Seite wählen

Mit Straßenzulassung: GCK Mobility baut den Crossway von Iveco Bus von Diesel- auf FCEV-Antrieb um. Foto: GCK Mobility

Aus alt mach neu: Ein Gebrauchtbus der Iveco Bus Crossway-Baureihe wurde von GCK Mobility umgerüstet. Dieselmotor raus, eine Wasserstoff-Brennstoffzelle rein. Der Überlandbus hat eine Straßenzulassung erhalten, eine Serienproduktion könne nun starten, so die Franzosen. 100 Interessenten bzw. Verträge hätte man bereits abgeschlossen.

Auch in Frankreich geht es scheinbar ganz bürokratisch zu: Um Umrüstungen in großen Stückzahlen durchführen zu können, müssen sie eine spezielle Zulassung erhalten. Dieser langwierige Prozess wurde nun von GCK Mobility in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen abgeschlossen: Die beiden Zertifizierungsstellen haben alle Tests des Iveco Crossway, der in Cournon im Departement Puy-de-Dôme in einer Niederlassung von GCK Mobility nachgerüstet wurde, erfolgreich abgenommen.

“Es ist das erste Mal, dass ein Fahrzeug eine Straßenzulassung dieser Art erhält. Der nachgerüstete Crossway ist nicht nur für den Straßenverkehr zugelassen, sondern kann von GCK Mobility auch in Serie produziert werden”, freut sich das Unternehmen in seiner Pressemitteilung.

Die im Motorraum installierte neue Antriebseinheit versorge die Batterien und damit den Elektromotor mit (Fahr-)Strom. Der umgebaute Crossway hätte nun eine Reichweite von mindestens 400 km, so GCK Mobility. Für das Laden bzw. Tanken würden 15 bis 20 Minuten benötigt, so die Franzosen.

Mit 38 kg Wasserstoff in fünf 700-bar-Tanks (drei im Motorraum und zwei im Innenraum im Bereich der Heckbank) unterliege der umgerüstete Crossway keinerlei Witterungseinschränkungen und verfüge über die gleiche Leistung wie das Original in Bezug auf Höchstgeschwindigkeit und maximale Steigung, so GCK Mobility.

Dies gelte auch für die Sitzplatzkapazität, mit 47 bis 63 je nach Modell – sei der umgebaute Crossway Identisch mit dem Original. Angaben zu den Kosten macht GCK Mobility nicht. In französischen Medien wird angemerkt, dass der erste Auftrag über 16 Fahrzeuge einen Wert von knapp sechs Millionen Euro habe – rund 300.000 Euro müsste demnach der Umbau pro Fahrzeug kosten. Der endgültige Preis für die Umrüstung soll in Kürze bekannt gegeben werden, die Franzosen versprechen einen Preis von deutlich unter 300.000 Euro in der Großserienfertigung.

Die ersten 16 umgerüsteten FCEV-Crossway von GCK Mobility werden den Schul- und Überlandverkehr in großen städtischen Zentren der Region Auvergne-Rhône-Alpes bedienen. Mit mehr als 11 % der zwischen 2020 und 2022 angeschafften neuen Omnibusse mit alternativen Antrieben, d. h. mehr als 550 der fast 5.000 Busse, die im Einsatz sind, ist und bleibt Auvergne-Rhône-Alpes die erste Region in Frankreich, die nach eigenen Angaben die meisten lokal emissionsfreien Omnibusse im Land einsetzt.

Gleichzeitig dazu trägt die Region zum Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur bei, neben finanzieller Unterstützung durch unbürokratische Umsetzung der verschiedenen Projekte, insbesondere auch durch die Koordinierung des Aufbaus von fast 20 H2-Stationen, von denen bislang  schon vier in Betrieb sind, im Rahmen des Projekts Zero Emission Valley.

So erklärt sich dann auch die Folierung des ersten H2-umgerüsteten Crossway: Pionnière de l’hydrogène steht voller Stolz auf dem Crossway, der jetzt lokal emissionsfrei ein zweites Leben startet. Rund 70.000 Omnibusse sind auf Frankreichs Straßen unterwegs, die größte Teil mit Dieselmotor. 

Mehr als die Hälfte der derzeit verkehrenden Überland- und Reisebusse der Franzosen dürfen nach Angaben der behörden nachgerüstet werden. Das sogenannte Retrofitting bestehender Verbrenner-Omnibusse ist auch in Frankreich aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen ein an Relevanz zulegendes Thema. (GCKMobility/PM/Sr)

Fehler im Beitrag gefunden? Jetzt melden!

 

 

Teilen auf: