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Gerettet: Ein niederländischer Investore steigt bei E.Go ein. Foto: E.Go Moove

Nach der Fertigung von Einzelstücken sollte im zweiten Quartal 2020 ein neues Werk in Aachen mit der Produktion der E.Go Mover eröffnet werden. Foto: E.Go Moove

Darf es ein bisschen mehr “Luxus” sein? Alles geht, wie die Studie E.Go Lux zeigt. Foto: E.Go Moove

Die E.Go Moove GmbH, Hersteller des rein elkektrischen und automatisierten Movers, kann weitermachen. Ein niederländischer Investor hat das Startup e.Go Mobile AG, zu dem die e.Go Moove GmbH als Tochterunternehmen gehört, aus der Insolvenz gerettet. Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen Next.E.Go Mobile. Auch die Rechtsform ändert sich: Aus der Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht wird eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, kurz SE), also eine Aktiengesellschaft nach europäischem Recht. Die Corona-Pandemie verhinderte anfangs eine Rettung des Unternehmens: Neue Investoren zogen sich plötzlich zurück, Anfang April wurde die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. “E.Go Mobile war kein klassischer Sanierungsfall, sondern ein gut aufgestelltes Startup, das es geschafft hat, ein neues Auto auf die Straße zu bringen und dem vor allem durch die beispiellose Situation während der Covid-19-Pandemie das Wachstumskapital ausging”, sagte Paul Fink, der Generalbevollmächtigte von E.Go Mobile im Insolvenzverfahren. Das Unternehmen ist eine Ausgründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen, treibende Kraft war Professor Günther Schuh. Er wird das neue Unternehmen aber nicht mehr leiten, er wird Vorsitzender des Verwaltungsrates. Ein entsprechender Kaufvertrag über das gesamte Geschäft der Ego Mobile AG, das auf die neugegründete Next Ego Mobile SE übergehen soll, habe der Notar inzwischen beurkundet, teilte das Unternehmen mit. Über den Kaufpreis ist demnach Stillschweigen vereinbart. Fünf Monate nach dem Insolvenzantrag gibt es nun mit dem niederländischen Investor ND Industrial Investments als neuen Mehrheitsaktionär einen Neustart. Neuer Geschäftsführer wird Ulrich Hermann, der bis Ende März zum Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG gehörte und dort den Ausbau des digitalen Geschäfts verantwortet hatte. Der E.Go Mover ist für die Fahrzeugklassen M2 (People Mover) und N1 (Walk-in Mover) homologisiert, die Mover-Plattform gehört zu den ersten Fahrzeugplattformen, die für das hochautomatisierte Fahren (Level 4) zulassungsfähig sein werden. Der aktuell rein manuell gefahrene E.Go Mover ist skalierbar bis zum hochautomatisierten Fahren. Im zweiten Quartal 2020 sollte das neue Montagewerk in Aachen Rothe Erde in Betrieb genommen werden, die Corona-Pandemie und die Insolvenz verhinderten das bisher. Auch die für dieses Jahr geplanten 250 E.Go Mover aus der Serienproduktion wird es nicht geben, die für 2021 geplante Produktion von über 2.000 E.Go Movern sei aber darstellbar, wie es jetzt voller Optimismus auch Aachen heißt. Der Dank des Niedrigflurkonzepts sowie der kubischen Bauweise und eines damit überdurchschnittlich großen Innenraumes samt einer sehr guten Zugänglichkeit Kleinbus hat bei vielen potentiellen Betreibern reges Interesse geweckt. Und auch das Konzept kommt an: Neben dem elektrischen Antrieb werden die E.Go Mover auch über einen kompakten Brennstoffzellen Range Extender verfügen, der die lokal emissionsfreie Reichweite faktisch unbegrenzt erweitert. ZF wird weiterhin der Hauptlieferant für den elektrischen Antrieb, die Bremsen und Lenkung sowie Technologien für die Automatisierung sein. Parallel experimentiert die E.Go Digital fleißig und wird, sobald der elektrisch fahrende E.Go Mover produziert wird, in das Geschäft einsteigen. E.Go Digital kündigt an, seine Shuttle-Dienste in Gegenden zum Einsatz bringen zu wollen, wo Busse nicht genug Fahrgäste finden. (E.Go/NDIndustrialInvestments/PM/Schreiber)

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