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Der Wasserstoff-Bus von Ebe Europa wird bei Sanok in Polen gefertigt. Foto: Ebe Europa

Die Tageszeitungen aus Frankfurt verfolgen in letzter Zeit aus Fernbleiben der angekündigten Wasserstoffbusse ganz genau, denn mit Blick auf drohende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge sollen die nur wasserdampfenden Linienbusse einen Teil der Mobilität der Frankfurter sicherstellen. Die Frankfurter Neue Presse berichtet über einen zweiten Anlauf für die Beschaffung von Wasserstoffbussen für Frankfurt. Die Tageszeitung schreibt, dass Verkehrsdezernent Klaus Oesterling eine Ausschreibung über “rund 20” solcher Fahrzeuge ankündige. Erst Mitte Januar war bekanntlich eine gemeinsame Bestellung von elf Wasserstoffbussen der Städte Frankfurt, Wiesbaden und Mainz geplatzt, weil die schon 2016 bestellten Fahrzeuge nicht geliefert werden können. Die Städte hatten gemeinsam Fahrzeuge beim Lieferanten Ebe Europa aus Memmingen bestellt, so die Zeitung weiter. Aus der gemeinsamen Beschaffung mit dem Projekttitel “H2-Bus Rhein-Main” wollte die Busverkehrstochter der städtischen Verkehrsgesellschaft VGF, In-der-City-Bus (ICB), dann drei Wasserstoffbusse übernehmen. Nora Pullmann, Sprecherin der Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt, bestätige auf Anfrage der Tageszeitung Frankfurter Rundschau, dass die Busse bei der Firma Autosan aus Sanok in Polen gefertigt werden sollten und die „ebe Europa GmbH“ als Lieferant der Partner gewesen sei. Ab Sommer 2019 sollten die Wasserstoffbusse dann in Frankfurt, Wiesbaden und Mainz fahren. Seinerzeit kommunizierte man lediglich Lieferschwierigkeiten. Dass kein Hersteller in der Lage dazu sei, Wasserstoffbusse zu liefern, sei “in der Dramatik unsäglich für ein Automobilland wie Deutschland”, schimpft Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) in der Frankfurter Neue Presse. Es sei für den Geschäftsführer unverständlich, dass es die Industrie nicht hinkriege zu liefern, wenn drei große Verkehrsunternehmen ein Produkt bestellten. Zuversichtlich ist hingegen der Frankfurter Verkehrsdezernent, der mit einer neuen Ausschreibung einen zweiten Anlauf plant. Es gebe im Ausland ja schon Betriebe, die mit großen Stückzahlen fahren, so Klaus Oesterling weiter in der Tageszeitung. Aber bekanntlich nicht nur im Ausland: Die Wuppertaler Stadtwerke sind gerade dabei, zehn Brennstoffzellenbusse von Van Hool aus Belgien in den Fuhrpark zu integrieren. Und die wurden entsprechend der Ausschreibung und Bestellung pünktlich geliefert. Die Belgier haben bereits über 50 Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb verkauft, 32 sind in Europa und 21 in Nordamerika im Einsatz.

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