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Zukunftsmusik: Der EBSF-Citaro. Jetzt sollen in Bremerhaven mit Wasserstoff angetriebene Linienbusse in Dienst gestellt werden. Symbolbild/Foto: Daimler

Die Politik in Bremerhaven ist sich einig: Die Stadtverordnetenversammlung der norddeutschen Stadt an der Weser will ab Ende 2021 mit Wasserstoff angetriebene Linienbusse auf der Straße sehen. Fraktionssprecher von CDU, SPD und FDP traten vor die Medien und den ÖPNV-Dienstleister namens Bremerhaven Bus, der nun bis September ein Konzept vorlegen soll, welches auch eine verbindliche Zeitplanung für die Anschaffung und Indienststellung der Linienbusse enthält. „Wir haben im Koalitionsvertrag für diese Wahlperiode verabredet, dass bis 2023 mindestens drei Wasserstoffe Busse bei BremerhavenBus zum Einsatz kommen sollen“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Thorsten Raschen. Durch das aktuelle Corona-Maßnahmenpaket der Bundesregierung von CDU/CSU und SPD werden solche Maßnahmen erheblich finanziell gefördert. Mit diesem Förderungsprogramm besteht die Möglichkeit, Fuhrpark in Bremerhaven erheblich stärker mit Wasserstoffbussen zu erneuern als bisher geplant. Für den Fraktionsvorsitzenden der SPD, Sönke Allers, der richtige Weg: „Mit dem Baustein Wasserstoffbusse werden wir die Entwicklung unserer Stadt als Standort für den Wasserstoff deutlich stärken.“ BremerhavenBus hat sich in der Vergangenheit in vielen Netzwerken zur Einführung von Wasserstoffbussen eingebracht. Diese Kompetenzen müssen jetzt genutzt werden, um den ÖPNV in Bremerhaven umweltfreundlich aufzustellen. Leider bietet die deutsche Industrie keine ausgereiften Produkte an. Diese erheblichen Versäumnisse müssen von der deutschen Wirtschaft umgehend aufgearbeitet werden. Es ist inakzeptabel, dass die Technik Wasserstoff oder Hybrid von deutschen Unternehmen komplett verschlafen wurde. Für Hauke Hilz, Fraktionsvorsitzender der FDP, ist jetzt der Zeitpunkt, um trotzdem Busse mit einer ausgereiften Wasserstofftechnik anzuschaffen. „Wir wollen, dass die Wasserstoffbusse Ende 2021 fahren. Das ist ambitioniert und dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Selbstverständlich werden alle Förderungsmöglichkeiten der Bundes- und Landesprogramme genutzt.“ Neben den Kosten für die Fahrzeuge müssen Betriebshof und Werkstatt umgerüstet und eine Tankstelle gebaut werden. Das könnte bis zu fünf Millionen Euro bedeuten, wie eine Machbarkeitsstudie ermittelt hat. Um all das finanzieren zu können, hat die städtische ÖPNV-Gesellschaft Bremerhaven Bus nun zahlreiche Förderanträge gestellt – auch an das Land Bremen, wie Robert Haase als Geschäftsführer von Bremerhaven Bus gegenüber den Medien erklärte. Bremen selbst hatte sich erst einmal gegen Wasserstoff-Busse entschieden, denn die Technik sei noch nicht ausgereift genug, so der Bremer Senat. Der Geschäftsführer zeigt sich aber zuversichtlich, es gebe erste positive Signale. Außerdem wolle Deutschland ja bekanntlich eine Vorreiterrolle bei dieser Antriebstechnologie einnehmen. Zum Start seien drei mit Wasserstoff angetriebene Linienbusse auf der touristischen Hafenliner-Linie geplant. (BremerhavenBus/StadtverordnetenversammlungBHV/PM/Schreiber)

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