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Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing besuchte auf der InnoTrans 2024 u.a. den chinesischen Bushersteller BYD. Foto: Schreiber

Der 700.ste BYD-Elektrobus aus dem ungarischen Montagewerk geht an einen deutschen Kunden, an HavelBus. Foto: Schreiber

Die neueste E-Bus-Generation mit Blade-Battery-Chassis von BYD findet europaweit viel Zuspruch. Foto: Schreiber

Auf der InnoTrans 2024 zeigte BYD auch den B13. Foto: Schreiber

Auf der InnoTrans (vom 24. bis 27. September) wird das Berliner Messegelände zur globalen Plattform für Innovationen im Schienenverkehr und der Mobilität. In diesem Jahr präsentieren über 2.900 Aussteller aus 59 Ländern auf 200.000 m² in 42 Hallen sowie auf dem Outdoor Display ihre neuesten Produkte und Innovationen. Das Herzstück der Messe ist das Frei- und Gleisgelände, auf dem über 110 Fahrzeuge für den Personen- und Güterverkehr ausgestellt werden. Auf 3.500 Metern laufender Gleise reihen sich die Exponate aneinander: von Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen über Straßenbahnen bis zu Hybridlokomotiven und Gleisfahrzeugen. Mehr geht nicht, weltweit findet sich keine größere Messe dieser Art. Omnibusse gehören auf der InnoTrans mittlerweile zum festen Programm, sie stehen im Sommergarten auf dem Bus Display. Neben den Ausstellungsflächen verfügt das Bus Display über einen 500 Meter langen Rundkurs für Demonstrationsfahrten, bei denen man sich einen Eindruck von den Fahrzeugen im laufenden Betrieb machen kann. Der Bereich Public Transport – drittgrößtes Ausstellungssegment der InnoTrans – erfahre mit dem Bus Display eine sinnvolle und ganzheitliche Abrundung durch die zusätzliche Präsentationsbühne für Busse, so die Messegesellschaft.

Zum ersten Mal dabei ist in diesem Jahr BYD. Zur Premiere sind die chinesischen Bushersteller gleich mit drei Elektrobussen für Stadt und Überland vorgefahren: B12, B13 und B18 nebst einem Pavillon, alles zusammen war im Bus Display die größte Fläche der Busausteller. In der Welt der Elektrobusse ist BYD eine feste Größe, vor zwei Jahren meldete der chinesische Hersteller, der seit 2011 Elektrobusse baut, den 70.000sten (!) Elektrobus – aber: nur 2,5% davon fahren in Europa! Das wird sich ändern, wie die Verantwortlichen der Marke in Berlin erklärten. Auch in Deutschland hätte man einen mittleren dreistelligen Auftragsbestand in den Büchern. Das scheint auch den Bundesverkehrsminister überzeugt zu haben, Dr. Volker Wissing besuchte bei seinem Messerundgang BYD. Im neuen B12 ließ sich der Bundesverkehrsminister das Montagewerk in Ungarn und die Premiere des ersten Elektro-Gelenkbusses für Deutschland (in dem er auch noch am Steuer Platz nahm (s.Foto) sowie die neue Blade-Battery-Technik erklären.

Der ausgestellte Elektro-Gelenkbus ist ein Jubiläumsfahrzeug: Der erste Elektro-Gelenkbusse der B18-Serie, die in Komárom montiert wurde. Dieser 18 Meter lange Gelenkbus ist für die Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH bestimmt. BYD wird in den nächsten drei Jahren 30 Elektrobusse an Havelbus liefern, die ersten zehn Elektrobusse 10 werden im Herbst 2024 übergeben. Die Elektro-Gelenkbusse sind mit Lithiumphosphat-Batterien (LFP) von BYD ausgestattet und haben eine Gesamtkapazität von 511 kWh. Als Reichweite gibt BYD bis zu 400 Kilometer an. Die dreitürigen Busse können per Plug-in und Pantographen geladen werden. In der Branche wird aber aktuell die Lithium-Eisen-Phosphat-Blade-Batterie des B12 hoch angesehen, denn sie ist in die Chassisstruktur integriert. BYD nutzt einen neuen 6-in-1-Controller mit Siliziumkarbid-Technologie sowie zwei Radnabenmotoren für die neuen Elektrobusse. Die Kombination bringe dem 12-Meter-Elektrobus eine Vielzahl von Vorteilen, darunter nicht nur eine verbesserte Energieeffizienz, sondern mehr Leistung und Haltbarkeit, wie es seitens BYD heißt.

Die Blade-Batterie mit einer maximalen Kapazität von 500 kWh ermögliche eine Reichweite von 600 km mit einer Ladung – der Wert variiere je nach Einsatzprofil und -zweck. Die Sicherheit der Blade-Batterie wurde mit dem Nageldurchdringungstest festgestellt, der als der „ultimative Sicherheitstest“ für Batterien gilt, wie BYD in Berlin erklärte. Die Festigkeit erhalte die Blade-Batterie durch die CTP-Technologie (Cell to Pack). Das platzsparende Design ermöglicht eine Reduzierung der Raumforderung um 50 Prozent und schaffe größere Batteriekapazitäten für höhere Reichweiten bei gleichzeitiger Reduzierung des Fahrgestellgewichts. Was schon auf der IAA Transportation deutlich wurde, setzt sich in Berlin fort: Dass die chinesischen Hersteller mit ihren elektrischen Nutzfahrzeugen gerade jetzt in Europa in die Offensive gehen, ist kein Zufall, denn Europas Elektrifizierungspläne passen genau zum Produktportfolio. Ob lokal emissionsfreie Omnibusse oder Schienenfahrzeuge, vor Jahren in China politisch verordnet sind sie heute fast überall auf der Welt eine feste Größe der Mobilitätsangebote auf der Straße und Schiene. (BYD/Busworld/omnibus.news/PM/Sr)

Der Fahrerarbeitsplatz im BYD B18. Foto: Schreiber

BYD bietet auch ein Spiegelersatzsystem an. Foto: Schreiber

Blick in den Fahrgastraum des B13 von BYD. Foto: Schreiber

 

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