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Auch 2021 hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Rede anlässlich der Eröffnung der IAA. Foto: VDA

Tolga Kaan Doğancıoğlu, Geschäftsführer Temsa, präsentierte den türkischen Bushersteller in München höchstpersönlich auf der IAA Mobility 2021. Foto: Screenshot VDA

Auf der Blue Lane Road ist auch ein Elektrobus von Temsa im Einsatz. Foto: Temsa

Daimler Buses lässt vier eCitaro auf der Blue Lane in München fahren. Foto: Daimler

Die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) ist eröffnet! Ganz traditionell mit einer Rede der Kanzlerin. Und die hat der Kritik der Autobranche am schleppenden Aufbau öffentlicher Ladesäulen recht gegeben. Die Infrastruktur müsse europaweit besser werden. Die Autoindustrie sieht Merkel in der Klimakrise als Teil der Lösung, sie hob hervor, dass mittlerweile alle deutschen Hersteller „alltagstaugliche“ Elektroautos anbieten würden – im Gegensatz zu 2019.

Die Kanzlerin sieht Elektromobilität als einen stützenden Pfeiler klimaneutraler Mobilität an, wichtig seien ihr aber auch bei der Transformation der Automobilindustrie, dass Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden. Und: Man müsse sich technologieoffen geben. “Wir dürfen uns nicht voreilig und einseitig nur auf bestimmte Technologien festlegen”, sagte Angela Merkel. Und weiter: “Wir müssen auch andere vielversprechende Optionen einbeziehen. Auch Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe könnten das Klima entlasten.”

Busse, ganz genau E-Busse, sind auch ein Thema auf der diesjährigen Pkw-IAA. Wie bitte? Ja, bis zur Nutzfahrzeug-IAA, die vom 20. bis 25. September 2022 in Hannover stattfinden wird, nutzen die Bushersteller die Chance, sich mit ihren Elektrobussen in München zu präsentieren. Die IAA heißt nicht einfach nur IAA, sondern hört im Jahr 2021 auf den Namen IAA Mobility. Im Vergleich zur IAA von 2019 gibt es viel Neues, die bisherige Automobilausstellung präsentiert sich in München nicht nur als Leistungsshow mit zahlreichen ausgestellten Fahrzeugen, sondern rückt alternative Antriebe, automatisierte Fortbewegung in der Stadt und Verkehrsmittel wie Lastenräder oder Flugtaxis in den Mittelpunkt. Und eben auch Elektrobusse, doch die sind nicht in einer Messehalle zu bestaunen, sondern auf der Blue Lane Road im Einsatz.

Viel Neues, auch bei den Namen: Man geht in die Messehallen, in denen 2021 nun der „Summit“ stattfindet, der komplett auf die Bedürfnisse der Besucher ausgerichtet sei, wie die Messegesellschaft versichert. Und auch der „Open Space“ in der Innenstadt Münchens sei etwas ganz Neues, hier würde man in eine einzigartige Mobility Experience für Besucher bieten. Auch neu: Der Besuch des Open Space in der Innenstadt ist kostenlos! Die neue Form der IAA oder korrekt die IAA Mobility ist eine wunderbare Gelegenheit, die Mobilität von morgen zu erleben.

Und der Verband der Automobilindustrie (VDA) ist stolz auf das, was in München umgesetzt wurde: Als Verbindung zwischen Summit und Open Space gibt es die Blue Lane, die der VDA als eines Highlights der diesjährigen IAA beschreibt. es sei Deutschlands erste Umweltspur für Elektro-, Hybrid- und Wasserstofffahrzeuge sowie emissionsfreiem Nahverkehr mit Bussen. Die zwölf Kilometer lange Transfer- und Teststrecke ermögliche es den Besuchern, nachhaltige Mobilität im Straßenalltag zu erleben. Dabei setzt der VDA auf das gesamte Spektrum von der Mikromobilität über Straßenfahrzeuge und die U-Bahn bis zu wahrlich futuristischen Verkehrsmitteln, denn es sind nicht nur autonom fahrende Shuttle-Busse vor Ort, sondern auch urbane Flugtaxis!

