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Hellö Mercedes-Benz Tourismo

Der Fernbusanbieter Hellö setzt auf den Tourismo von Mercedes-Benz. Foto: ÖBB/Knopp

Die ÖBB zieht bei ihrer Fernbusgesellschaft Hellö die Notbremse. Der Grund ist die Auslastung, die weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Am Wochenende spekulierten erste österreichische Medien schon über eine Übernahme durch FlixBus, jetzt ist es amtlich: FlixBus übernimmt die schwarze Hellö-Flotte. Die ÖBB-Fernbussparte schreibe mit neun Angestellten und 28 geleasten Bussen  deutliche Anlaufverluste, nach Schätzungen sollen sie mit einem großen Millionenbetrag zu Buche schlagen, wie beispielsweise der Standard schrieb. Die Geschäftsergebnisse von Hellö werden wie ein Staatsgeheimnis gehütet, nicht einmal Passagierzahlen würden genannt, so der Standard weiter. Die im Januar stolz genannten 100.000 Passagiere sind – gemessen an 28 Bussen und 180 Tagen Fahrbetrieb seit dem Start am 14. Juli – mit 20 Personen pro Tag und Bus dann doch durchaus überschaubar. “Es geht um einen gesichtswahrenden Rückzug” schildert ein mit der Materie vertrauter ÖBB-Insider gegenüber der Zeitung der Standard. Als ausbaufähig schilderte FlixBus-Chef André Schwämmlein vor kurzem noch das grüne Netzwerk. FlixBus-Gründer und Geschäftsführer Jochen Engert in einer entsprechenden Pressemitteilung zur Übernahme: „Wir freuen uns auf viele neue Kunden und eine langfristige Zusammenarbeit mit den ÖBB. Gemeinsam bieten wir Österreichs Reisenden eine noch attraktivere Alternative zum eigenen Auto.“ Die Fernbusse der Hellö-Flotte werden bis Ende Juli zunächst weiterfahren. Ab August profitieren die Kunden dann von dem europaweiten FlixBus-Streckennetz, dessen Verbindungen zukünftig auch über wegfinder.at gebucht werden können. Ab dem 01. August 2017 werden bestehende Hellö-Linien in das europaweite FlixBus-Netz integriert und vertrieben. FlixBus-Partner Blaguss übernimmt im Rahmen der Transaktion den operativen Betrieb der Hellö-Linien. Auf beliebten Strecken kommen so Zusatzkapazitäten zum Einsatz. Zeitgleich erweitert FlixBus das bestehende Fernbusnetz um neue Verbindungen und mehr Ziele im In- und Ausland. Jochen Engert: „Statt Parallelverkehren schaffen wir durch die Netzintegration mehr Reisemöglichkeiten. Der Kunde kann in Österreich so schon sehr bald ein deutlich breiteres Fernbus-Angebot nutzen.“

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