Alfred Neutzner, Geschäftsführer ebe EUROPA GmbH, wirbt mit dem “Made in Europe” für die Elektro- und Wasserstoffbusse von ebe Europa. Das scheint auch die ÖPNV-Dienstleister in Wiesbaden, Mainz und Frankfurt am Main überzeugt zu haben, denn sie werden ab Sommer 2019 elf Linienbusse eingesetzt, die mit umweltfreundlich erzeugtem Wasserstoff als “Kraftstoff” fahren. Bereits 2016, im Zuge der ökologischen Wende nach der Klimakonferenz von Paris und bevor überhaupt Dieselfahrverbote per Gerichtsbescheide in deutschen Städten drohten, haben sich ESWE Verkehr, Mainzer Mobilität und traffiQ / In-der-City Bus ICB auf das gemeinsame Projekt H2 Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion verständigt. Mainz und Wiesbaden haben zwölf Meter lange Solobusse und 18 Meter lange Gelenkbusse bestellt, die u.a. auf einer gemeinsamen Linie zwischen Mainz und Wiesbaden fahren werden. Frankfurt bekommt Solobusse für den Einsatz im Stadtverkehr. Die Brennstoffzellen-Busse haben eine Reichweite von rund 300 Kilometer, das Betanken dauert unter 15 Minuten. Einziger Wermutstropfen: Die mit 650.000 Euro pro Solobus derzeit noch hohen Anschaffungskosten, die eine finanzielle Herausforderung darstellen. Die Beschaffung der Wasserstoff-Flotte erfolgt deshalb im Zuge der EU-Förderinitiative „Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe“. Zusammen mit den Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur minimieren die Restkosten für die Verkehrsgesellschaften auf das Niveau der Anschaffungskosten von Dieselbussen. Jörg Gerhard, Geschäftsführer von ESWE Verkehr, spricht von entscheidender Pionierarbeit: „Mit den Wasserstoff-Bussen setzen wir gemeinsam mit Mainz und Frankfurt einen Meilenstein für emissionsfreien ÖPNV.“ Die Fördermittel der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz in Höhe von zwei Millionen Euro ermöglichen auf dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr in Wiesbaden den Bau einer gemeinsam genutzten Wasserstoff-Tankstelle, die mit „grünem“ Wasserstoff aus dem Mainzer Energiepark beliefert wird. Dort sorgen vorrangig Windräder für die Stromproduktion und damit den Betrieb der weltweit größten Power-to-gas-Anlage ihrer Art, in der Wasserstoff hergestellt wird. Gefertigt wird die Wasserstoff-Busse im Auftrag von ebe Europa von der Firma Autosan aus Polen.
H2-Zeitalter
24. Oktober 2018