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Mit dem selbstgebauten Bus namens Sneipir bringt Ástvaldur Óskarsso in Island viele Touristen auf den Gletscher. Foto: Sneipirtours

Bequeme Ledersitze und reichlich Ausblick bietet der Offroad-Bus. Foto: Sneipirtours

…echt! Den wohl spektakulärsten Offroad-Bus gibt es derzeit auf Island. Das, was Ástvaldur Óskarsson dort fährt, ist so einzigartig wie sein Ziel: der Vatnajökull Gletscher. Der Isländer schwärmt von seinem Gletscher und will die wunderschönen eisblauen Eisberge, Höhlen und zugefrorenen Flüsse des zur Zeit noch 50 km breiten Gletscher den Touristen zeigen. Und Zuspruch gibt es reich, nicht nur wegen des einzigartigen Offroad-Busses kommen die Reisenden von Oktober bis Mai zu Ástvaldur Óskarsson. „Der Gletscher ist so fantastisch schön, aber eigentlich kommt fast keiner in Eigenregie dort hin. Und der Ausflug mit dem Bus wurde dem wachsenden Bedarf nicht mehr gerecht, wie der Isländer erklärt: “Mit meinen bisherigen Fahrzeugen, die nur 5 km pro Stunde schaffen, dauert eine solche Tour rund 10 Stunden,” so Astvaldur Óskarsson. So kam der Wunsch nach einem größeren Gefährt mit größeren Reifen (Durchmesser 198 cm, Breite 92 cm) zustande, denn mit mehr Haftung und mehr Geschwindigkeit könnten mehr Menschen der Faszination erliegen. Wenn man 25 km pro Stunde schaffen würde, dann könnte man den Leuten eine 2-stündige Tour anbieten, so die Idee des Unternehmers. Großere Reifen bieten zudem die Möglichkeit, Spalten überfahren zu können und die nötige Haftung auf Schnee zu erzielen. Holland Tyre hatte die nötigen Reifen, die Idee eines einzigartigen Offroad-Busses nahm immer mehr Gestalt an. Und einen Namen für das Projekt war schnell gefunden, wie sich Ástvaldur Óskarsson erinnert: Sleipnir, benannt nach Odins achtbeinigem Pferd in der nordischen Mythologie. Ganz real ist eine traumhafte Ausstattung: Reichlich Platz an Bord, bequeme Ledersitze und eine großzügige Verglasung machen die Fahrt zum und auf dem Gletscher zu einem ganz besonderen Erlebnis. Natürlich sind auch eine Toilette und ein “Ofen” mit an Bord, “der darf in Island nie fehlen”, schmunzelt Ástvaldur Óskarsson. Wer den beheizten bzw. klimatisierten Raum verlässt, findet außerhalb eine ausziehbare Terrasse und einen Outdoor-Grill. Rund 70 Millionen Isländische Kronen (ca. 450.000 Euro) hat sich der Isländer den Bau des Sleipnirs kosten lassen. Als rollende Basis sei eine Chassis eines amerikanischen Feuerwehrautos verbaut worden, die Front wurde mit einer Fahrerkabine der Volvo FMX-Baureihe realisiert, der Motor stammt von Caterpillar (C18 mit 850 PS) und Allison lieferte das 7-Gang-Automatikgetriebe. Die nötigen Auf- und Ausbauten haben seine isländischen Partner entwickelt und auch realisiert, wie Ástvaldur Óskarsson erklärt. Jetzt träumt der Isländer schon vom nächsten Projekt, einem Bus, der Touristen zum berüchtigten Eyjafjallajökull-Vulkan fährt. Der Vulkan wurde ‚weltberühmt‘, weil er im April 2010 den gesamten Flugverkehr in Europa zum Erliegen brachte.Details sollen aber noch nicht verraten werden… (ÁstvaldurÓskarsso/Schreiber)

Geländegängig und selbstgebaut: Der Offroad-Bus namens Sneipir. Foto: Sneipirtours

Mitunter reichen acht Räder und 850 PS nicht aus… Foto: Sneipirtours

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