Das Busgeschäft von MAN Truck & Bus hatte mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen. Traton, ein börsennotierter Nutzfahrzeug- und Bushersteller und mehrheitlich der Volkswagen AG gehörig, sah den schwächelnden Teil und räumte auf. Die Verantwortung im Busbereich wurde neu aufgestellt, ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt.
Der bisherige Technikchef Barbaros Oktay übernahm in der neu geschaffenen Rolle als „Head of Bus” die unternehmerische Gesamtverantwortung für den Bus-Bereich von Rudi Kuchta. Der ging als Regionalverantwortlicher nach Wien, Robert Kartzer und er tauschten die Posten.
Barbaros Oktay erhielt die Aufgabe, eine Ergebnisverbesserung konsequent umzusetzen. Und er musste sich binnen einen Jahres messen lassen, ob er das Geschäft mit Bussen wieder nachhaltig profitabel machen konnte. Der neue Head of Bus konnte es: Im Geschäftsjahr 2023 hat sich MAN Truck & Bus spürbar erholt und ist zurück in der Erfolgsspur.
Der Umsatz lag bei 1,621 Mrd € – ein Plus von 35 % im Vergleich zum Vorjahr (1,198 Mrd €). Der Absatz von Bussen der Marken MAN und Neoplan legte um rund 19 % von 4.806 auf 5.703 Einheiten zu. Dabei hat MAN mit 771 verkauften Lion’s City E den Absatz elektrischer Stadtbusse im Vergleich zum Vorjahr (263 Einheiten) nahezu verdreifacht.
Dank der posititiven Entwicklung auf Umsatz- und Absatzseite sowie einem konsequenten Fokus auf Kosteneffizienz konnte auch das Operative Ergebnis deutlich verbessert werden. „Das MAN Busgeschäft ist wieder auf Kurs! Nach einer schwierigen Phase in den vergangenen Jahren haben wir im Geschäftsjahr 2023 unsere Performance deutlich gesteigert und den Turnaround geschafft.
Dabei haben wir mit einem starken Team den Busbereich neu aufgestellt und konsequent an unseren Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung gearbeitet. Dass die MAN Bussparte für 2023 nun wieder deutlich verbesserte Zahlen ausweist ist eine großartige Teamleistung, auf die wir all sehr stolz sein können“, so Barbaros Oktay.
Für das laufende Jahr will Oktay an seinem Kontept festhalten und das durchaus positive Ergebnis weiter steigern. Nachhaltig profitabel soll es werden, so Barbaros Oktay. Das Auftragsbuch sei bereits gut gefüllt, wie er weiter erklärt. Ein Highlight auf Produktseite sei die Einführung des Modelljahres 2024 mit smarten Features für unsere Kunden, so Oktay.
„Der Anlauf der neuen Busse stellt gleichzeitig auch eine große Aufgabe an unser Team. Weitere Herausforderungen bestehen in den ökonomischen Rahmenbedingungen und den hohen Material- und Energiekosten in Europa sowie einem zunehmend kompetitiven Marktumfeld.“ erläutert der Manager, dem man hausintern entsprechende Kompetenz und Weitsicht nachsagt.
Sehr erfolgreich im Markt ist MAN mit seiner elektrischen Stadtbus-Baureihe Lion’s City E unterwegs. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Jahresabsatz insgesamt 771 Elektrobusse, was einem Anteil von nahezu 30 Prozent der von MAN in Europa (EU 27+3) abgesetzten Stadtbusse entspricht.
Bis 2025 soll die Hälfte der neuen MAN-Stadtbusse elektrisch sein, im Jahr 2030 will das Unternehmen bis zu 90 Prozent seiner Busse in Europa mit Batterieantrieb ausliefern. Dabei hat MAN auch die Elektrifizierung der Überland- und Reisebusse im Blick, bereits in 2025 soll der eCoach von MAN seine Premiere feiern.
Nachdem der Absatz mit Bussen durch die Auswirkungen der Corona-Krise drastisch gesunken war, konnte sich der Busmarkt in 2023 wieder erholen. „Dabei verzeichneten alle Segmente ein starkes Wachstum. Vor allem der Markt für Reisebusse, der durch die Pandemie besonders stark betroffen war, verbesserte sich merklich. So haben wir den Absatz von Reisebussen im Geschäftsjahr 2023 auf über 1.100 Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Zusammen mit unseren Erfolgen bei elektrischen Stadtbussen und dank einer starken Teamleistung stehen wir jetzt wieder gut im Markt da“, betont Robert Katzer, Head of Sales & Product Bus bei MAN Truck & Bus.
Darüber hinaus hat das MAN Bus-Team wie alle Bereiche des Unternehmens weiter konsequent an Fixkostensenkungen gearbeitet und den Fokus auf Effzienz gelegt. Mit Erfolg, wie der gelungene Turnaround des Busgeschäfts zeigt. Das deutlich verbesserte Operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 schafft die notwendige Basis, um die Transformation auf dem Weg zur nachhaltigen Profitabilität erfolgreich fortzuführen.
Umfangreiche Produktneuheiten mit den Modelljahren 2024 und 2025 sollen die Position der Busmarken MAN und Neoplan weiter stärken. Zudem ist der MAN Busbereich mit seinen drei Produktionsstandorten in Starachowice (Polen), Ankara (Türkei) und Olifantsfontein (Südafrika) im Verbund bestens aufgestellt – auch was die aktuellen Herausforderungen im Zuge der fortschreitenden Elektrifizierung des Portfolios angeht. (MAN/PM/Sr)
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