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Der Lehrer Fred Lorenz wurde “Held der Straße” im Monat April. Foto: Goodyear

Gute Lehrer sind Helden des Alltags, so der Volksmund. Ständig Ferien, nur ein paar Stunden Unterricht die Woche und dafür fürstliche Gehälter – das sind die Vorurteile, die sich Lehrer anhören müssen. Ganz nebenbei dürfen sie auch regelmäßig als Sündenböcke her halten für alles, was im Bildungssystem schief läuft. Gute Lehrer fördern nicht nur individuell, sondern motivieren auch. Das passt auch irgendwie zu Fred Lorenz. Der Lehrer aus Braunschweig wurde jetzt vom Automobilclub von Deutschland und Goodyear zum “Held der Straße” des Monats April 2019 gekürt. Eigentlich sollte es ein schöner Ausflug werden, doch eine Braunschweiger Schulklasse entging am 21. Januar 2019 nur knapp einer Katastrophe. Als die 33 Schüler der Jahrgangsstufe 12 mit ihren vier Lehrern in den Bus steigen ist die Stimmung noch gut, denn es soll mehrere Tage ins Skilager nach Ruhpolding gehen. „Bis zum Fahrerwechsel in Halle war alles wie immer. Aber der neue Busfahrer, der dort zustieg, war ganz offensichtlich krank. Deshalb war ich schon ab diesem Zeitpunkt in Alarmbereitschaft“, erzählt der Lehrer Fred Lorenz. Als der Bus dann gegen 12.20 Uhr auf der A9, auf Höhe der Anschlussstelle Lauf-Süd fährt, eskaliert die Situation und der Fahrer wird nach einem schweren Hustenanfall bewusstlos. „Der Busfahrer lief rot an und kippte dann einfach um. Und alles was danach geschah, sehe ich heute manchmal noch als Flashbacks vor mir“, so der Lehrer weiter. Fred Lorenz versucht sofort zu reagieren, allerdings ist er angeschnallt und in diesem Moment prallt der Bus auch schon seitlich auf die Mittelleitplanke. Der Bus wird zurück auf die Fahrbahn geschleudert und steuert dann frontal auf die Leitplanke der Abzweigung zu. „Eine Kollegin löste meinen Gurt und ich ging sofort zum Lenkrad. Da sah ich auch, dass der Tempomat auf 100km/h gestellt war“, schildert der 51-Jährige die dramatischen Sekunden. Im letzen Augenblick kann Fred Lorenz das Lenkrad herumreißen und einen Frontalzusammenstoß verhindern. Er lenkt den Bus noch ungefähr 500 Meter weiter auf der Autobahn, als der Fahrer wieder zu sich kommt. Dieser kann bis zur nächsten Abfahrt selbst fahren, wo dann der Bus erst einmal abgestellt wird. Kurze Zeit später treffen auch schon Polizei und Rettungskräfte ein, die bereits von anderen Verkehrsteilnehmern gerufen wurden. Im Nachhinein wird ein Herzinfarkt bei dem Busfahrer diagnostiziert. „Wenn man die Situation reflektiert, kann man sagen, dass wir sehr viel Glück hatten. Ich wusste in dem Moment nur, dass ich etwas tun muss und glücklicherweise ging alles gut aus“, erzählt Fred Lorenz abschließend. Die Lehrer nehmen sich nach dem Vorfall viel Zeit mit den Schülern, um über das Geschehene zu sprechen und alles zu verarbeiten. Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Fred Lorenz den Titel „Held der Straße“ des Monats April 2019. Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Fred Lorenz. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums und der Zeitschrift Trucker.

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