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Einen Entwurf, viele Rollen Klebeband in Neonpink, Schwarz und Gold sowie Musik – mehr brauchte es nicht, damit binnen vier Tagen aus einem weißen Neoplan Skyliner ein rollendes Kunstwerk entstand. Inspiration fanden die Tape Artists des Künstlerkollektivs Klebebande dabei vor der eigenen Haustür: die Skyline einer Großstadt lieferte die Linien und Formen, die nun den Doppeldecker zieren. „Der Entwurf ist eine sehr abstrakte Interpretation von einem urbanen Raum. Wie wenn man im Reisebus sitzt, durch eine Stadt fährt, in den Himmel kuckt und die Häuser fliegen an einem vorbei“, beschreibt Bruno Kolberg, einer der drei Künstler der Klebebande, die Herangehensweise an das Motiv. Entsprechend lautet der Titel des Werks dann auch „Urban Perspectives“.

Der Entwurf für den Skyliner ist eine sehr abstrakte Interpretation von einem urbanen Raum. Foto: Neoplan

Klebestreifen – auf einem Skyliner von der Klebebande kreativ in Szene gesetzt. Foto: Klebebande

Stück für Stück bauten die Künstler ihr Bild auf der ungewöhnlichen Leinwand auf, erzeugen dreidimensionale Effekte durch die Verwendung verschieden starker Linien in Linienstärken von 5 mm bis 10 cm und der verschiedenen Farben. Normalerweise arbeitet die Klebebande mit Rastern zum Übertrag des Entwurfs auf ihre Leinwand. In diesem Fall konnte nur das Maß der Reifen, Fenster und Gummidichtungen als Orientierungshilfen dienen, um aus dem Din A4 Entwurf einen kompletten Doppeldecker entstehen zu lassen. „Die starken Formen und klare Linienführung passen perfekt zum Design des Skyliner als unangefochtene Stilikone“, hebt Björn Loose, Head of Marketing bei MAN Truck & Bus, den Zusammenhang zwischen Künstlern und ihrer rollenden Leinwand hervor.

Ein rollendes Kunstwerk: Der Neoplan Skyliner der Berliner Klebebande. Foto: Klebebande

Ein rollendes Kunstwerk: Der Neoplan Skyliner der Berliner Klebebande wurde auch auf der Busworld in Kortrijk gezeigt. Foto: Schreiber

Zudem prägen beide das Straßenbild, der Reisedoppeldecker ebenso wie die Street Art, die immer im öffentlichen Raum entsteht. „Und Neoplan ist ja bekannt dafür, Dinge gerne anders zu machen als andere“, schmunzelt Loose. Auch da passt die Marke mit dem Künstlerkollektiv und seinem ungewöhnlichen Material gut zusammen. Die ersten Ansätze von Tape Art, Klebeband-Kunst, kamen in den 1990er Jahren in den USA auf. Doch erst in jüngerer Vergangenheit etabliert sich eine Szene, die sich intensiver mit den Möglichkeiten des Materials Klebeband beschäftigen, um auch dauerhafte Werke zu schaffen. Die drei Künstler der Berliner Klebebande, Nikolaj Bultmann, Bodo Höbing und Bruno Kolberg, arbeiten seit 2010 zusammen an der Rolle. „Was gibt es besseres als Leinwand als einen Bus, der herumfährt und den so tierisch viele Leute sehen?“, freut sich Kolberg über das aktuelle Projekt. Seine ersten Auftritte hatte der ungewöhnliche Neoplan Skyliner bereits beim „Festival of Lights“ in Berlin sowie auf der Busworld in Kortrijk. Und weitere werden folgen.

Die Klebebande ist das Tape Art Kollektiv aus Nikolaj „NkoBu” Bultmann, Bodo Höbing , Bruno „BeezeBoe” Kolberg. Foto: Klebebande

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