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Robert Katzer (bisher Geschäftsführer MAN Truck & Bus Vertrieb in Österreich) und Rudi Kuchta (bisher Führungsposition im globalen Busvertrieb) sollen ihre Jobs tauschen. Foto: MAN; Montage: omnibus.news

“Nichts ist so beständig wie der Wandel.” Das Zitat des griechischen Philosophen Heraklit beschreibt treffend das, was seit Jahren bei MAN mit Blick auf Standorte und Personalien stattfindet. Nun meldet der Busblickpunkt den Jobtausch von Robert Katzer (bisher Geschäftsführer MAN Truck & Bus Vertrieb in Österreich) und Rudi Kuchta (bisher Führungsposition im globalen Busvertrieb). Katzer sei bereits Vertriebschef von MAN Truck & Bus Deutschland gewesen und komme wie Kuchta noch aus der Stuttgarter „Neoplan“-Welt, so die Fachzeitschrift.

Die Personalie sei bereits intern kommuniziert worden und solle schon zum 1. März greifen, so der Busblickpunkt online. Kuchta kam über Neoplan zu MAN, denn in Stuttgart-Möhringen stieg er 1993 bei der Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG in die Welt der Busse ein, die später zur Neoplan Bus GmbH wurde und im Jahr 2001 von MAN Nutzfahrzeuge übernommen wurde. Rudi Kuchta war Regionalleiter Verkauf, ab 1998 dann für ganz Europa zuständig.

Und bei MAN war Kuchta zudem noch zuletzt der Kopf des “Leitungskreises Bus”, der in Zeiten der schlechten Margen im Sinne einer Sanierungsrunde gegründet worden war. Und Rudi Kuchta hat den Busbereich wieder rentabel gemacht, scheinbar aber nicht genug, denn mit Blick auf Elektrobusse, die europaweit boomen. Hier kommt MAN nur auf Platz 9 bzw. 5,5 % Marktanteile oder 230 Elektrobusse in 2022, wie die Analyse von Chatrou CME Solutions zeigt.

Der Absatz in der Bussparte legte 2022 um vier Prozent zu, 4.800 Omnibusse waren es im Gegensatz zum Vorjahr (4.600 Fahrzeuge). Der Busblickpunkt-Chefredakteur Thorsten Wagner, einst als Product Information Manager Bus and Coach im Hause MAN aktiv, ist nicht nur in der Busbranche, sondern auch bei MAN gut vernetzt, kann aber auch nur über die Gründe für diese Personalrochade spekulieren: Im Busbereich würden gerade viele Weichen in Richtung Ankara gestellt, so sei der gesamte Technik-, Test-, Validierungs- und Homologationsbereich in die Türkei umgezogen, wie Wagner schreibt.

Die Verkaufszahlen hätten sich zumindest im Stadtbusbereich recht stabil entwickelt, der Reisebusmarkt schwächelt aber marken- und herstellerübergreifend in ganz Europa. Nicht zufrieden sein dürfte man im Hause MAN mit den sinkenden Neoplan Marktanteilen, wie der Busblickpunkt schreibt. Dies sei aber auch einer wenig dynamischen Modellpolitik geschuldet. Ob es mit den Umstrukturierungen im Hause MAN unter dem Dach der Volkswagen AG bzw. Traton noch einmal einen neuen Neoplan-Bus geben wird? (Busblickpunkt/Wagner/MAN/omnibus.news/Sr)

 

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