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Kult: Das Wolfsburger Bähnle mit der Käfer-Karosserie von Friedrich Rometsch und einem Anhänger von Hermann Harmening. Foto: Schreiber

Der Name ist Programm: Modellfahrzeuge von AutoCult sind Kult! Kein großer Omnibus im kleinen Maßstab, aber doch ein Fahrzeug für Stadtrundfahrten und damit im wahrsten Sinne für Alle und irgendwie doch auch ein Omnibus… Der ideelle Wert einer so manch alltäglichen Gewohnheit wird einem oftmals erst wirklich bewusst, wenn es sie nicht mehr gibt! So gesehen war es für die Bürger der Stadt Wolfsburg ein herber Verlust, als im Jahr 1976 ihr lieb gewonnenes Wolfsburger Bähnle in den Ruhestand versetzt wurde. Im Jahre 1958 fuhr es erstmals durch die Straßen von Wolfsburg. Den Platz, den die Fahrgäste dabei einnahmen, war jedoch nicht vergleichbar mit einem käuflichen Fahrzeug, denn der Autozug war als Unikat gefertigt worden und hatte die Aufgabe, seine Passagiere an den Sehenswürdigkeiten der Stadt in gemächlichem Tempo vorbeizufahren. Die Idee, eine solche Stadtrundfahrt zu organisieren, hatten seinerzeit die Herren im Rathaus, genauer gesagt im Teilbereich der Wolfsburger Verkehrs GmbH. Über die Größe eines solchen Stadt-Gefährts war man sich anfangs aber offenbar nicht ganz im Klaren und so wurde der Auftrag an den bekannten Karosseriebauer Friedrich Rometsch in Berlin vergeben, einen VW-Käfer für diesen Zweck umzubauen. Heraus kam eine sechssitzige Variante, jedoch war wohl die Nachfrage nach den Stadtrundfahrten schon bei der Einführung der Tour so groß, dass die Sitzplätze bei weitem nicht ausreichten. Die Lösung für den großen Zuspruch folgte in Form eines Anhängers, der bei der Firma Hermann Harmening in Bückeburg entstand. Für den Ansturm nun wesentlich besser gerüstet, konnten 48 Fahrgäste gleichzeitig auf die gemächliche Stadtreise gehen. Mit seiner Gesamtlänge von 14 Metern wurde das Sightseeing-Mobil auch zum innerstädtischen Blickfang. Aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation verordneten die Stadtherren dem Käfer-Gespann eine maximale Geschwindigkeit von 50 km/h, was den eingebauten 30 PS Boxermotor vor keine Probleme stellte. 1976 wurde das Bähnle in den Ruhestand geschickt, doch nach einem knapp 15jährigen Dornröschenschlaf erlebte der Käfer-Zug eine Wiederbelebung im AutoMuseum der Stiftung Volkswagenwerk und im Jahr 2003 wurde das Gespann von der Stadt Wolfsburg an die Autostadt mit der Vorgabe übergeben, das Bähnle zu restaurieren und erneut in Betrieb zu nehmen. Zu dieser Aufgabe sah sich die Volkswagen Coaching GmbH berufen und brachte die gesamte Konstruktion wieder auf den aktuellen Stand der Technik. Ganze 333 Modelle des Wolfsburger Bähnles hat AutoCult aus Resine aufgelegt. Jetzt steht im Maßstab 1/43 die Auslieferung des Wolfsburger Bähnles an.

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