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Security-Bus von Blue Bird. Foto: Blue Bird

Ein Security-Bus hat auch “Isolations-Käfige” an Bord. Foto: Quality Vans

Aus- bzw. Einblick in eine andere Welt des “Reisens”: Nach MCI gibt es weitere News zu Security-Buses, wie die Gefangenentransporter in den USA heißen. Omnibushersteller bieten Sonderfahrzeuge an, teilweise komplett aus- und umgebaut, oder als Basisfahrzeug für Umbauten, wie sie beispielsweise Quality Vans anfertigt. Wer in den USA verschubt wird, sitzt je nach Strafe in einer Gruppe von Gefangenen oder in einem Isolations-Käfig. Und je nach Dienstleister in einem mehr oder weniger komfortablen Bus, denn die Gefangenentransporte innerhalb der USA haben sich zu einem lukrativen Geschäft für private Unternehmen entwickelt.

Wie in Deutschland ist eine Überstellung von Verhafteten notwendig, wenn der Prozess in einem anderen Bundesstaat der USA stattfinden soll, als der Haftbefehl ausgestellt wurde. Die privaten Anbieter stellen die eingesetzten Omnibusse auf ihren Wesbites vor. Auch in den USA sind diese Fahrzeuge gepanzert und gegen Vandalismus durch die Insassen geschützt, wie es übereinstimmend bei den Anbietern heißt. Warum? Vielleicht, weil die Insassen nicht ganz so glücklich sind, denn beispielsweise trennt nur eine Scheibe Plexiglas den Frauen- und Männerbereich, eine Privatsphäre ist im Security-Bus Mangelware.

Wer neben wem sitzt, ist nicht geregelt, Gewaltverbrechern und möglicherweise unschuldige Gefangene sitzen nebeneinander. Als Begleiter, oft Militärveteranen, wird eingestellt, wer eine kurze Einführung samt anschließender Fragen besteht und den Einsatz von Handschellen und Pfefferspray beherrscht, wie auf den Websites der privaten Unternehmen zu lesen ist. Unisono wird mit Effizienz und Zuverlässigkeit geworben. Während bei staatlichen Überstellungen jeweils Behördenvertreter mit einer Person auf Reisen geschickt werden, setzen Private auf “Gruppenreisen”…

Bezahlt werden die Firmen pro Gefangenen und Meile – zwischen 75 US-Cent und 1,5 Dollar gibt es pro Häftling und pro Meile. Entsprechend voll sind die Security-Busse und eng der Platz für die – natürlich gefesselten – Insassen. Für die Verschubung in den USA wurde eigens ein Gesetz erlassen, das den privaten Firmen die Regeln vorschreibt: So müssen sie – im Falle eines Falles – der lokalen Strafverfolgung sofort die Flucht eines Insassen melden. Und: Gewalttätige Häftlinge müssen ein hell leuchtendes Gewand tragen und separiert von den anderen Gefangenen befördert werden.

Blue Bird und Quality Vans erklären zu ihren Fahrzeugen, es würden u.a. kugelsichere Materialien verbaut worden. Eine Videoüberwachung (Standardausstattung) im Fahrgastraum sowie ein 360-Grad-Kamerasystem erlaube es, alle Aktivitäten rund um den Bus zu überwachen. An Bord gebe es keine Toilette, aber immerhin eine Klimaanlage. Das Wachpersonal sitzt hinter dem Fahrer, der Bereich der Begleiter ist aber nicht vom restlichen Fahrgastraum abgetrennt, alle Kunden würden ein Maximum an Sitzplätzen fordern… (BlueBird/QualityVans/omnibus.news/Sr)

22 normale Sitzeplätze gibt es hinter den sechs Zellen. Foto: Quality Vans

Quality Vans baut Omnibusse (im Bild ein Navistar International Typ D zu Security-Bussen nach Vorgaben der Betreiber um. Foto: Quality Vans

Blue Bird bietet von allen Baureihen auch einen Security-Bus an. Foto: Blue Bird

 

 

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