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Erst Köln, dann Barcelona: MAN schickt die den Lion’s City 18 E auf die Straße. Foto: MAN

Mehr als 330 Busse fahren Tag für Tag in Köln rund 750 Haltestellen an und decken so ein Netz von knapp 600 Kilometern ab. Bis 2030 wollen die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) alle Bus-Linien auf den Betrieb mit Elektrobussen umstellen. Ab Anfang April ist auch ein MAN Lion’s City 18 E in der Stadt am Rhein lokal emissionsfrei unterwegs und bringt Fahrgäste auf der Linie 127 – einer der längsten Linien des KVB-Busnetzes – sicher, komfortabel und umweltfreundlich an ihr Ziel. „Es ist unser erster vollelektrischer Gelenkbus überhaupt, den wir an einen Kunden ausgeliefert haben und der nun im Linieneinsatz bei der KVB in Köln zeigt, was er kann. Das war natürlich auch für uns ein besonderes Ereignis“, sagt Rudi Kuchta, Head Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus. „Die Themen Klimaschutz, umweltschonende Antriebe und Innovationen treiben uns seit Jahren an. Dabei verfolgen wir ganz klar die Strategie, Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Deshalb ist die eMobilität für uns die Zukunft. Es freut uns daher sehr, dass wir als erstes Verkehrsunternehmen den MAN Lion’s City 18 E im Linienbetrieb einsetzen und Erfahrungen mit dem hochmodernen Elektrobus machen können“, so Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB. Bereits in Kürze wird der zweite MAN Lion’s City 18 E für den Linienbetrieb ausgeliefert: Der vollelektrische Gelenkbus wird auf den Straßen in Barcelona zum Einsatz kommen. „Die Fahrzeuge für Köln und Barcelona sind Teil eines Feldversuches. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen umfangreiche Erfahrungen zu sammeln und auf Basis dieser Erfahrungen unsere Stadtbusse stetig weiter zu verbessern“, macht Kuchta deutlich. Ein weiterer wichtiger Meilenstein auf der eMobility Roadmap folgt jetzt im April: Die Serienproduktion des MAN Lion’s City 18 E startet im polnischen MAN Werk in Starachowice. Bereits seit Oktober 2020 fährt der Lion’s City 12 E als Solobus dort serienmäßig vom Band. „Ziel war und ist die integrierte Serienfertigung unserer elektrisch angetriebenen Stadtbusse – und zwar vollständig auf einer Produktionslinie zusammen mit den konventionellen Stadtbustypen. Und das ist uns gelungen“, macht Rudi Kuchta deutlich. Damit die Produktion vollständig integriert stattfinden kann, waren vielfältige Anstrengungen nötig. Denn allein der Rohbau des Elektrobusses unterscheidet sich um etwa 30 bis 40 Prozent von seinem konventionellen Pendant. Hinzu kommen der elektrische Antriebsstrang, die Batterien und weitere Hochvolt-Komponenten. Deshalb mussten vor Produktionsstart in Starachowice Anlagen neu angeschafft oder erweitert, Prozesse neu gedacht und rund 3.500 Mitarbeiter intensiv geschult werden. Die ersten elektrischen Gelenkbusse, die in Starachowice in Serie vom Band rollen, gehen nach Nürnberg. Anfang des Jahres hat die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg neben 11 Lion’s City 12 E auch 28 MAN Lion’s City 18 E geordert – und bescherte MAN Truck & Bus damit den bislang größten eBus-Auftrag im Rahmen einer Ausschreibung. Zudem handelte es sich um den ersten Auftrag für den vollelektrischen Gelenkbus überhaupt. „Solche Aufträge zeigen ebenso wie die Begeisterung, die der Lion’s City E bei seiner Roadshow durch Europa bei Fahrern und Passagieren auslöst, eindrucksvoll, dass unser eBus hervorragend ankommt. Und natürlich sind sie auch eine tolle Bestätigung für das ganze Team, das unermüdlich daran gearbeitet hat, innovative Technologien und einen zuverlässigen Elektrobus zu entwickeln“, betont Kuchta. Eine weitere Bestellung für den Lion’s City 18 E kommt aktuell aus dem schwedischen Uppsala. Gamla Uppsala Buss AB (GUB) hat 12 der elektrischen Gelenkbusse bei MAN Truck & Bus geordert. Eine Premiere für den Verkehrsbetrieb: Denn es sind die ersten Elektrobusse, die in Uppsala ihre Runden drehen werden. Die Auslieferung ist für Mai 2022 geplant. Zudem beinhaltet der Rahmenvertrag mit Gamla Uppsala Buss eine Option auf weitere 65 MAN Elektrobusse bis 2023 – davon 45 Lion’s City 18 E und 20 Solobusse Lion’s City 12 E. Bisher hat das Unternehmen mehr als 220 Busse mit CNG- und Diesel-Antrieb im Einsatz. Rund 95 Prozent davon sind von MAN. Grund für die Auftragsvergabe war unter anderem die überzeugende Fahrgastkapazität, die der MAN Lion’s City 18 E bietet. „Mit einer Länge von 18 Metern ist er die perfekte Wahl für alle Unternehmen, die auf der Suche nach einem vollelektrischen und damit lokal emissionsfreien Stadtbus sind, der bis zu 120 Fahrgästen Platz bietet“, so Rudi Kuchta. Für die nötige Power im Stadtverkehr sorgen zwei elektrische Zentralmotoren an der zweiten und dritten Achse. Die zwei angetriebenen und elektronisch synchronisierten Achsen wirken sich positiv auf das Fahrverhalten des Gelenkbusses aus – insbesondere auf die Fahrstabilität und folglich auch die Sicherheit. Dank der zwei angetriebenen Achsen steigt außerdem die maximale Energierückgewinnung beim Bremsen. „Aufgrund der höheren Rekuperation ist der Elektro-Gelenkbus unabhängig von Fahrstil und Topografie hocheffizient“, sagt Kuchta und ergänzt: „Ein ganz wesentlicher Punkt für die Verkehrsbetriebe in Barcelona, Köln, Nürnberg, Uppsala und vielen anderen Städten. Schließlich sollen sich die Stadtbusse ohne großen Aufwand in die bestehenden Prozesse und Fahrpläne eingliedern lassen. Dank einer Reichweite von bis zu 270 km ist das problemlos möglich.“

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