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Autocult hat den Ludewig Aero auf Opel Blitz 43-fach verkleinert aufgelegt. Foto: Autocult

Um 1935 entstanden auf Basis des 3-Tonnen Chassis des biederen Opel Blitz Lastwagens die schnittigen Straßenzeppeline. Foto: Autocult

Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult hat es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die sich über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur umzusetzen. Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. Autocult erweckt längst vergessene Modelle und Marken im Miniaturformat bzw. 43-facher Verkleinerung wieder zum Leben. Und das in einer limitierten Auflage von je weils nur 333 Modellen. Jetzt fährt ein schnittiger Ludewig Aero vor…

In der Mitte der 1930er Jahre war es neu auch zugleich auch wagemutig, Omnibusse in aerodynamisch geformtes Blech zu kleiden. Mag dies im Personenwagenbau teilweise schon gerne praktiziert worden sein, so blieb dies bei Bussen die absolute Ausnahme. Der Firma Gebr. Ludewig Karosseriefabrik in Essen muss dabei eine Vorreiterrolle zugesprochen werden, auch wenn die treibende Kraft hinter der Fertigung von windschnittigen Busaufbauten die DRG war – die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft. Um 1935 kam es bei der Karosseriebaufirma zum Aufbau von mindestens vier, vermutlich sogar vollkommen baugleichen Omnibussen auf Basis des 3-Tonnen Chassis des biederen Opel Blitz Lastwagens. Die kreativen Essener verschwiegen dabei nicht, auf welchen Unterbau man setzte, denn am runden und fast für damalige Verhältnisse schon abstrakt gestalteten Kühlergrill wurde der Namenszug “Blitz” in verchromten Buchstaben angebracht…

Wer bei der Firma Ludewig den vollkommen neu und sehr eigenständig geformten Stahlblech-Aufbau an seinem Zeichenbrett auf Papier brachte ist genauso im Laufe der Geschichte verlorengegangen, wie auch der Auftraggeber dafür. Die einzig verlässliche Angabe dürfte sein, so mutmaßt das Team von Thomas Roschmann, dass vier baugleiche Fahrzeuge eingekleidet und mit unterschiedlichen Beschriftungen vesehen wurden – wobei ein Bus mit dem Schriftzug der Deutschen Reichsbahn zum Einsatz kam. Klarer Blickfang der Omnibusse waren die beiden aufrechtstehenden Finnen am halbrund auslaufenden Heck. Charismatisch für die aerodynamischen Zeppeline der Gebr. Ludewig war die Bestuhlung mit schwenkbaren Sesseln im 45°-Winkel, so dass die Passagiere zu beider Seiten die vorbeiziehende Landschaft genießen konnten. Diese extravante Bestuhlung ging natürlich zu Lasten der Passagierkapazität. Leider haben nach aktuellen Stand der Dinge keine der so windschnittigen Ludewig-Straßenzeppeline bis heute überlebt. (Autocult/MercedesBenz/PM/Sr)

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