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Für Isbrand Ho, Geschäftsführer von BYD Europe, ist das Werk in Ungarn ein Baustein zur Eroberung des europäischen Marktes. Foto: Horváth

Wenn das keine Kampfansage ist: Der chinesische Bushersteller BYD will seine Produktionskapazitäten in seinem Elektrobuswerk im ungarischen Komárom verfünffachen! Im Herbst 2016 war es noch etwas nebulös, dann verdichteten sich die Gerüchte im September 2016 und es gab eine offizielle Aussage: Der chinesische Elektrobushersteller BYD werde ein Montagewerk für Elektrobusse in Ungarn eröffnen! Der Bedarf an Elektrobussen werde europaweit stark expandieren, wie Isbrand Ho, Geschäftsführer von BYD Europe im September vor vier Jahren prognostizierte. Deshalb baute BYD, damals vom Wettbewerb noch mit einem Schmunzeln bewertet, eine Montage in der ungarischen Stadt Komarom auf. Zunächst werden die Elektrobusse in Komarom nur endmontiert, die Teile kommen aus China. Mit der jetzt angekündigten Erweiterung werde man aber auch eine Erweiterung der Fertigung in Ungarn aufbauen, wie es seitens BYD heißt. Noch ist der lokale Zulieferanteil niedrig: Nur 30 Prozent steuern die Ungarn bei. Vor vier Jahren kündigte BYD an, dass man in den nächsten Jahren die Produktion Stück für Stück nach Europa verlegen und den Anteil der lokalen Zulieferer auf 70 Prozent erhöhen wolle. Geplant sei, die Produktion von jährlich 200 dann auf bis zu 1.000 Elektrobusse pro Jahr hochzufahren, so Isbrand Ho im September 2016. Je nach Bedarf des Marktes werde man die Kapazitäten anpassen, so Isbrand Ho. Der Geschäftsführer von BYD Europe ließ keine Zweifel daran, dass die Zahl 1.000 keine fixe Größe sei, man könne auch hier noch nachlegen. Und er blieb der Ansage treu, schnell die ersten Elektrobusse sowie Chassis aus Ungarn zu liefern. Schon ein Jahr später startete BYD in Ungarn die Produktion von Chassis und die Endmontage. Nun scheinen die Chinesen den angekündigten Schritt der Expansion auch wirklich zu gehen: In den nächsten zwei Jahren werde die Kapazität auf die 1.000 möglichen Einheiten hochgefahren werden, wie der Kauf eines zwei Hektar großen Grundstückes neben der bestehenden Fabrik in Komárom zeigt. BYD Europe erklärt in diesem Zusammenhang, dass man damit der erhöhten Nachfrage an Elektrobussen recht werden wolle. Im Rahmen der neuen Produktionskapazitäten werde man dann auch auf eine zum Teil robotergesteuerte Fertigung setzen. Nicht nur die Endmontage der aus dem Reich der Mitte angelieferten Bauteile zu einem Elektrobus, sondern auch die Fertigung der Bodengruppen für die in Kooperation mit Alexander Dennis in Großbritannien gefertigten Elektrobusse werden bis 2022 hochgefahren. Parallel dazu werde man auch neue Mitarbeiter einstellen, wie die Chinesen erklären. Und das Portfolio erweitern, zum Solowagen werden sich andere Gefäßgrößen aus ungarischer Produktion gesellen, so BYD Europe. (BYD/PM/Sr)

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