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Solaris zeigte 2019 auf dem UITP Summit in Stockholm den Urbino hydrogen und schickte ihn anschließend auf Europareise. Foto: Schreiber

Solaris und das Verkehrsunternehmen Arriva Niederlande haben einen Vertrag über die Lieferung von 10 Solaris Urbino 12 hydrogen unterschrieben. Die Wasserstoffbusse sollen an die Provinz Gelderland im Laufe dieses Jahres ausgeliefert werden. Arriva wird sie im Dezember 2021 in der Region Achterhoek in den Städten Zutphen und Apeldoorn einsetzen. Gelderland ist die größte Provinz der Niederlande, gelegen in der östlichen Mitte des Landes. Ende letzten Jahres gab die Provinzleitung von Gelderland bekannt, dass sie am europäischen JIVE2-Programm (Joint Initiative For Hydrogen Vehicles Across Europe) teilnimmt, das sich auf die Förderung emissionsfreier öffentlicher Verkehrsmittel konzentriert. Ziel ist es, die Anzahl der Wasserstoffbusse im ÖPNV zu erhöhen, unter anderem durch Subventionen von 148.000 € pro Bus. In ganz Europa sind Subventionen für 152 Busse in 14 europäischen Regionen enthalten. Die zehn 12-Meter-Solaris-Busse mit Wasserstoffantrieb werden die derzeitigen Dieselbusse ersetzen und mehr als 1 Million Kilometer pro Jahr zurücklegen. Die Fahrzeuge werden bis Ende 2021 nach Gelderland geliefert. Die Solaris Urbino 12 hydrogen werden mit der mittels einer Brennstoffzelle erzeugten Energie angetrieben und die einzigen Nebenprodukte der dort stattfindenden chemischen Reaktion sind Wärme und Wasserdampf. Die elektrische Energie wird in der umgekehrten Elektrolyse erzeugt und dann dem Antrieb direkt zugeführt. Der Antrieb besteht aus einer Achse mit E-Motoren. Darüber hinaus wird jeder Bus mit einem zusätzlichen Energiespeicher ausgestattet, d. h. mit einer Solaris High Power-Batterie. Der für den Antrieb notwendige Wasserstoff wird im Urbino 12 hydrogen gasförmig in Tanks mit einer Gesamtkapazität 1560 l gespeichert, die auf dem Dach platziert sind. Jeder der bestellten Busse kann bis zu 85 Fahrgäste befördern, wovon 37 auf Sitzplätzen. Die Türen wurden in der Anordnung 1-2-0 geplant. Fahrgäste werden eine komfortable und sichere Fahrt dank einer Klimaanlage für das ganze Fahrzeug, einer Videoüberwachung und einem modernen Fahrgastinformationssystem genießen können. Sie werden auch die Möglichkeit haben, ihre Mobilgeräte in USB-Ladebuchsen, die sich im Fahrgastraum befinden, aufzuladen. Für mobilitätseingeschränkte Personen wurden ein Rollstuhlstellplatz und eine Rampe an der 2. Tür vorgesehen. Einen komfortablen Arbeitsplatz für den Fahrer sichern zusätzlich ein klimatisierter Fahrersitz und eine elektrisch beheizbare Frontscheibe. Zur Verfügung der Busfahrer wird zudem eine Reihe von automatischen Fahrerassistenzsystemen gestellt, die ihre Arbeit unterstützen und die Straßenverkehrssicherheit erhöhen. Dazu gehören u. a. das System MirrorEye, dass herkömmliche Seitenspiegel durch Kameras ersetzt und das MobileyeShield+-System der intelligenten Kameras, die das Umfeld des Busses überwachen und dadurch das Kollisionsrisiko mit Fußgängern und Fahrradfahrern minimieren. Bei potenzieller Gefahr wird der Fahrer über visuelle und akustische Warnsignale gewarnt. Die ersten Solaris-Busse kamen in die Niederlande 2017. Seitdem setzen sich immer mehr Betreiber und Entscheidungsträger mit Solaris Netherlands B.V. in Verbindung, um moderne und ökologische Transportlösungen für ihre Regionen anzuschaffen. Wil Willems, der Managing Director von Solaris Netherlands, verfügt über eine umfangreiche Erfahrung in der Branche. Vor über acht Jahren und nach einer 25-jährigen erfolgreichen Karriere in der ÖPNV-Branche beschloss er sein eigenes Unternehmen im Bereich modularer Fördersysteme zu gründen. Er hat jedoch das Interesse an der Automobilbranche nie verloren und stetig aufmerksam Marktinnovationen verfolgt. Dieses Jahr übernahm er den Posten des Managing Director von Solaris Netherlands und wie er selber bemerkt, entscheiden sich niederländische Betreiber in letzter Zeit immer häufiger für die Anschaffung emissionsfreier Fahrzeuge, denn sie sind sich dessen bewusst, dass die Inbetriebnahme von Bussen, die zu sauberer Luft beitragen, einen großen Schritt nach vorne darstellt. Die Wasserstofftechnologie ist für Arriva Netherlands neu. Dank des Engagements für den regelmäßigen Regionalverkehr wird Arriva mit neu bestellten Bussen eine Rekordkilometerzahl zurücklegen. Es ist eine Bedingung des JIVE2-Projekts, dass im Zeitraum Dezember 2021 bis Dezember 2024 jeder Wasserstoffbus mindestens 50.000 Kilometer pro Jahr fährt. Arriva und die Provinz Gelderland streben 100.000 Kilometer pro Jahr an. Mit Unterstützung der Provinz hat sich der Betreiber außerdem verpflichtet, bis Dezember 2021 eine Wasserstofftankstelle zu bauen. Anfang dieses Jahres gab der Betreiber Connexxion bei Solaris eine Bestellung für 20 wasserstoffbetriebene Busse für die Provinz Südholland auf. Die Wasserstoffbusse von Solaris gewinnen jedoch immer mehr neue Kunden nicht nur in den Niederlanden. Seit der Premiere des Urbino 12 hydrogen im Juni 2019 sicherte sich Solaris bereits Aufträge über insgesamt 69 Fahrzeuge aus den Niederlanden, Deutschland, Italien und Schweden. Dank eines umfangreichen Angebots an emissionsfreien Fahrzeugen, angefangen bei 8,9 Meter langen Elektrobussen, mit den kürzlich eingeführten Urbino 15 LE electric bis hin zu 24-Meter-Doppelgelenkobussen, wurde Solaris zum europäischen Marktführer im Bereich Elektromobilität. (Solaris/Arriva/PM/Sr)

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