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Das Rot als Signalfarbe ist aber auch ein Verweis auf die Herkunft: DB Regio stellt die rollende Praxis. Foto: Binanzer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV Hessen) setzt ab Mai 2018 eine mobile Arztpraxis – den DB medibus – ein. In einer zweijährigen Pilotphase soll der DB medibus von DB Regio Bus zunächst im nordhessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg rollen. Eine alternde Gesellschaft und damit die Notwendigkeit häufigerer Arztbesuche und fehlender ärztlicher Nachwuchs bedeuten oftmals große Herausforderungen für die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen. Deshalb hat sich die KV Hessen für eine Kooperation mit DB Regio Bus entschieden. Die Bayern Express & P. Kühn Berlin GmbH (BEX) vermietet ab Mai 2018 für zunächst zwei Jahre eine mobile Arztpraxis an die KV Hessen. Die Beschaffung und den Betrieb übernimmt ebenfalls die BEX. Damit kann sichergestellt werden, dass im Falle einer Reparatur  die Leistung schnell wieder aufgenommen werden kann. An Bord des DB medibus werden ein Arzt, den  die KV Hessen bereits gefunden hat, und eine medizinische Fachangestellte sein. Der Busfahrer wird voraussichtlich von DB Regio Bus Mitte für dieses Pilotprojekt gestellt. Mit dem DB medibus sollen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Versorgungslücken geschlossen und die vorhandenen Ärzte bei der medizinischen Versorgung entlastet werden.  Es handelt sich um eine Ergänzung und keine Konkurrenz zum Hausarzt. Über eine im Bus verbaute Videokonferenzanlage können Haus- und Fachärzte bei der Behandlung einbezogen werden. Damit wird auch die Vernetzung unter den niedergelassenen Ärzten gefördert. Auch weitere Kassenärztliche Vereinigungen und das Robert Koch-Institut, das im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit eine Erhebung zum Gesundheitsstand der Deutschen durchführen soll,  bekunden ihr Interesse am DB medibus. Erste Verhandlungen laufen bereits. Daneben zeigen sich auch politische Parteien, wie z.B. die SPD Brandenburg, sehr interessiert. Auf dem Landesparteitag der brandenburgischen SPD soll ein Leitantrag verabschiedet werden, der vorsieht, gemeinsam mit der DB Regio Bus und der Kassenärztlichen Vereinigung ein Brandenburger Modellprojekt „Gesundheitsbus“ auf den Weg zu bringen. Aktuell befindet sich der Prototyp des DB medibus, ausgestattet mit IT von Cisco, im Langzeiteinsatz bei der Charité in Berlin. Die mobile Arztpraxis wird dort seit Mai 2017 zur mobilen Impfversorgung an Schulen eingesetzt. Zuvor wurde dieser zur Impfversorgung von Flüchtlingen genutzt. Der umgebaute 12-Meter-Linienbus besteht aus einem Empfangs- und zwei voll ausgestatteten Behandlungsbereichen. Zudem stehen durch eine Videodolmetschersoftware von SAVD per Knopfdruck 50 Sprachen und rund 750 Dolmetscher zur Verfügung, sodass eine reibungslose Kommunikation zwischen Arzt und Patient jederzeit gewährleistet wird.

Alles an Bord: Die rollende Praxis namens DB Medibus. Foto: DB

Alles, was eine Arztpraxis hat: Wartezimmer, Untersuchung und Sprechzimmer gibt es im DB Medibus. Grafik: DB

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