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Karsan elektrifiziert den Atak Electric mit Batteriezellen der BMW Group. Foto: Schreiber

Vom Erfolg des elektrischen Microbusses Jest inspiriert legt Karsan den Atak Electric auf. Auch für den 8-Meter Stromer haben die Türken wieder mit der BMW Group zusammengearbeitet. Karsan ist in der Autobilbranche gut vernetzt: So wird für Hyundai der Transporter H350 für den europäischen Markt gebaut, Fahrzeuge von Citroen, Fiat und Peugeot werden in Lizenz gefertigt. Auf einer Roadshow durch West- und Osteuropa stellt Karsan jetzt aber ein eigenes Produkt in den Mittelpunkt: Den Atak Electric. Ingenieure von Karsan haben zusammen mit denen der BMW Group innerhalb eines Jahres einen Elektrobus auf Basis der Atak-Baureihe auf die Räder gestellt. Bei den Bayern kauft Karsan auch die Energiequellen zu: Fünf Batteriepakete mit je 44 kWh und somit mit eine Gesamtkapazität von 220 kWh treiben den Atak Electric an. BMW setzt bei seinen Speichern auf Lithium-Ionen-Hochvoltbatterien, die im neuen türkischen Elektrobus bei normalen Wechselstrombetrieb binnen fünf Stunden und bei Einsatz einer Schnellladeeinheit in drei Stunden aufgeladen werden können. „Das reicht für 300 Kilometer“, so Okan Baş, der Geschäftsführer von Karsan. Außerdem ist noch ein Rekuperationssystem mit an Bord, um Bremsenergie zurückgewinnen zu können. Im Rahmen der Vorstellung stellte der Geschäftsführer auch Karsans Garantievesprechen vor: Für den Atak Electric gibt es eine 4-jährige und 200.000 km lange Leistungsgarantie für die Batterien. Technisch hat Karsan einen Elektrobus im Angebot, der beispielsweise mit EBS, ABS, ASR, ESP technische Merkmale an Bord hat, die in Europa zum Standard gehören. Auch der Fahrerplatz mit Alcomat, Radio, Klimaanlage und einem Zigarettenanzünder ist nichts Besonderes. Optisch springt die volldigitale 12,3-Zoll-Armaturentafel ins Auge. Hierzu merkte Baş an, dass diese in Kooperation mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen entstanden sei. Und BMW war auch wieder beteiligt, denn der türkische Elektrobus hat ein Keyless Go-System. Der Elektrobus ist zum Serienstart mit zwei Sitzplatzvarianten erhältlich: Wahlweise gibt es 18 oder 21 Sitzplätze, jeweils plus vier Klappsitze im Bereich des Stehperrons. Insgesamt ist der Atak Electric für 52 Fahrgsäte zugelassen. Der vordere Bereich ist komplett niederflurig gehalten, zu den neun Sitzplätzen im Heck führen zwei Stufen. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste gibt es eine manuell zu betätigende Klapprampe, Rollstühle können entsprechend fixiert werden. Der 8.315 Millimeter lange und 2.430 Millimeter breite Atak Electric hat bei einem Radstand von 4.580 Millimetern einen Wendekreis von 6.312 Millimetern, was ihn nicht nur für historische Innenstädte qualifiziert. Im Bereich der letzten Meile und in Stadtquartieren wird er dies als Vorteil voll ausspielen können. Im August diesen Jahres beginnt die Produktion, zum Jahresende sollen die ersten Fahrzeuge bei Kunden sein.

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