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Der neue Setra Doppeldecker S 531 DT ist mit seinen Assis­tenzsystemen so etwas wie die so genannte hohe Schule: Mehr geht, was beim Reitsport der höchste Schwierigkeitsgrad, ist beim Doppeldecker mit bis zu 83 Fahrgästen sowie stattlichen Abmessungen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 t die Sicherheit. Mit an Bord sind beim neuen Ulmer Flaggschiff der Notbremsassistent Active Brake Assist 4 sowie der Sideguard Assist. ABS, ABA 4, ART, AtAs, BAS, DBL, ESP, TPMS und mehr – der neue Doppeldecker aus Ulm verfügt entweder serienmäßig oder optional über das gesamte Alphabet der aktuellen Assistenz- und Sicherheitssysteme. Sollte trotzdem ein Unfall passieren, profitieren Fahrer und Fahrgäste von größtmöglicher passiver Sicher­heit: So verfügt bereits der bisherige Setra Doppelstockbus seit seiner umfassen­den Überarbeitung im Herbst 2015 über ein verstärktes Gerippe und erfüllt damit freiwillig den Pendelschlagtest nach ECE-R-29. Zu den herausragenden Assistenzsystemen für Omnibusse zählt zweifelsohne der Notbremsassistent Active Brake Assist (ABA). Nicht zu unterschätzen ist aber auch der Sideguard Assist, denn Abbiegemanöver nach rechts im Stadtverkehr gehören zu den unangenehmsten Aufgaben eines Fahrers: Er muss gleichzeitig nach vorn Ampeln, Beschilderung, Gegen- und Querverkehr beachten, außerdem seitlich Fußgänger und Fahrrad­fahrer im Auge behalten. Darüber hinaus kann sich die Verkehrssituation in Sekundenschnelle ändern. Auch sind sich Fahrradfahrer und Fußgänger nicht immer bewusst, dass ein Busfahrer sie womöglich gar nicht sehen kann. Als weltweit erste Omnibusmarke bietet Setra jetzt deshalb den Abbiege-Assistent Sideguard Assist mit Personenerkennung an.

Abbiege-Assistent Sideguard Assist mit Personenerkennung an. Foto: Setra

Seit einem Jahr in Lkw von Mercedes-Benz angeboten, ist der Sideguard Assist nun ebenfalls reif für den Einsatz im Omnibus. Die Arbeitsweise des Sideguard Assist ist mehrstufig: Er informiert den Fahrer zunächst, wenn sich ein relevantes Objekt in der Warnzone befindet. In einem zweiten Schritt wird der Fahrer gewarnt, falls er eine Aktion einleitet oder fortsetzt und dabei die Gefahr einer Kollision besteht. Befindet sich ein bewegliches Objekt in der seitlichen Überwachungszone, wird der Fahrer optisch informiert. Im Außenspiegel auf der Beifahrerseite leuchtet in Blickhöhe des Fahrers eine LED in Dreiecksform gelb auf. Die Leuchte lenkt die Aufmerksamkeit des Fahrers intuitiv auf die Situation neben seinem Fahrzeug. Bei Kollisionsgefahr erfolgt eine zusätzliche optische Warnung: Die LED-Leuchte blinkt mehrfach rot mit höherer Leuchtkraft, nach zwei Sekunden permanent rot. Hinzu kommt eine haptische Vibrationswarnung im Fahrersitz analog zum Spurassistent. Erkennen die Sensoren darüber hinaus beim Abbiegen in der Abbiegekurve des Omnibusses ein stationäres Hindernis wie eine Ampel oder einen Poller, erfolgt ebenfalls eine optische und haptische Warnung. Dies vermeidet Kollisionen. Die Schleppkurvenwarnung funktioniert im Geschwindigkeitsbereich von 0 ‑ 36 km/h. Die anderen Funktionen des Sideguard Assist stehen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich von 0 ‑   100 km/h zur Verfügung.

Mit Sciherheit erfolgreich: Der Abbiege-Assistent von Daimler-Buses. Foto: Setra

Der Sideguard Assist bewertet für seine Warnkaskade auch Aktionen des Fahrers, etwa beim Anfahren den gesetzten Blinker auf der Beifahrerseite oder den Lenkeinschlag sowie fortlaufend den Abstand zu einem bewegten oder beweglichen Objekt. Zum Beispiel warnt der Abbiege-Assistent auch beim Abbiegen ohne Betätigung des Blinkers vor Hindernissen. Der Fahrer bleibt dabei weiterhin in vollem Umfang in der Verantwortung und Herr der Lage. Ihm stehen aufgrund seiner Einschätzung sämtliche Handlungs­optionen offen. Der neue Sideguard Assist kann sogar noch mehr: Er warnt den Fahrer bei Geschwindigkeiten höher 36 km/h ebenso als Assistenzsystem beim Spurwech­sel nach rechts bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Damit übernimmt der Sideguard Assist die Funktion eines Spurwechsel-Assistenten. Der Fahrer wird ebenfalls über ein Objekt auf der Beifahrerseite informiert bzw. beim Setzen des Blinkers davor gewarnt. Damit unterstützt der Sideguard Assist den Spurwechsel etwa beim Überholen eines Radfahrers außerorts oder beim Fahrstreifenwechsel auf mehrspurigen Straßen. Herzstück des Sideguard Assist ist eine Radarsensorik mit zwei Nahbereichs-Radarsensoren auf der Beifahrerseite im Radlauf der Vorderachse. Die seitliche Überwachungszone hat eine Breite von 3,75 m. Das System ist so ausgerichtet, dass es die komplette Länge des Omnibusses abdeckt. Darüber hinaus wird dieser Streifen sogar um jeweils zwei Meter nach vorn und nach hinten ausge­dehnt. In der Funktion Spurwechsel-Assistent wächst der Streifen in Sinne eines gefahrlosen Spurwechsels nach vorn sogar auf bis zu 5 m und nach hinten auf bis zu 15 m.

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