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In Kiel hat man mit Hybridbussen von Volvo positive erfahrungen gesammelt. Foto: KVG

Die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) ist mit ihren seit Januar im Linienverkehr eingesetzten zehn Hybridbussen aus dem Hause Volvo so zufrieden, dass sie nun die Beschaffung von 19 weiteren Exemplaren noch in diesem Jahr ankündigt. Eine EU-weite Ausschreibung wurde bereits veröffentlicht, wie die KVG mitteilt. Mit den 10 im Januar 2018 erstmals im Linienverkehr eingesetzten Volvo 7900 HA–Hybrid-Niederflur-Gelenkbussen Euro 6 haben die Kieler einen Schritt in die Elektromobilität unternommen. Die 10 Hybridfahrzeuge verfügen über einen Lithium-Ionen Eisenphosphat Batteriespeicher von 9kw/h, der aus der Bremsenergie gespeist wird und über den 150 KW Elektromotor das Fahrzeug bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 25 Km/h ohne Zuschaltung des Dieselmotors antreiben. Gerade in den Abendstunden, wenn der Verkehr in Kiel etwas nachgelassen hat trägt das Anfahren ohne Dieselantrieb zu einer Reduktion der Lärmemissionen bei, wie die KVG mitteilt. Als klimafreundlichen Nebeneffekt spart der Hybrid gegenüber einem konventionellem EURO 6 Dieselomnibus bis zu 30% Kraftstoff ein. Das sind auf das Jahr rd. 10.000 Liter für einen Gelenkbus im Linienverkehr der KVG. Diese Einsparung führt zur Verringerung des CO²-Ausstoßes um ca. 25 % im Vergleich zu einem modernen Dieselbus mit Euro 6 Standard und zur Verringerung der NOx-Emissionen um ca. 94 % im Vergleich mit den auszumusternden Fahrzeugen nach Euro 3 Standard und trägt somit zur Luftverbesserung in Kiel bei. Für die Fahrgäste hat sich gegenüber den bereits in 2017 eingesetzten Fahrzeugen mit 4 Türen am Komfort nichts verändert. Die Volvo 7900 HA bieten ebenfalls 4 Türen, haben die bei der KVG obligatorischen zwei Rollstuhlplätze an Tür 2, den dritten Stehperron an Tür 3 für Kinderwagen und Rollatoren und Kneeling, Innenanzeigen, Außenanzeigen, Außenlautsprecher, Holzdekorfußboden, taktile Haltestangen und vieles mehr. Die Fahrzeuge verfügen zudem über 42 Sitzplätze zzgl. der Klappsitze in den Stehbereichen an Tür 2 und 3. Eingesetzt werden die ersten 10 in weiß lackierten Fahrzeuge hauptsächlich auf der Innenstadtlinie 11. Daher sind diese auch für großes Fahrgastaufkommen „stehplatzoptimiert“. Das Außendesign wurde für alle 10 Fahrzeuge identisch gestaltet und zeigt den Technologieschritt, den die Kieler mit de Anschaffung der Hybridbusse gegangen sind. Mit weiteren 19 Fahrzeugen will die KVG nun 17 Diesel-Busse mit Euro 3 Standard ausmustern. Nach den Worten von Geschäftsführer Andreas Schulz ist die Hybridtechnik für die KVG dennoch nur eine Brückentechnologie: „Es ist ein erster Schritt zur Umstellung des Fuhrparks.“ Ab 2020 sollen in Kiel dann die ersten rein elektrischen Busse rollen. Die Verkehrsgesellschaft trifft dafür bereits Vorbereitungen. Eine Schlüsselfunktion wird der Betriebshof Werftstraße übernehmen, auf dem die Busse geladen werden sollen. Entsprechende Konzepte zur Elektrifizierung sind in Arbeit. Außerdem will die KVG die Stadtwerke Kiel Netz GmbH mit der Überplanung von vier Endhaltestellen beauftragen. Das Gesamtpaket inklusive Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur, Installation, Support und Wartung wird zu gegebener Zeit europaweit ausgeschrieben.

Kiel setzt nach Erfolgen die Beschaffung von Hybridbussen fort. Grafik: KVG

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