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Ende einer Ikone – Lastauto Omnibus wird eingestellt. Foto: ETM, Montage: omnibus.news

Lastauto Omnibus wird als eigenständiges, gedrucktes Heft zum Jahresende eingestellt – wer sich den Klassiker unter den Fachzeitschriften im freien Verkauf geholt hat, der hat es schon gemerkt: Lastauto Omnibus gab es nur noch über den hauseigenen Onlineshop und im Abonnement direkt beim Verlag. Die älteste Nutzfahrzeug-Zeitschrift in Kontinentaleuropa erschien zum ersten Mal im Jahr 1924 unter dem Titel Das Lastauto.

Den Ruf, die ganze Welt der Nutzfahrzeuge abzubilden – neben Omnibussen waren schwerpunktmäßig Lkw und Transporter im Heft vertreten – hat sich die Redaktion über die Jahre erarbeitet. Jeden Monat wurde topaktuell über Tests, Technik und Trends rund um das Nutzfahrzeug berichtet.

2009 wurden die 12 Ausgaben auf nur noch elf bzw. später dann auf zehn Hefte eingedampft, im letzten Jahr des Druckens verweist der Verlag auf die Auflagenanalyse von 2021: 9.114 Hefte wurden gedruckt, gut 2.800 Abonnenten gab es. Und im Verkauf waren im letzten Jahr pro Ausgabe durchschnittlich 7.122 hefte, davon 1.404 als E-Paper.

Aktuell wird für das Heft (gedruckte Ausgabe oder E-Paper) mit 16,90 Euro dafür auch ein Preis verlangt, der in Zeiten des Sparens sicherlich nicht mehr ohne ein Hinterfragen gezahlt wird. War das Heft den Preis wert? Die aktuellen Themen wie Automatisierung, Digitalisierung, Reduktion des CO2 -Ausstoßes – also die Megatrends, waren präsent.

Im Jahr 1944 bekam die Zeitschrift den Titel Das Lastauto und Auto- und Motorrad-Zeitschrift. Von 1945 bis 1947 erschien die Zeitschrift nicht, danach wurde sie wieder aufgelegt. Seit 1951 unter dem Namen Lastauto und Omnibus ab 1966 dann als Lastauto Omnibus.

Zur Fachzeitschrift gehörte im Internet außerdem ein Onlinedienst mit Newsletter. Viele Neuheiten werden in einem Videopodcast vorgestellt, außerdem gab, Downloads, E-Paper- und Bildergalerien. Leider eindeutig mit Schwerpunkt Lkw und Transporter, eine rühmliche Ausnahme bildet der Bus-Blog.

500 Jahre nachdem Gutenberg mit der Erfindung des Buchdrucks eine medientechnische Revolution ausgelöst hat, stehen die herkömmlichen Druckerzeugnisse wie Buch, Zeitung und Zeitschrift zunehmend in Konkurrenz mit den Neuen Medien. Vor allem das Internet lockt den Nutzfahrzeuginteressierten mit einem großen Informations- und Unterhaltungsangebot.

Ersetzt es wirklich für viele Leser die klassischen Printmedien in ihrer Funktion? Mit Blick auf den Lastauto Omnibus scheint das so zu sein. Kommunikation ist wie die tägliche Nahrungsaufnahme Teil unseres Alltags. Wir haben weniger Zeit und das bisschen Freizeit was uns bleibt, wollen wir effektiv nutzen.

„Wir reagieren damit auf die Lesegewohnheiten unserer Zielgruppen und der DEKRA-Mitglieder“, sagt ETM-Geschäftsführer Oliver Trost. Bert Brandenburg ergänzt: „Wir tragen damit der veränderten Arbeitswelt Rechnung, in der mobiles Arbeiten seinen festen Platz hat. Unsere Leserinnen und Leser können (…) künftig bequem am Bildschirm lesen.“ 

Die Inhalte aus Lastauto Omnibus werden 2023 einen festen Platz im Innenteil des gedruckten Schwestermagazins Fernfahrer erhalten, so die Ankündigung des Verlages. Der von Lastauto Omnibus befeuerte Test- und Technikteil soll viel Raum für Berichte über innovative Fahrzeugkonzepte sowie Antriebslösungen bieten und für Testkompetenz stehen, wie es zum Ende von Lastauto Omnibus heißt. (omnibus.news/Sr)

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