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Ganz schön auf Draht: Der Trolleybus Mercedes-Benz O 305 GTD.

Ganz schön auf Draht: Der Trolleybus Mercedes-Benz O 305 GTD.

Eine spannende Geschichte ist die des Mercedes-Benz O 305 GT: Warum Mercedes-Benz den Trolleybus auf dem Genfer Nutzfahrzeugsalon als Premiere zeigte, ist leicht erklärt: Das neue Fahrzeug wurde auf Basis des Schubgelenkbusses O 305 G von FBW in Wetzikon in Zusammenarbeit mit der Firma Secheron gebaut. Mercedes-Benz wollte weiter erfolgreich in der Schweiz wachsen und so lag es nahe, diesen Markt durch die Kooperation mit FBW weiter zu erschließen. Mit einem ortsansässigen Kenner der Branche gab es Möglichkeiten, Omnibusse an die speziellen Anforderungen der Schweiz anzupassen. Der Mercedes-Trolleybus O 305 GT wurde von einem Gleichstrom-Reihenschlußmotor angetrieben, der unterflur im Fahrzeugheck angeordnet 169 kW (230 PS) leistete. Wie auch beim Diesel-Gelenkbus trieb er die Hinterachse an. Im Falle von Störungen im Oberleitungsnetz gab es einen 51-PS-Benzinmotor als Notfahraggregat. Mercedes-Benz konzentrierte die weitere Entwicklung auf die Kombination von Oberleitung und Dieselantrieb. Anstelle von Solobussen standen Gelenkbusse im Fokus, weil sich so die Mehrkosten für den elektrischen Antrieb auf eine größere Zahl von Fahrgästen verteilen ließen. Der GT, der 1979 in Betrieb genommen wurde, hatte einen elektrischen Antrieb mit 80 Kilowatt Dauerleistung und 180 Kilowatt Spitzenleistung. Das war aber zu wenig, die neuen Duo-Gelenkbusse des Typs O 305 GTD erhielten stärkere Aggregate. AEG lieferte Elektromotoren, die eine Dauerleistung von 180 Kilowatt hatten – der verbaute Dieselmotor leistete 280 PS. Die gesamte elektrische Antriebstechnik konnte bequem unter dem ebenen Wagenboden verbaut werden. Zwei Prototypen kamen ab 1982 in Esslingen und einer in Essen zum Einsatz. Ein weiterer Bus wurde als Referenzfahrzeug für die Versuchsanlage in Rastatt gebaut. Vector Models hat den O 305 GTD im Maßstab 1/43 aufgelegt, wie Konrad Pernetta vomModellbusmarkt Oberammergau berichtet. Der Duo-Bus der zweiten Generation ist vorbildgerecht in den Farben des städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen am Neckar lackiert, wo er ab 1983 für zehn Jahre im Einsatz war.

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