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ÖBB testet einen Wasserstoff-Bus. Foto: ÖBB/Knopp

Der ÖBB Postbus startet den ersten Testbetrieb eines Wasserstoffbusses in Österreich. Dieser wird für drei Wochen auf der Strecke der Vienna Airport Lines (Flughafen Schwechat – Wien) im Einsatz sein. Die Technologie sei äußert vielversprechend, schließlich werden beim Einsatz von Wasserstoffbussen keinerlei klimaschädlichen Emissionen erzeugt, sondern nur Wärme und Wasserdampf, wie die ÖBB mitteilt. Wasserstoff ist in vieler Hinsicht der perfekte Brennstoff. Es handelt sich um die sauberste und effizienteste Verbrennung. Wasserstoff kann Strom erzeugen und Strom kann Wasserstoff erzeugen, wodurch ein Energiekreislauf geschaffen wird, der erneuerbar und umweltfreundlich ist. In Fahrzeugen kann Wasserstoff auf zweierlei Art als Kraftstoff verwendet werden: zur Erzeugung von Strom in einer Brennstoffzelle als sauberste Option, oder in einem Verbrennungsmotor, wobei die Emissionen verglichen mit anderen Kraftstoffen immer noch erheblich geringer sind. Zur Verfügung gestellt wird der Bus für den Test bei der ÖBB von der Firma ebe Europa. Der Bus wurde per Tieflader aus den Niederlanden geliefert, da es auf der Strecke keine geeigneten Tankstellen gibt. Das Tanken mit Wasserstoff dauert im Normalbetrieb, bei einer fix installierten Tankstelle, nur rund 15 Minuten (für 30 bis 35 kg Wasserstoff). Für den Testbetrieb hat Postbus eine mobile Tankstelle von der Firma Linde aus Deutschland geliefert bekommen. Die Betankung benötigt hier etwas mehr Zeit, in etwa drei Stunden. Der Bus fährt mit einem Elektromotor und wird mit Wasserstoff betankt. In der, im Fahrzeug verbauten, Brennstoffzelle erfolgt dann durch Sauerstoffzufuhr eine chemische Reaktion, bei der Energie erzeugt wird. Ein wesentlicher Unterschied zu batteriebetriebenen Bussen ist, dass die Stromerzeugung direkt im Fahrzeug passiert. Die Reichweite eines wasserstoffbetriebenen Busses beträgt rund 400 Kilometer pro Tankfüllung. Wasserstoffbusse sind daher gut für den Überlandverkehr geeignet. Einen weiteren Vorteil liefert der Wasserstoffbus im Winterbetrieb: Bei der chemischen Reaktion in der Brennstoffzelle entsteht auch Wärme, die im Winter für die Beheizung genutzt werden kann. Für die FahrerInnen gab es im Vorfeld eigene Schulungen bezüglich Fahrverhalten und Umgang mit dem Bus, da im Vergleich zu dieselbetriebenen Fahrzeugen einige Unterschiede zu beachten sind. Auch in den Werkstätten sind Besonderheiten im Umgang mit den Bussen zu berücksichtigen. Bei Postbus steht uns während der Testphase ein Techniker von ebe Europa vor Ort zur Verfügung. „Österreich war immer schon ein Land der großen Innovationen. Für die Erreichung der Ziele der Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung – #mission2030 sind innovative Lösungen besonders gefragt. Ich freue mich, dass Postbus diesen Weg geht und wünsche für den Testbetrieb viel Erfolg, denn: emissionsfreie Mobilität ist die Zukunft. Wasserstoff könnte dabei eine bedeutende Rolle spielen“, sagt Norbert Hofer, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. „Wir bei Postbus wollen beim klimaschonenden Verkehr neue Wege beschreiten. Als größtes Busunternehmen Österreichs sehen wir es auch als unsere Verantwortung einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unser Ziel ist es, unsere Busverkehre langfristig auf alternative Antriebe umzustellen. Neue Technologien sind aber auch mit hohem Aufwand verbunden und es ist wichtig, dass solche Initiativen auf nationaler und EU-Ebene unterstützt werden“, sagt die Geschäftsführerin von Postbus, Silvia Kaupa-Götzl.

Silvia Kaupa-Götzl, Geschäftsführerin von Postbus und Norbert Hofer, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie in Österreich. Foto: ÖBB/Knopp

 

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