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Patrick Heininger und Patrick Zank (VDE Renewables), Stefan Pfisterer (Allianz), LBO-Präsidentin Dr. Sandra Schnarrenberger, Uwe Schäfer (HDNA), LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl und Geschäftsführer VDE Renewables Burkhard Holder. Foto: LBO

Der LBO hat gemeinsam mit dem VDE Renewables das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Forschungsvorhaben „Implementierung von Elektromobilität bei KMU in Bayern“ umgesetzt. Es soll Betreibern von kleinen und mittleren Busunternehmen (KMU) die Aspekte der Umstellung auf Elektromobilität erläutern und die wichtigsten Anpassungsfaktoren aufzeigen.

Vor allem im urbanen Raum wurde bislang versucht, den Busverkehr emissionsfrei zu gestalten. In den Städten ist die Schadstoffbelastung besonders hoch und der Anpassungsdruck damit deutlich größer. Doch wenn die Verkehrswende gelingen soll, muss der Öffentliche Personennahverkehr auch in allen anderen Bereichen auf alternative Antriebe umgestellt werden.

Dazu gehören der Schulbusverkehr, Linienfernbusse oder touristische Reisen mit dem Omnibus. Ein zentraler Bestandteil dieser Entwicklung wird der energieeffiziente E-Bus sein, egal ob in Form eines batterieelektrischen Fahrzeugs oder als Brennstoffzellenfahrzeug.

„Der Mittelstand ist in Bayern wie bundesweit das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Wir dürfen ihn deshalb auf dem Weg in einen klimaneutralen Verkehr nicht abhängen. Die meist familiengeführten Busbetriebe in Bayern müssen bei dieser historischen Transformation fachlich und organisatorisch begleitet werden“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl.

Der Leitfaden ist das Ergebnis einer Studie, die vom Bundesverkehrsministerium gefördert wurde. VDE Renewables Geschäftsführer Burkhard Holder: „Die Mobilitätskonzepte der Zukunft müssen umweltfreundlich, nachhaltig und frei von fossilen Brennstoffen sein. Verkehrsbetriebe, die sich frühzeitig anpassen, können sich als innovatives Unternehmen positionieren. Aber für die Umstellung auf elektrische Antriebssysteme ist ein radikales Umdenken in den gewohnten Mustern erforderlich, das alle Firmenbereiche berührt.“

Für die Studie hat VDE Renewables repräsentative Mitgliedsunternehmen des LBO ausgewählt und in Interviews und Begehungen der Betriebshöfe die Gegebenheiten und Bedürfnisse identifiziert und ausgewertet. Der Leitfaden von LBO und VDE Renewables enthält Checklisten, die den Betrieben bei der Umstellung helfen sollen: Etwa dazu, was bei der Beantragung von Fördergeldern zu beachten ist, welche Auswirkungen auf die Versicherbarkeit des Betriebs entstehen oder wie der Netzanschluss erfolgreich gelingt.

Der Fokus liegt auf rein batterie-elektrischen Antrieben und deren unterschiedliche Versionen. Brennstoffzellen, beziehungsweise auf Basis von Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge werden ebenfalls betrachtet, jedoch aufgrund der Rückmeldungen aus den Interviews nicht in gleicher Detailtiefe.

„Die bayerischen Omnibusunternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Batterieelektrische Fahrzeuge sind deutlich teurer in der Anschaffung und haben eine geringere Reichweite als Dieselbusse. Durch die geänderte Energiezuführung sind zudem weitreichende Umstellungen nötig“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. Die Einführung elektrischer Antriebssysteme beschränkt sich nicht nur auf die Veränderung der Infrastruktur.

Auch Disposition, Personalmanagement und Werkstatt sind betroffen. „Eine One-fits-all Lösung gibt es nicht“, so Holder von VDE Renewables: „So individuell wie jedes Unternehmen ist auch die Umsetzung der Elektromobilität an den Betriebshöfen. Insgesamt gilt es, die regulatorischen und herstellerspezifischen Vorgaben mit den lokalen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen.“ Der LBO stellt die Studienergebnisse mit zahlreichen Checklisten kostenfrei zum Download als pdf zur Verfügung. (LBO/PM/Sr)

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