Seit der Übernahme von Croatia Bus durch Globtour sehen die Kroaten das Omnibusunternehmen mit anderen Augen: Globtour stammt aus Bosnien-Herzegowia. Croatia Bus hat bei den Kroaten mittlerweile keinen so guten Ruf mehr, eben weil es kein kroatisches Unternehmen mehr ist. Man fährt dann, wenn Leistungen parallel angeboten werden, lieber mit Promet Makarska oder anderen kroatischen Firmen, wie omnibus.news nach der Meldung zur Übernahme der Deutschen Touring durch Globtour und Croatia Bus in mehreren E-Mails erfahren hat. Und es gab noch mehr Informationen: Nach dem Jugoslawien-Krieg kaufte Mate Jujnovic einen gebrauchten Neoplan Cityliner bei Konrad Auwärter in Pilsting und legte damit den Grundstein für Promet Makarska. Heute besteht etwa die Hälfte der nahezu 100 eingesetzten Omnibusse aus Neoplan-Modellen. Der entsprechende Nationalstolz der Kroaten mag auch dazu beigetragen haben, dass Kroatien von allen Staaten des sogenannten westlichen Balkans die größten Fortschritte gemacht hat. Binnen weniger Jahre wurde aus einer Postkonfliktgesellschaft ein EU-Beitrittsstaat. In einem Beitrag über Kroatien und seine Nachbarn schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung: Aber kann Kroatien auch einen Schlussstrich unter seine jugoslawische Vergangenheit ziehen? Kroatien wird auch in Zukunft noch in starkem Maße von der Stabilität seiner Nachbarn abhängen. Viele konkrete Probleme, die sich aus dem Zerfall Jugoslawiens ergaben, sind noch nicht abschließend geklärt. Dazu kommen die noch nicht aufgearbeitete Geschichte des Vielvölkerstaats und die Nachwirkungen des Zerfallskrieges. Aus ureigenem Interesse wünschen sich die Kroaten gute Beziehungen zu den Nachbarn, allerdings keine zu engen, und schon gar keine erneuten politisch-institutionellen Verbindungen.