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Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris besuchte die NFI-Produktionsstätte in St. Cloud im US-Bundesstaat Minnesota. Foto: NFI

Beim Besuch gab es für die Vizepräsidentin eine Führung in der Produktion der Elektrobusse. Foto: NFI

Den 9. Februar 2023 werden die Mitarbeiter von New Flyer Industries Inc. (ein kanadischer Hersteller von Omnibussen mit Werken in Winnipeg sowie in den US-amerikanischen Städten St. Cloud und Crookston) nicht vergessen: Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris besuchte die Produktionsstätte in St. Cloud im US-Bundesstaat Minnesota.

Das eine oder andere Selfie mit der wohl am zweitwichtigsten Person der USA wurde gemacht, wie würden sich die Mitarbeiter von Daimler Buses verhalten, wenn Robert Habeck die eCitaro-Produktion und das Werk in Mannheim besuchen würde? Olaf Scholz als Vizekanzler war in seinerzeit Amtszeit als Vizekanzler nicht in Mannheim.

Dafür aber immerhin schon Volker Wissing als Bundesminister für Digitales und Verkehr, der an den eMobility Days 2022 teilnahm. Anlässlich ihres Besuchs bei New Flyer Industries gab es für Kamala Harris auch einen Rundgang, der sie zu den Stationen der Produktion der Elektrobusse führte.

Die Vizepräsidentin hielt noch eine Ansprache vor den Angestellten und den geladenen Ehrengästen: “Die Elektrobusse, die in diesem Werk gebaut werden, sind ein Beispiel für amerikanische Innovation und der Schlüssel für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs”, sagte Harris.

Das könnte auch ein deutscher Vizekanzler sagen, wenn er in Mannheim die eCitaro-Produktion besuchen würde. Mercedes-Benz konnte bei den Neuzulassungen im Segment der Elektrobusse im Jahr 2022 den ersten Platz verteidigen, europaweit fahren die Elektrobusse mit Stern mit 405 Zulassungen in 2022 auf den ansehnlichen dritten Platz vor!

In den USA scheinen die Besucher bei Vorzeigeherstellern eine Tradition zu haben, im Jahr 2009 stand der damalige Vizepräsident Joe Biden im Werk in St. Cloud vor den NFI-Mitarbeitern, die damals Hybrid-Elektrobusse bauten. Die Biden-Harris-Regierung hatte eine Rekordinvestitionen von 3,7 Milliarden US-Dollar in den öffentlichen Nahverkehr auf den Weg gebracht.

Mit dem Geld werden unter anderem Investitionen in elektrische Busse gefördert. Und was spricht dann dagegen, vor Ort bei einem Rundgang durch die Produktion weitere Möglichkeiten zu erörtern, wie die Regierung die heimische Industrie weiter unterstützen kann?

Auch in den USA hat man mit den Auswirkungen der weltweiten Lieferunterbrechungen und der anhaltenden Inflation zu kämpfen. Mit Blick auf das Ranking der Neuzulassungen im Segment der Elektrobusse in Deutschland führt Mercedes-Benz, Platz 2 und 3 gehen an Hersteller aus den Niederlanden und Polen – und europaweit dominiert ein E-Bus-Hersteller aus China!

Das Werk von New Flyer in St. Cloud beschäftigt über 685 engagierte Mitarbeiter, darunter mehr als 500 Gewerkschaftsmitglieder der CWA Local 7304, wie NFI in diesem Zusammenhang mitteilt. Das Werk fertigt batterieelektrische, emissionsfreie Busse in unterschiedlichen Längen.

New Flyer sei stolz darauf, benachteiligten Unternehmen (in den USA sogenannte Disadvantaged Business Enterprises) und weiblichen Minderheitenunternehmen (Minority Women Business Enterprises) die Möglichkeit zu geben, sich an der Beschaffung von Komponenten und Materialien für die Fertigung zu beteiligen, so NFI.

Im Jahr 2021 hat New Flyer ein Ausbildungsprogramm für Elektrotechniker (ETTP) für seine Mitarbeiter ins Leben gerufen, um die Entwicklung von Arbeitskräften für stark nachgefragte elektrotechnische Fertigkeiten zu fördern und so das neue Mobilitätszeitalter im Bundesstaat Minnesota zu forcieren.

Und eine entsprechende staatliche Unterstützung wird dabei als Belohnung für das Handeln angesehen, das im Zusammenhang mit der America-First-Politik steht. Unter Donald Trump hatte die USA bekanntlich ihre politische und handelspolitische Ausrichtung weg von einer globalen Verantwortung hin zu einer Politik, die nur nationale Interessen bedient und immer die USA in den Mittelpunkt stellt, geändert. 

Da kommt das Lob der Vizepräsidentin Kamala Harris, die NFI-Elektrobusse als ein “Modell amerikanischer Innovation” herausstellte, zu richtigen Zeit. Immerhin sichere es den Arbeitnehmern gut bezahlte Arbeitsplätze und verhelfe den Verkehrsbetrieben zu klimafreundlicheren Möglichkeiten ihres ÖPNV-Angebotes. (NFI/DaimlerBuses/omnibus.news/Sr)

Fototermin mit NFI-Mitarbeiterin: Auch dafür nahm sich Kamala Harris die nötige Zeit. Foto: NFI

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing besuchte die eMobilty Days von Daimler Buses und traf in Mannheim Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses. Foto: Schreiber

 

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