Pierre Dellori, Uwe Schneider und Jochen Grau bringen Elektrobusse von MCV nach Deutschland. Foto: MCV, Montage: omnibus.news
MCV hat ein reichhaltiges Portfolio, zunächst wird es aber nur BEV- und FCEV-Busse in Deutschland geben. Foto: MCV
Mit BEV- und FCEV-Bussen will MCV aus Ägypten in Deutschland in den Markt einsteigen. Foto: MCV
Blick auf die Armaturentafel im MCV C 120 EV. Foto: MCV
Manufacturing Commercial Vehicles (MCV) aus Ägypten erklärte auf der IAA 2016, noch sei der deutsche Markt nicht ins Visier genommen, aber es sei ein interessanter. Nun wurde die MCV Deutschland gegründet. Zum 04. Oktober 2022 startete die MCV Deutschland GmbH ihre operativen Omnibusaktivitäten. Dabei konzentriert sich die deutsche Tochtergesellschaft auf den Vertrieb und die Instandhaltung von Stadt– und Überlandbussen mit elektrischem Antrieb (Batterie und Brennstoffzelle).
Für März 2023 ist die Vorstellung eines integralen, vollelektrischen Niederflurbus für den deutschen Markt geplant, wie Jochen Grau im Gespräch mit omnibus.news erklärt. Kein Fahrgestellaufbau, weder auf der BEV-Basis von Volvo Bus noch Mercedes-Benz. Das klingt spannend! Mit weiteren technischen Details hält man sich bei MCV Deutschland noch zurück. Aber: Weil es auch neben der BEV noch eine FCEV-Variante geben wird, ist eine H2-Tankstelle auf dem neuen Service-Gelände der deutschen Niederlassung bereits in Planung.
Der neue Standort in Meschede wird auf die Bedürfnisse von alternativ angetriebenen Nutzfahrzeugen ausgerichtet und soll 2023 fertiggestellt werden. Hier wird es dann auch im nächsten Jahr die Vorstellung des neuen Elektrobusses geben, der als deutsche Variante auf die Bezeichnung MVC C 127 EV hören wird. Pfiffige Detaillösungen sollen das Produkt vom Wettbewerb abheben, revolutionieren will MCV den E-Bus-Markt aber auch nicht – weder mit Leichtbau noch mit Batterien im Boden.
MCV ist weltweit aktiv: Mit Werken in Ägypten, Singapur und Südafrika ist MCV am Busmarkt als Global Player vertreten, denn die in den Werken auf Mercedes-Benz-Fahrgestellen aufgebauten Busse verkaufen sich gut. Das Betriebs-Geheimnis ist schnell entdeckt: Mit durchaus schwäbischer Philosophie wurde MCV im Jahr 1994 als Generalvertretung von Daimler gegründet und hat sich den Marktbedürfnissen optimal angepasst. Erfahrung aus der CKD-Montage von Omnibussen waren dabei mehr als hilfreich. 2006 Begann die Produktion unter dem eigenen Markennamen.
Die MCV Deutschland GmbH, die ihren deutschen Firmensitz in Bestwig, Nordrhein–Westfalen bei der Firma STS Schneider Technik und Service GmbH hat, konzentriert sich hierbei auf den Vertrieb und die Instandhaltung von Stadt– und Überlandbussen von MCV. Für den Vertrieb konnte im ersten Schritt Pierre Dellori als Geschäftsführer gewonnen werden.
Nach verschiedenen Stationen bei Iveco, Solaris, Konvekta und Iveco Bus bringt er die entsprechende Expertise für das Omnibusgeschäft mit. In den letzten Jahren hat er sich dem Thema Elektromobilität im Busbereich verschrieben. Dieses Know–how wird er nun in die MCV Deutschland GmbH einbringen.
Ebenfalls eine umfangreiche Bus–Vita bringt Jochen Grau mit, der nach Stationen beim Nutzfahrzeugteile–Spezialisten Winkler, der EvoBus GmbH und bei Iveco Bus das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit für die MCV Deutschland GmbH übernommen hat. Der Dritte im Bunde ist Uwe Schneider, Geschäftsführer der STS Schneider Technik und Service GmbH, der viele Jahre als Handelsvertreter für Iveco Bus unterwegs war und nach wie vor als Servicepartner für die Italiener verantwortlich zeichnet.
Schneider wird mit seinem Unternehmen die After–Sales Aktivitäten von MCV in Deutschland verantworten. Unter anderem investiert er in einen neuen Standort, der auf die Bedürfnisse von alternativ angetriebenen Nutzfahrzeugen ausgerichtet ist. MCV fertigt in Ägypten jährlich rund 10.000 Omnibusse und 1.500 Lastkraftwagen.
Im Portfolio sind Stadt-, Überland- und Reisebusse sowie Lastkraftwagen für die unterschiedlichsten Anwendungen. MCV beschäftigt weltweit etwa 6.000 Mitarbeiter und ist international in mehr als 50 verschiedenen Ländern rund um den Globus präsent. Nach eigenen Angaben werden rund 60 Prozent der Jahresproduktion exportiert. (MCV/omnibus.news/Sr)
Modular aufgebaut – der Innenraum des Elektrobusses von MCV. Foto: MCV
Auch ein Blick gen Decke zeigt das modulare Konzept. Foto: MCV
Die deutsche Version des C 120 EV will MCV im März 2023 als C 127 EV vorstellen. Foto: MCV