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Luftgütesensoren überwachen kontinuierlich das Innenraumklima. Foto: Konvekta

In den letzten Monaten hat sich unsere gesamte Welt im Kleinen und im Großen stark gewandelt. Heute tragen wir Mundschutz, waren noch nie so viel an der frischen Luft und Homeoffice ist kein Privileg mehr, sondern Routine. Auch in der Klimabranche wandeln sich die Prioritäten. Waren die Topthemen bis vor einiger Zeit noch die Steigerung des Klimakomforts, eine intuitive Bedienung der Steuerungselemente und eine gute Energieeffizienz, so hat sich diese Liste verändert. Mit der steigenden Elektromobilität und der geringen mitgeführten Energiemenge, rückte der Energieverbrauch für die Klimatisierung und der Komponentenkühlung verstärkt in den Fokus. Hinzu kam dieses Jahr, ausgelöst durch die COVID-19 Pandemie, der Wunsch nach effektiverer Filtertechnik zum Schutz vor Viren und Bakterien. Nicht zuletzt wurden Themen wie emissionsfreie Stadtmobilität und die Diskussion nach alternativen und umweltfreundlichen Kältemitteln zunehmend relevanter. Ein effizientes Thermomanagement erzeugt eine hohe Wirksamkeit beim Kühlen und Heizen mit einem verhältnismäßig geringen Energieaufwand. Last but not least findet der Vorgang mit einem natürlichen Kältemittel oder einer möglichst geringen Menge an chemischem Kältemittel statt. Natürliche Kältemittel besitzen keine ozonabbauende Wirkung, kein Treibhauspotential und in vielen Fällen ist nachgewiesen, dass der Effizienzwert von ihnen deutlich höher ist im Vergleich zu herkömmlichen chemischen Kältemitteln. Systeme mit modernen Materialien und Verarbeitungen bestehen aus einem leichten Basismaterial, welches eine hohe isolierende Wirkung besitzt. Dadurch benötigt das System weniger Kältemittel, ist deutlich leichter und servicefreundlicher, z.B. beim Tausch von Filtern. Es gelangt auch weniger Staub und Schmutz in die Systeme. Durch eine gute Leistungsperformance bis 45 kW bieten diese Vollklimasysteme die Möglichkeit von 100% Frischluftzufuhr und eine hohe Luftaustauschrate, die wir gerade in diesen so „besonderen“ Zeiten benötigen. Diese Profileigenschaften besitzt z.B. die Klimaanlagenserie Konvekta UltraLight 3. Konvekta steht im engen Austausch mit vielen namenhaften Fahrzeugherstellern. In beratender Funktion empfehlen wir den Bereich der Fahrzeugdämmung zu optimieren. Umso weiter man Transmissionswärmeverluste minimiert – das ist die Menge an Wärme, die über die Fahrzeughülle nach außen abgegeben wird – desto weniger Wärme oder Kälte muss durch Energie (z.B. Strom / Diesel) erzeugt werden. Eine optimierte Dämmung im Dach und in den Seitenwänden erzielt gute Effekte. Aktuell forscht die Konvekta AG an alternativen Heizmethoden – z.B. der Großflächenheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen. All diese Maßnahmen haben zum Ziel, den Wärme- und Kühlbedarf zu senken, somit können die Klimasysteme kleiner ausgelegt werden. Durch kompaktere Bauweisen werden die Klimakomponenten leichter, Dachanlagen beanspruchen weniger Fläche und sind sparsamer im Energieverbrauch. Dies schont die Umwelt und natürlich auch die Finanzen der Betreiber. Ein weiterer Punkt um Energiekosten zu sparen ist die Wärme- und Kälteverteilung innerhalb des Busses. Die kühle Luft, die im Sommer in den Bus geleitet wird, sollte möglichst gezielt durch einen gut geführten und isolierten Luftkanal mit wenig Druckverlust in den Fahrzeuginnenraum geleitet werden. Zukünftig sind durch diesen methodischen Lufttransport auch neue Konzepte der Zonenklimatisierung möglich. Hierbei wird nicht mehr das gesamte Fahrzeug mit Kälte oder Wärme gleichermaßen beaufschlagt, sondern durch moderne Sensorik und eine intelligente Steuerung in Zonen aufgeteilt und der tatsächliche Bedarf ermittelt. Das Thermomanagement fördert nur so viel temperierte Luft, wie in einem oder mehreren exponierten Bereichen benötigt wird. Im Winter hingegen wird die warme Luft am effektivsten in den Bus eingebracht, wenn die wärmeerzeugenden Komponenten möglichst der Breite der Fenster entsprechen, dadurch wird die Fallluft (die durch die Fensterscheiben abgekühlte Luft) besser kompensiert. Somit wird die Kältestrahlung der Fenster weniger intensiv wahrgenommen und der Fahrgast fühlt sich wesentlich behaglicher. Im Bereich der Luftzufuhr empfehlen wir eine vertikale Luftführung. Hierbei strömt die klimatisierte Luft von oben in den Bus ein und wird im Fußbereich abgeführt. Es entsteht ein vertikaler Luftstrom, der Luftverwirbelungen verhindert und Partikel, die z.B. ausgeatmet werden, nach unten drückt und somit einer Verbreitung von Vieren entgegenwirkt. Themen wie die Luftreinigung sind nicht neu, jedoch waren sie bisher nicht von solchem Interesse. Fahrzeuge mit Vollklimatisierung haben die Möglichkeit von 100% Frischluftzufuhr und besitzen ein funktionales Filtersystem, welches gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je ist. In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Erregern stark steigen. Regelmäßiges Lüften senkt daher das mögliche Ansteckungsrisiko. Zusätzlich fördert Lüften ein gutes Raumklima und verhindert durch die höhere Luftfeuchtigkeit das Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute, die dann vor Krankheitserregern besser geschützt sind. Ergänzend wird ab Ende des Jahres auch bei Konvekta ein micronAir Feinfilter (aus dem Hause Freudenberg) für neue Anlagen, aber auch als Nachrüstteil zum Tausch zur Verfügung stehen. Diese filtern die Corona-Viren zu 93-99 % heraus und inaktivieren diese. Viele spannende Themen werden uns in den nächsten Jahren im Bereich der Klimasysteme von Omnibussen begegnen. Das oberste Ziel jedoch bleibt das optimale Klima im Bus, um dem Fahrer beste Arbeitsbedingungen und den Fahrgästen die optimale Wohlfühlatmosphäre zu bieten. (Konvekta/PM/Sr)

Das Thema Zonenklimatisierung gewinnt bei Omnibussen immer mehr an Bedeutung. Foto: Konvekta

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