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Der autonom fahrende Elektrobus „Mission-Bus“. Foto: IAT

Der autonom fahrende Elektrobus „Mission-Bus“, der im Rahmen des niederländisch-deutschen Projekts Interregional Automated Transport (I-AT) entwickelt wurde, wird im März im Aldenhovener Testing Center der Universität Aachen ausgiebig erprobt. Unter verschiedenen Bedingungen und mit allmählich steigender Geschwindigkeit testet die Projektgruppe die verbauten Systeme sowie das Fahrübernahmeverfahren des Dual Mode-Busses. Ziel des I-AT-Projekts ist es, die Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens zu fördern und für die Mobilitäts- und Logistikbranche nutzbar zu machen. Regierungseinrichtungen, öffentliche Verkehrsbetriebe, Flottenbesitzer, Unternehmen aus Forschung und Entwicklung sowie die Presse sind eingeladen, sich bei den Demo-Fahrten einen Eindruck vom neuen dualen Fahrzeugkonzept zu verschaffen. „Mithilfe der verbauten Sensorsysteme und Computertechnik sollte der ‚Mission-Bus‘ in der Lage sein, mit einer Geschwindigkeit von dreißig Stundenkilometern autonom auf der Straße zu fahren“, sagt Herma Harmelink, Leiterin des Projekts Interregional Automated Transport. So sorgen ein GNSS-System per Satellitenabfrage ebenso wie eine Berechnung von Radumdrehungen, Lenkwinkel und einem Beschleunigungsmesser für die korrekte Positionierung des Elektrobusses. Auch Kameras, mit denen der Bus den Straßenlinien folgen kann, kommen zum Einsatz. Lidar- und Radarsysteme erkennen Objekte in der Umgebung des Busses und lassen ihn entsprechend reagieren. Als Dual Mode-Fahrzeug kann der Bus sowohl autonom auf festen, vordefinierten Strecken fahren als auch auf öffentlichen Straßen auf herkömmliche Weise von einem Fahrer gesteuert werden. „Im Vergleich zu anderen selbstfahrenden Shuttles bietet der Bus daher mehr Flexibilität und kann für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden“, sagt Harmelink. Das Fahrerübernahmeverfahren, bei dem ein Fahrer aus autonomer Fahrt heraus die manuelle Lenkung des Fahrzeugs übernimmt, wird bei den Testfahrten Mitte März ebenfalls demonstriert. Fünf verschiedene Optionen sind hierfür eingebaut und sollen im kommenden Monat weiter untersucht und verglichen werden. Der „Mission-Bus“ ist der Nachfolger der WEpods, zweier selbstfahrender Shuttles, die in den letzten Jahren in verschiedenen Pilotprojekten in den Niederlanden und Deutschland gefahren sind. Das Grundgestell des neuen Busses bildet das Chassis eines Fiat Ducato mit leichter Karosserie aus Polyester-Sandwich-Paneelen als Aufbau. Angetrieben wird das Fahrzeug über einen akkubasierten Elektromotor. (IAT/PM/Sr)

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