertel aller neu angeschafften Busse ab dem Jahr 2025 in der Kategorie „sauber“ zu kaufen, ab 2030 steigt die Quote auf mindestens ein Drittel aller Neufahrzeuge. Das Abkommen wurde von Vertretern des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten während der Verhandlungen über die neue Richtlinie “Clean Vehicles Directive” über umweltfreundliche Fahrzeuge besiegelt. “Dank dieses Gesetzes sollten auf den Straßen Europas deutlich mehr Elektrobusse eingeführt werden”, erklärt Yoann Le Petit, Clean Vehicles Officer bei T&E, zur überarbeiteten “Clean Vehicles Directive”. Die Richtlinie sei jedoch das absolute Minimum, es sei eine viel schnellere Aufnahme erforderlich. Seitens Le Petit gabe es aber auch Kritik: Mit Erdgas betriebene Busse auch dazu zu zählen, entspräche nicht den Pariser Klimazielen oder dem Ziel der EU, bis 2050 eine Dekarbonisierung zu erreichen. Die nationalen Ziele für die Vergabe öffentlicher Aufträge für umweltfreundliche Busse werden abhängig von der Bevölkerung und dem BIP eines Landes für 2025 zwischen 24 und 45 Prozent und für 2030 zwischen 33 und 66 Prozent variieren. Die Hälfte dieser Ziele muss durch den Kauf von komplett emissionsfreien Bussen erreicht werden, wie etwa Elektrobussen. Ärmere EU-Länder im Osten und Süden Europas werden niedrigere Ziele haben als reichere westliche Staaten. In Deutschland  beispielsweise muss fast ein Viertel aller neuen öffentlichen Busse bis 2025 null Emissionen aufweisen und zum Beispiel rein elektrisch angetrieben sein. Die andere Hälfte der Ziele kann jedoch auch mit anderen „sauberen“ Bussen erreicht werden, die im Sinne der Vorgaben für alternative Kraftstoffe auch mit fossilen Brennstoffen wie verflüssigtem und komprimiertem Erdgas betrieben werden dürfen. Das wird nun hinter verschlossenen Türen noch einmal diskutiert. Die finale Abstimmung über dieses neue Gesetz soll im April im Europäischen Parlament erfolgen.
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