Die Blue Lane Road bietet über den gesamten Veranstaltungszeitraum den Herstellern die Möglichkeit, Ihre Produkte live auf der Straße zwischen Summit und Open Space zu präsentieren. Die Erlebnisstrecke geht vom Open Space in der Münchener Innenstadt bis zum Summit auf dem Messegelände im Osten der Stadt. Diese Test- und Transferroute eigne sich optimal für die Demonstration von neuen Mobilitätstechnologien, so die Macher. Auch der öffentliche Nahverkehr, eine unterirdische Schnellverbindung und Radwege wurden integriert.

Besucher der IAA Mobilioty sollen die neuesten Fahrzeuginnovationen im Straßenverkehr, in Form von Probe- und/oder Shuttlefahrten testen, um die den Wandel zu erfahren. Ein entsprechendes Hygienekonzept wurde im Vorfeld erarbeitet und werde mit ständigen Kontrollen auch umgesetzt, wie die Messe München erläutert. Aussteller demonstrieren vor Ort ihre nach eigenen Angaben alle ihre zukunftsweisenden Technologienn und Features – ob Stauassistenten, AVP, 5G oder auch intelligente Ampelanlagen. MAN und Mercedes-Benz haben als deutsche Hersteller die Gunst der Stunde genutzt und sind mit ihren Elektrobussen Lion’s City E und eCitaro vor Ort. Aber auch rund 70 Fahrradhersteller sind zum ersten Mal Teil der IAA, dafür sind bekannte Marken wie die der Stellantis-Gruppe oder eben auch Toyota nicht vor Ort.

Neu war auch, dass die Übersicht der Pressekonferenzen der IAA Pkw auch Termine von Omnibusherstellern ausweist: So war beispielsweise mit Tolga Kaan Doğancıoğlu der Geschäftsführer des türkischen Busherstellers Temsa in München, um das Portfolio – einschließlich der Elektrobusse sowie der Aktivitäten außerhalb der Türkei vorzustellen. Die in München im Rahmen der IAA Mobility anwesenden Elektrobusse sind auf der 12 km langen Strecke zusammen mit anderen Fahrzeugen mit zero-emission Antrieben (PHEV, FCEV) unterwegs, um die Besucher aus der Stadt auf das Messegelände und wieder zurück zu bringen. Irgendwie neu ist das auch nicht, denn Pendelfahrten wurden immer schon am Rande der IAA angeboten. Aber rein elektrisch waren diese noch nicht, da passt es, jetzt Elektrobusse auf die Straße zu schicken. Auf einem ca. 5,1 km langen Teilabschnitt je Fahrtrichtung wurde zudem temporär eine funktionale Umweltspur, als Pilotprojekt zur Reduktion des Schadstoffeinstoßes und des Verkehraufkommens, durch Bevorzugung von E-Fahrzeugen und Bildung von Fahrgemeinschaften eingerichtet, wie die Messegesellschaft mitteilt.

Zusammen mit People-Movern, Elektro-Fahrrädern rücken die Elektrobusse die Elektromobilität in den Mittelpunkt, ganz im Sinne der Macher, denn die IAA Mobility 2021 sei Mobilität der Zukunft. Besucher würden so mehr über die Mobilitätsplattform von morgen und Ihre Beteiligungsmöglichkeiten im wahrsten Sinne erfahren können. Man habe zwei einzigartige Formate in einer Messe geschaffen, mit einem komplett eigenständigen Fokus und komplett neuen Möglichkeiten – klingt fast wie ein etwas zu dick aufgetregenes Eigenlob. Fakt ist: Der neue Standort trumpft mit einem neuen Konzept auf, ob der Schwund der Besucher wie zuletzt in Frankfurt aufgefangen werden kann, wird sich am Ende der jetzt auch verkürzten IAA zeigen. (IAA/MesseMünchen/VDA/omnibus.news/Sr)

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