Jetzt ist es wieder so weit: Mitarbeiter aller namhaften Fahrzeughersteller sind zur Wintererprobung im hohen Norden unterwegs. Mit bekannten Fahrzeugen, mit Fahrzeugen, die neue Komponenten an Bord haben oder mit ganz neuen Fahrzeugen, die erst noch das Licht der Nutzfahrzeugwelt erblicken werden. Irgendwo in der fast menschenleeren Wildnis am Polarkreis trifft man sich, Arvidsjaur und Arjeplog sind beliebte Orte zum Testen und für Erlkönigjäger zur Zeit so etwas wie die zweite Heimat. Auf den Seen fahren bis zum Frühjahr viele noch unbekannte Fahrzeuge über das Eis. Überwiegend Pkw, ja, aber auch Omnibusse müssen getestet werden. Die Bedingungen, um hier neue Fahrzeuge zu erproben, sind nahezu ideal: Monatelang Temperaturen unter Null, Abgeschiedenheit und kilometerlange, menschenleere Straßen. Doch so öde wie es scheint ist es gar nicht. Die Fahrzeugindustrie hat der Region viele Arbeitsplätze beschert: Das Transportgewerbe blüht, denn schließlich müssen die Prototypen ja irgendwie hierher gelangen. Und die Gastronomie und Hotellerie freut sich azf die vielen zahlenden Gäste. Hotels, im Sommer überwiegend geschlossen, sind jetzt restlos ausgebucht. Manch einheimische Familie zieht sogar in das Ferienhaus, um das Haus für gutes Geld an die Gäste aus aller Welt zu vermieten. Und Icemakers AB hat sich sogar in dieser Branche zum heimlichen, weltweiten Marktführer gemausert, denn – der Firmennamen lässt es erahnen – die Schweden betreiben in Arjeplog ein großes Testgelände und bereiten das Eis so vor, dass das Testen problemlos läuft. Fast, denn unbemerkt lauern Erlkönigjäger und liefern dann Fotos, auf denen auch immer wieder einmal ein Omnibus zu sehen ist. Wie das aktuelle Foto von Stefan Baldauf zeigt, ist die Jagdsaison eröffnet. Schon erkannt, was der Erlkönigjäger erlegt hat? Mehr dazu in den nächsten Tagen, dann gibt es auch einen Blick aus einer anderen Perspektive…
Jagdfieber
29. Januar 2018