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Die IAA Transportation streicht den Bus-Themenpark! Foto: Foto: VDA/IAATransportation; Montage: omnibus.news

Die IAA Transportation 2024 wird vom Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) veranstaltet und will im September den Güterverkehr, die Transportlogistik und Busbranche in Hannover zusammenbringen. Nun wurde aber der neu geplante Bus-Themenpark wieder ersatzlos gestrichen, denn Bushersteller hätten nicht ausreichend gebucht, wie es seitens des Verbandes heißt.

Weil 2022 die Akzeptanz der Busbranche gering war, schielten die Macher auf die Busworld und Bus2Bus, die zur Zeit wichtigsten Messen der Busindustrie. Die Verantwortlichen beim VDA erdachten für die diesjährigen IAA einen eigenen Bus-Themenpark, um dem Öko-Champion eine entsprechende Plattform zu bieten.

Wie kein anderes Fahrzeug trägt der Omnibus zum erreichen der Pariser Klimaziele bei. Der Omnibus ist Öko-Champion, beim Vergleich aktueller Emissionswerte erreicht der Fernlinienbus die beste Umweltbilanz aller Verkehrsmittel auf langen Strecken. Zu diesem Ergebnis kam im Herbst 2017 eine Untersuchung des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). 

„Explizit für die Busbranche planen wir deshalb eine eigene Area im Rahmen der IAA Transportation ein. Hier werden neben den neuesten Produkten auch Tests zu Ladelösungen und autonomem Fahren zu sehen sein. Lösungen für die nachhaltige und digitale Mobilität in Städten können so direkt von allen Besucherinnen und Besuchern sowie Ausstellern in einer einmaligen Atmosphäre gezeigt und auch ausprobiert werden“, sagt Jürgen Mindel, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA).

Der Bus-Themenpark sollte verschiedene Aspekte einer Stadt widerspiegeln. Besucher sollten die Möglichkeit haben, Lösungen für die Stadt der Zukunft direkt zu testen. Bus-Seating, Park- und Grünflächen sowie Anbindungsmöglichkeiten durch Mobility-Hubs stehen ebenso im Fokus wie Testfahrten.

Auch ein zentraler Bus-Campus als Beratungsfläche war geplant. Dort sollten die Unternehmen Best-Practice-Beispiele zu verschiedenen Themen erhalten. Die Themenvielfalt (Strom- und Tankversorgung, Architekturplanung, Assistenzsystemen über Fördermöglichkeiten, Aftersales und Betriebshofumstellung bis zu Second-Life-Modellen) war weit gedacht.

Nun wirft der geringe Zuspruch der Omnibusindustrie Fragen auf, denn schon vor zwei Jahren verzichtete nicht nur Daimler Buses, sondern auch MAN auf die Ausstellung von Omnibussen auf der IAA Transportation. Zwei Platzhirsche waren an den Publikumstagen nur noch mit ihren Lkw und Transportern auf der Messe vertreten.

Die IAA Transportation sei mit Blick auf den Omnibus nicht die Messe, die für das Produkt von Bedeutung wäre, wie Bushersteller erklärten. Man präsentiere sich auf spezifischen (inter-)nationalen Bus-Fachmessen, wie beispielsweise in Deutschland auf der Bus2Bus, Innotrans, ElekBu oder europaweit auf der Busworld.

Bei einem Rundgang auf der IAA Transportation vor zwei Jahren war der Omnibus vereinzelt zu finden, doch das, was die Busbranche ausmacht, das Wir-Gefühl oder das Miteinander fehlte der Messe. Das geht besser! Richtig, wer die Bus2Bus 2024 im April dieses Jahres besucht hat, der weiß, dass eine Messe, die sich ganz und gar dem Thema Omnibus widmet, für die Bushersteller und Busunternehmer einen eindeutigen Mehrwert bietet.

Der Omnibus hat auf der IAA Federn gelassen, die IAA Nutzfahrzeuge, die sich – dem internationalen Anspruch folgend – nicht mehr mit “Nutzfahrzeuge”, sondern fortan mit dem Zusatz “Transportation” schmückte und sich so weit von der Beförderung und damit dem Omnibus entfernte…

Auch in diesem Jahr schielt die Busbranche im September nach Berlin, wo die InnoTrans vom 24. bis 27. September stattfindet. Im Bus Display – dem speziellen Ausstellungsbereich für Busse, alternative Antriebe und Ladelösungen – bringt die InnoTrans Hersteller, Lieferanten und Einkäufern der Verkehrsunternehmen zusammen.

Neben den Ausstellungsflächen verfügt das Bus Display über einen 500 Meter langen Rundkurs für Demonstrationsfahrten, bei denen sich das Fachpublikum einen Eindruck von den Fahrzeugen im fahrenden Betrieb machen kann. Der Bereich Public Transport – drittgrößtes Ausstellungssegment der InnoTrans – erfährt mit dem Bus Display eine sinnvolle und ganzheitliche Abrundung durch die zusätzliche Präsentationsbühne für Busse.

Wenn wir deutsch denken, dann wird sich Berlin als der Messestandort für den Bus immer mehr etablieren. Wenn sich dann noch die Bus2Busund InnoTrans zu einer gemeinsamen Messe zusammenfinden, dann wäre das ein Gewinn für das Miteinander, von dem die Buswelt lebt. (DaimlerBus/MAN/MesseBerlin/Busworld/VDA/omnibus.news/Sr)

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