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MAN kündigt für die IAA 2018 die Weltpremiere des Lion’s City E an. Foto: MAN

Sommerpausen-Pause Teil 1: MAN kündigt für die IAA Nutzfahrzeuge u.a. die Weltpremiere des vollelektrischen Stadtbusses der neuen Lion’s City-Baureihe an, in Hannover wird ein Prototyp zu sehen sein. Und der hat viele so genannte Zierelemente und ein blitzförmiges Schmuckelement an der Seitenwand, was ihn damit eindeutig als Stromer kennzeichnet. Somit ist die neue Löwe-Familie zum Start im nächsten Jahr nicht nur mit Diesel-, sondern auch mit Erdgas- und Elektroantrieb erhältich. Die vollelektrische Variante steht aber vorerst nur den Entwicklungspartnern von MAN und damit den Verkehrsbetrieben in München, Hamburg, Wolfsburg, Luxemburg und Paris zur Verfügung. Sie sollen die nötigen Alltagserfahrungen für die Serienentwicklung sammeln, so dass dann letzte praxisbezogene und kundenorientierte Änderungen in die erste Kleinserie einfließen können. Was man aber in Hannover schon sieht: MAN geht mit dem Innenraum einen ganz eigenen Weg. Kein Motorturm im Heck. stattdessen zusätzliche Sitzplätze. Und diese Lösung hat durch noch einen Vorteil: Die Akkus befinden sich nicht im durchaus crashgefährdeten Heckbereich. Und die Akuus seien es auch, die für den späteren Start der Serienfertigung im Jahr 2020 sorgen würden. MAN greift auf den Baukasten der Elektromobilität aus dem Volkswagen-Konzern zurück, doch die Batteriezellen selbst würde man auch zukaufen. Der Lion’s City E soll als Solobus 160 bis maximal 270 kW leisten, jeder Motor verfügt über rund 3.000 Newtonmeter. Die nötige Energie stellen modulare Lithium-Ionen-Batterien (NMC-Chemie) mit 480 (Solowagen) bzw. 640 kWh (Gelenkbus) zur Verfügung.

Alles auf das Dach, der Lion’s City E stromert ohne “Motorturm” zum Kunden. Foto: MAN

MAN nannte bei der Preview eine Reichweite für den Solobus von 200 Kilomtern, auch hier habe man auf die Erfahrungen und das Wissen aus dem Volkswagen-Konzern zurückgreifen können. Ein ausgeklügeltes Temperaturmanagement würde für eine besonders gute Verfügbarkeit – unabhängig von der Jahreszeit – sorgen, wie die MAN-Ingenieure versichern. So würde der Lion’s City E die genannte Reichweite von mindestens 200 Kilometern unter realistischen Bedingungen auch wirklich ereichen. Wichtig war in den Ingenieuren in diesem Zusammenhang, dass dies über die gesamte Lebensdauer der Batterien möglich sei. Beim Antrieb setzt MAN in seinem Elektrobus auf einen bzw. im Gelenkbus zwei Zentralmotoren an der zweiten bzw. zweiten und dritten angetriebenen Achse. Diese seien leichter zugänglich und weniger komplex aufgebaut als radnahe Motoren, was Vorteile bei der Wartung und den Total Cost of Ownership (TCO) bringe, wie MAN betont. Gerade der Gelenkbus profitiere so auch beim Fahrverhalten: Durch die zwei angetriebenen Achsen erhöhe sich Fahrstabilität und damit Sicherheit sowie die maximale Energierückgewinnung beim Bremsen. Geladen wird ausschließlich im Depot und mittels Stecker, der Solobus könne mit einer durchschnittlichen Ladeleistung von 100 kW bereits nach drei Stunden wieder voll geladen sein, wie es bei MAN heißt. Maximal sei eine Ladeleistung von 150 kW denkbar, entsprechend kürzer sei die Zeit des Ladens. Auch sonst orientiert man sich ganz an den Wünschen der Kunden, die gerne den preiswerten Nachtstrom tanken würden. MAN hält für die Kunden ein Beratungsteam namens “MAN Transport Solutions” bereit, so dass individuelle und maximal wirtschaftliche Transportlösungen erstelt werden können. Ob Infrastruktur oder Wartung, auch bei MAN wird in Sachen Elektromobilität nichts dem Zufall überlassen.

Weltpremiere auf der IAA: Der Lion’s City Elektrobus. Foto: MAN

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