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Safra kündigt H2-Nachrüstkits für Überland- und Reisebusse an. Foto: Safra

Die Société Albigeoise de Fabrication et de Réparation Automobile (Safra), bietet nicht nur Elektro- und Hydrogen-Linienbusse an, sondern zukünftig auch H2-Nachrüstkits für Überland- und Reisebusse. Die Franzosen starten mit einem Nachrüstkit für den Intouro von Mercedes-Benz, denn der ist in Frankreich im Segment der Überlandbusse besonders gut im Geschäft.

Frankreich fährt vor, wie Wim Chatrou von Chatrou CM Solutions mit seiner Marktanalyse Alternative Antriebe über 8 Tonnen gezeigt hat: Frankreich liegt bei den Neuzulassungen europaweit bei den Elektrobussen (BEV/FCEV) auf Platz 3. Aber nicht nur Neufahrzeuge, auch umgerüstete Omnibusse gewinnen in Frankreich immer mehr an Fahrt.

Nachdem ein französisches Konsortium, bestehend aus Grennmot, Forsee Power, SPL Normandie und Comeca, 49 Iveco Crossway von einem Diesel- auf Elektroantrieb umrüsten wird, meldet sich nun auch Safra. Nationales Denken und Handeln bestimmt in Frankreich auch die Förderung elektromobiler Projekte.

Dass die Überlandbusse aus dem Hause Mercedes-Benz nicht nur in Frankreich echte Klassiker sind, weiß man auch bei Safra. Doch zunächst scheint der Markt in Frankreich interessant zu sein, denn hier ist der Intouro im Bereich der Schulbusverkehre ein begehrtes und geschätztes Fahrzeug. Weil es ihn weder mit Erdgas- noch Batterieantrieb gibt, kündigt Safra nun einen Nachrüstsatz an.

Rund 500 Kilometer Reichweite nennt Safra, mehr als ausreichend für den Schülerverkehr. Für Vincent Lemaire, Präsident von Safra, ist diese Lösung eine Revolution und ganz im Sinne der Nachhaltigkeit: “Safra ist ein Pionier im Bereich Wasserstoff und kann nach zehn Jahren Erfahrung mit dieser Technologie nun als einziges Unternehmen der Branche schon einen H2-Nachrüstsatz anbieten.”

Aktuell laufe die finale Phase zur Zertifizierung. Safra teilt mit, dass das Nachrüstkit alle Auflagen erfüllen werde, einschließlich eines Überschlagstests nach ECE R66.02. 34,8 kg Wasserstoff sind in Flaschen des Typs 4 mit an Bord, so die Franzosen. Die Flaschen werden im Heck des Fahrgastraumes verbaut.

Im Heckbereich werde auch die Brennstoffzelle mit 70 kW Leistung installiert. Als Antriebskomponenten ist ein DANA/TM4 Zentralmotor (350 kW) mit zwei NMC-Batteriepacks (2x 71 kW) als Pufferspeicher mit an Bord. So könne man auch Rekuperationsenergie beim Bremsen zurückgewinnen, wie Safra anmerkte.

Das Prinzip des H2-Nachrüstsatzes sei im wahrsten Sinne einfach geniel, wie die Franzosen meinen: Demontage des Motors und der Tanks. Dann der Einbau der neuen Technik sowie Anschluss an die bestehende Antriebseinheiten. Neue Software samt Anbindung an die vorhandene Ausrüstung und Abnahme – fertig!

Safra plant, die H2-Nachrüstkits zunächst in seiner Kleinserie von 15 Fahrzeugen zu erporben und dann in industriellee Serienfertigung zu produzieren. Stéphane Prin, Generaldirektor von Safra, bestätigt: “Das H2-PACK ist eine industrielle Lösung, die in der Fabrik oder von Safra-zertifizierten Werkstätten montiert werden kann, so dass wir noch schneller auf die Seriennachfrage reagieren können.”

Angaben zum Preis des Nachrüstkits hat Safra noch nicht kommuniziert, die offizielle Premiere des als H2-PACK bezweichneten Nachrüstkits findet in dieser Woche auf der Fachmesse Hyvolution Exhibitionam (1. und 2. Februar) in Paris statt. (Safra/omnibus.news/Sr)

 

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