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Nach dem test in Hamburg fährt die ieTram im Ruhrgebiet vor. Foto: Aitor; Grafik: Ruhrbahn; Montage: omnibus.news

In Hamburg war die Deutschland-Premiere, das nächste Ziel ist das Ruhrgebiet. Seit November 2017 ist Irizar mit Elektrobussen über Ferrostaal Equipment Solutions aus Essen in Deutschland vertreten. Ferrostaal übernimmt sämtliche Vertriebs- und after-Sales Aktivitäten im deutschsprachigen Raum. Im Februar 2018 ist Essen von der Bundesregierung als eine von fünf “Lead-Cities” ausgewählt worden, um gemeinsam mit dem Bund und den Ländern ein “Sofortprogramm saubere Luft” zu erarbeiten und modellhaft umzusetzen. „Wie viele andere Großstädte stehen wir vor der großen Herausforderung der Verkehrswende. Unsere Aufgabe ist es, einen intelligenten Mobilitätsmix anzubieten, damit die Bürgerinnen und Bürger nicht nur einfach von A nach B kommen, sondern auch nachhaltig“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Dafür benötigen wir nicht nur eine gute Vernetzung im Bereich des ÖPNV, sondern auch moderne Antriebstechnologien”, so Kufen weiter. „Im Rahmen des Testbetriebs soll die Tauglichkeit einer neuen, zukunftsträchtigen Antriebstechnologie im täglichen Fahrbetrieb eines großstädtischen ÖPNV-Unternehmens erprobt und evaluiert werden. Es geht auch darum, den ÖPNV als Vorbild bzw. Vorreiter sauberer Antriebstechnologien im Fokus zu halten. Der ÖPNV in Essen soll den Bürgerinnen und Bürgern als ökologische Mobilitätsalternative dienen bzw. angeboten werden“, erklärt Simone Raskob, Umweltdezernentin der Stadt Essen und Mitglied im Aufsichtsrat der Ruhrbahn. Bereits Anfang 2017 hat sich die Ruhrbahn mit diesem Thema beschäftigt und eine Machbarkeitsstudie „Zero Emission“ in Auftrag gegeben. Ergebnis der Studie ist ein Szenario für einen möglichen Umstieg vom Dieselbussystem zu zukunftsorientierten, umwelt- und klimafreundlichen, innovativen Bus-Antriebstechnologien. „Wir folgen den Empfehlungen der Studienergebnisse und planen einen Pilotbetrieb auf je einer Linie in Essen und Mülheim. Hierbei sind wir zum jetzigen Zeitpunkt hinsichtlich der anzuwendenden umweltfreundlichen Antriebstechnologie noch offen“, erklärt Michael Feller, Geschäftsführer Ruhrbahn (Ressort Personal, Markt & Technik). Zur Vorbereitung auf dieses Pilotprojekt testete die Ruhrbahn aktuell einen batteriebetriebenen Elektrobus der Marke Irizar in Essen und Mülheim auf Zuverlässigkeit, Reichweite und technische Anforderungen. Der 12 Meter lange Elektrobus wurde der Ruhrbahn zu Testzwecken von der Ferrostaal Equipment Solutions GmbH und deren spanischen Kooperationspartner Irizar e-mobility zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Irizar e-Bus bereits heute die Möglichkeit haben, erste Erfahrungen in Punkto Elektromobilität im ÖPNV in Essen und Mülheim sammeln zu können“, so Uwe Bonan, Geschäftsführer Ruhrbahn (Ressort Finanzen, Einkauf und Betrieb). Nach einem rein elektrischen Solowagen wird die Ruhrbahn drei Wochen lang den Irizar-Elektrogelenkbus testen. Mit entsprechenden Probefahrten will die Ruhrbahn ab Anfang März klären, ob Irizars ieTram für den Linienverkehr in der Ruhr-Metropole geeignet ist. Im regulären Einsatz soll die ieTram an Endhaltestellen aufgeladen werden, in der Testphase kann dies mangels Ladestationen aber nur auf dem Betriebshof der Ruhrbahn in Essen erfolgen. Wie es zukünftig in Sachen der Elektromobilität in Essen weitergeht, hat eine Machbarkeitsstudie des Büros „ebusplan“ ermittelt: Bis 2024 könnten für Essen und Mülheim 47 Elektrobusse und bis 2026 nochmals 69 Elektrobusse beschafft werden.

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