Irizar und Irizar e-mobility stellen am Stand Nr. 602 in Halle 6 vier Irizar-Fahrzeuge der neuesten Generation vor: einen Irizar i8 Reisebus, einen Irizar i6S Efficient Reisebus, ein Irizar Elektrobus im Tramdesign und den neuen Irizar i6S Efficient Wasserstoff-Reisebus. Es ist der erste Reisebus eines europäischen Herstellers, der einen solchen alternativen Antrieb bietet.

FCEV- bzw. H2-Reisebusse dürften sich aufgrund der kürzeren Tankzeiten und der (noch) fehlenden Ladeinfrastruktur immer interessanter werden. Reisebusse, damit auch Fernbusse, gehören zum Heavy-Duty-Bereich, für den nach Aussagen des Kooperationspartners von Irizar (gemeint ist Freudenberg) die Brennstoffzellen-Technologie noch adaptiert werden müsse.

Während im innerstädtischen Bereich bereits erste wasserstoffbetriebene Busse im Einsatz sind, fehlen aufgrund der extremen Anforderungen im Fernbusbetrieb noch Lösungen für Wasserstoffbusse für lange Strecken. Wie FlixBus als weiterer Projektpartner des FCEV-/H2-Reisebusses erklärt, fahren die grünen Fernbusse jährlich rund 200.000 km mit Strecken bis zu mehr als 1.000 km pro Tag mit meist nur kurzen Stopps.

Abhängig von der Anzahl der Fahrer während einer Fahrt muss der Bus nach 4,5 Stunden Fahrzeit, die etwa nach 450 km erreicht ist, eine Pause einlegen. Aus diesem Grund sollte nach Ansicht von FlixBus ein alternativer Dieselbus in der Lage sein, mindestens 500 Kilometer zu fahren, bevor er nachgetankt werden muss. Wasserstoff bietet große Chancen, da er die geforderte Reichweite oder sogar mehr erreichen kann und die Betankungszeiten genauso kurz sind wie bei Dieselbussen.

Neben der Lebenszeit des Brennstoffzellensystems ist die Effizienzerwartung mit Blick auf den Kraftstoffverbrauch ein essenzieller Punkt bei Heavy-Duty-Anwendungen, wie es seitens Freudenberg heißt. Die Reichweite wird über die an Bord befindliche Energie in Kombination mit der Effizienz des Antriebsstrangs definiert. Wichtig: Die Effizienz bei Brennstoffzellensystemen muss über die gesamte Lebenszeit hoch gehalten werden. Oberste Priorität habe für die Entwickler, die Degradationsmechanismen zu begrenzen, um eine Lebenszeit des Brennstoffzellensystems von 35.000 Stunden zu erreichen.

Im Heavy-Duty-Bereich soll ein Wirkungsgrad (unter Berücksichtigung der kompletten Balance of Plant (DCDC, Kompressor sowie LT&HT-Pumpen)) von mindestens 50 Prozent beim nominalen Lastpunkt erzielt werden. Den Rückstand im Reifegrad zur BEV-Technologie werde man bis Mitte des Jahrzehnts aufgeholt haben, wie es bei Freudenberg mit blickt auf einen BEV-Reisebus heißt. Noch etwas ist in diesem zusammenhang interessant: Beim Brennstoffzellenantrieb ist das Tanken einfacher und kosteneffizienter – bei geringerem Flächenbedarf. (FlixBus/Freudenberg/Irizar/SustainableBus/omnibus.news/Sr)