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Imanol Rego, CEO der Irizar Gruppe, ist stolz auf den ersten FCEV-Reisebus. Foto: Schreiber

Mit dem i6S Efficient Hydrogen hat Irizar auf der Busworld ein Proof-of-Concept-Fahrzeug für das Segment der FCEV-Reisebusse präsentiert. Foto: Schreiber

Wo die Brennstoffzelle zugekauft wird, will Irizar nicht sagen – die Heckklappe des ausgestellten Fahrzeugs blieb verschlossen. Foto: Schreiber

Unverändert: Der Fahrgastraum bleibt von der verbauten Technik unberührt: 49 Sitzplätze und je einer für Fahrer und Reiseleiter sind an Bord des Irizar FCEV-Reisebusses. Foto: Schreiber

Der Fahrerarbeitsplatz des Proof-of-Concept-Fahrzeugs entspricht dem der i6 Serienfahrzeuge. Foto: Schreiber

Irizar hat mit dem i6S Efficient Hydrogen auf der Busworld ein Proof-of-Concept-Fahrzeug eines brennstoffzellenelektrischen Reisebusses vorgestellt und ist damit wieder einmal der Zeit voraus. Ähnlich war es 2011, denn da entschied sich der spanische Nutzfahrzeughersteller mit Sitz im baskischen Ormaiztegi, Elektrobusse zu entwickeln.

2014 wurden die ersten Elektrobusse ausgeliefert, 2016 Irizar e-mobility als eigenständiges Konzernunternehmen gegründet, und 2018 wurde die neue, ganz nach Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten errichtete Fabrik in Aduna eingeweiht. Fast zehn Jahre später ist es wieder an der Zeit zu zeigen, dass die Industrie in Europa das liefern kann, was die Politik gerne auf der Straße hätte.

Für FCEV-Reisebusse gibt es aber noch keinen europaweite Ladeinfrastruktur, denn glaubt man bei Irizar neben BEV- auch an FCEV-Omnibusse. Imanol Rego, CEO der Irizar Gruppe, sieht Wasserstoff als die wahrscheinliche Lösung für emissionsfreie Reisebusse an, wie er im Rahmen der Vorstellung des i6S Efficient Hydrogen auf der Busworld erklärte.

„Die Welt steht vor großen Herausforderungen in Sachen Klimawandel und Energieversorgung. Die Irizar Gruppe bietet eine breite Palette von Transportlösungen an, die Elektromobilität und andere Antriebsarten umfasst ­– immer mit dem Ziel auf die Herausforderungen zu antworten, die uns die Welt heute stellt. Der Transport der Zukunft ist bereits greifbar und wir wollen, dass unsere Kunden und Passagiere weiterhin von den Innovationen und den Technologien der Irizar-Gruppe profitieren.“, so Rego.

Der Geschäftsführer der Irizar-Gruppe merkte in Brüssel ferner an, dass es mit einem gemeinsamen elektrischen Antriebsstrang relativ einfach wäre, Batteriefahrzeuge für das Segment der Reisebusse zu bauen. Er befürworte für Reisebusse aber den brennstoffzellenelektrischen Antrieb. Wichtig war dem sichtlich stolzen Geschäftsführer, dass die Omnibusse der Serienproduktion des i6S Efficient Hydrogen ein ganz anderes Design erhalten könnten.

Wenn Kunden heute FCEV-Reisebusse bei Irizar bestellen würden, dann werde man zunächst eine Kleinserie auflegen, die vermutlich ab Ende des nächsten Jahres verfügbar wäre. Zu den technischen Details des Proof-of-Concept-Fahrzeugs: Eine lokal emissionsfreie Reichweite von bis zu 1.000 km bei einer Betankungszeit von etwa 20 Minuten sei schon jetzt darstellbar, so Rego.

Die zugekaufte Brennstoffzelle erzeuge eine Spitzenleistung von 200 kW, der verbaute hauseigene Elektromotor habe eine Spitzenleistung von 400 kW und eine Dauerleistung von 360 kW mit 1.360 Nm. Mit an Bord sind Batterien mit einer Leistung von 60 kW/h, diese können bei hohem Leistungsbedarf einen Boost liefern und würden zu anderen Zeiten sowie durch regeneratives Bremsen oder von der Brennstoffzelle aufgeladen werden.

56 kg Wasserstoff können bei 350 bar gespeichert werden. Möglich wären bei einem Dreiachser aber bis zu 78 kg Wasserstoff. Genaue Angaben zur Gewichtszunahme des i6S Efficient Hydrogen im Vergleich zum i6S Efficient konnte oder wollte man auf der Messe aber nicht machen.

1.864 kW/h an Energie seien in den Tanks gespeichert, und ja, den Ingenieuren bei Irizar wäre bewusst, dass ein Teil davon auf dem Weg zum Rad verloren gehe. Man habe dennoch ein Proof-of-Concept-Fahrzeug gebaut, um die Technik in allen Bereichen erproben zu können, weil es sehr wahrscheinlich einen politisch gewollten Markt in Europa dafür geben werde. Imanol Rego verweis in diesem Zusammenhang noch darauf, dass man prüfe, auch 700 bar darzustellen.

Die Tanks sind auf dem Dach verbaut, die Kapazität der Gepäckräume bleibt vollumfänglich erhalten, wie Irizar mitteilt. Die Brennstoffzelle wurde im Heck, im ehemaligen Motorraum platziert. Die Höhe des auf der Busworld gezeigten i6S Efficient Hydrogen misst im Proof-Concept-Fahrzeug vier Meter, die Länge 12,92m und die Breit 2,55m. 49 Sitzplätze und je einer für Fahrer und Reiseleiter sind an Bord. Dazu noch ein Rollstuhlplatz, ein Lift wird an der mittleren Tür im Treppenbereich vorgehalten. (Irizar/omnibus.news/Sr)

 

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