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Die erste Formneuheit des Jahres 2021 bei Holland Oto ist ein VDL Ambassador im Maßstab 1/87. Foto: Schreiber

Ambassador trifft Citea – die beiden Leichtbaubusse von VDL ist sofort an der Frontmaske zu erkennen. Foto: Schreiber

Seit der letzten Busworld im Herbst 2019 ist klar, dass Holland Oto im Markt der Modellbusse immer wieder für Überraschungen gut ist: Pünktlich zur Messe lieferten die Niederländer an Irizar und einen Kunden einen maßstabsgerecht verkleinerten Modellbus des Solowagens der ieTram! Streng limitiert und als Resin-Modell in Kleinstauflage erschienen beeindruckte Holland Oto die Welt der kleinen und großen Omnibusse mit sauberen und stimmigen Gravuren, dazu Fotoätzteile und eine Ausgestaltung des Fahrgastraumes, die neue Maßstäbe setzt, wenn selbst der Fußboden in Parkettoptik nachgezeichnet wird! Die gelungene Lackierung rundete den positiven Eindruck ab. Bram Sevens machte seinerzeit deutlich, dass Modellbusse aus Resin in kleinster Auflage auch bald für Sammler freiverkäuflich ins Programm von Holland Oto gehören. Das Hauptgeschäft sind und bleiben aber Großserien von Modellfahrzeugen in Kunststoff und Metall. Aktuell haben die Niederländer die erste Auflage des VDL Ambassador im Maßstab 1/87 fertiggestellt. Das große Vorbild hat seine Wurzeln bei Berkhof, einem in den 1970er Jahren in den Niederlanden gegründeten Omnibushersteller. Mit der Übernahme von Hainje wuchs Berkhof, zu den Reisebussen gehörten nun auch Linienbusse. Dann holte Berkhof noch mit Jonckheere einen Busspezialisten aus Belgien in sein Portfolio, bevor man dann selbst 1998 von der VDL Groep übernommen wurde. Am traditionellen Standort Heerenveen, der auf Hainje zurückgeht, entstand der Berkhof Ambassador, der von 2001 bis 2011 in zwei Längen (10,6 und 12m) gebaut wurde. Den größten Erfolg feierte der Leichtbaubus in seiner Heimat, Connexxion bestellte nicht nur immer wieder große Stückzahlen, sondern hatte mit über 1.100 Ambassador insgesamt die größte Anzahl an Fahrzeugen der Ambassador-Baureihe. Besonders markant ist der Fensterkeil an der geteilten A-Säule. Keine Frage, er schafft den nötigen Überblick, so hat der Busfahrer auch kleine Schulkinder, die sich vor dem Fahrzeug drängeln, im Blick. Das Drängeln beim Ambassador hatte einen Grund, rund 80 Fahrgäste konnten mitfahren. Niederflurig an beiden Türen, im hinteren bereich mit zwei kleinen Stufen,war der Innenraum ganz schlicht aber nicht einfach gestaltet. Für Aufsehen sorgte der Ambassador in der Buswelt, weil er als Zweiachser knapp vier Tonnen weniger als die Wettbewerbsfahrzeuge auf die Waage brachte. Weniger Gewicht senkte den Verbrauch und damit die variablen Kosten, die Kunden dankten es mit zahlreichen Käufen. Viele neue Ideen zeichneten den Ambassador aus, so konnten Kunden – wie Connexxion es machte – durchgefärbten GfK bestellen, so konnte man auf die Lackierung verzichtet. Der Ambassador, der zu den ersten Bus-Leichtgewicht-Konzepten gezählt werden kann, beruhte auf der aus Modulen aufgebauten VDL-Bodengruppe SB 180 / SB 200. Der in vollständig selbsttragender Bauweise konzipierte Linienbus hatte einen Rahmen aus Edelstahl, beim Boden und Dach setzen die Niederländer schon damlas auf Sandwich-Paneele. Beplankung sowie Scheiben wurden geklebt, auch das trug zur Gewichtsersparnis bei. Noch im Januar 2020 will Holland Oto die schmucke Miniatur, die in den Farben von Connexxion mit stimmigen Logos, Schriftzügen, Zielschild und Kfz-Kennzeichen zur Premiere aufgelegt wurde, an den Fachhandel ausliefern. Und das wird nicht die einzige Formneuheit der Niederländer bleiben: Der Ebusco 2.2 steht kurz vor Produktionsstart, zur Busworld im Herbst diesen Jahres darf man noch etwas Überraschendes von Holland Oto erwarten.  (HollandOto/VDL/Connexxion/PM/Sr)

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