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Ein großer Kopf, wie beim chinesischen Drachen, ist eines der Erkennungszeichen der neuen europäischen Elektrobus-Baureihe von BYD. Foto: Schreiber

Die optische Nähe zur VÖV-Banane bei den europäischen Elektrobussen von BYD ist gewollt. Foto: Schreiber

Europa ist so etwas wie ein Glückskeks für BYD. So ein knuspriges Süßgebäck, in dessen Inneren sich ein Papierstreifen mit einem Sinnspruch oder auch einer Zukunftsdeutung befindet. Und was hat man bei BYD gelsen? Baue Elektrobusse in Europa! Als der Glückskeks vor acht Jahren geöffnet wurde, wurden die Chinesen noch belächelt. Ein Elektrobus aus Fernost, kein Service vor Ort und was gab es nicht noch alles an kritischen Anmerkungen. Heute wissen wir, dass das, was klein begann, stetig gewachsen ist. Auf der diesjährigen IAA gab es einen ersten Rückblick: Seit dem Start der Busverkäufe in Europa im Jahr 2010 hat BYD mehr als 600 Busse verkauft. Dies entspreche in dem Segment der Elektrobusse einem Marktanteil von 20%, wie die Chinesen berechnet haben. Mit dem Wissen und der Erfahrung von weltweit über 35.000 (!) ausgelieferten Elektrobussen kann BYD auch in Europa punkten. Doch nicht nur das, auch die Werke in Ungarn, Frankreich und demnächst England sollen dazu beitragen, noch mehr Vertrauen und Käufer zu generieren. Nachdem BYD auf der letzten IAA den weltweit ersten rein elektrischen Reisebus in den Mittelpunkt rückte, standen in diesem Jahr die Linienbusse im Mittelpunkt. Im neuen Design wurden ein 12m Solowagen und ein 18m langer Elektro-Gelenkbus gezeigt. Weil das Prinzip bei der Fertigung ein modulares sei, könne man mit nicht nur schnell europäische Komponenten für den europäischen Markt einpflegen, wie Isbrand Ho, Managing Director bei BYD Europe, auf der IAA erzählte, sondern man konnte mit der neuen Generation die Fertigungs- und Bauzeiten weiter verringern. Außerdem seien die neuen Elektrobusse noch einmal leichter geworden, so Ho. Das BYD-Eisenphosphat-Akku mit relativ hoher Leistungsdichte und dem Batterie-Thermo-Management von BYD ist bekannt, jetzt ist auch eine intelligente Überwachungs- und Diagnosesystematik lieferbar, mit der die Kunden im Einsatz begleiten können – einschließlich einer Fernsteuerung, um eventuell auftretende Fehlermeldungen schnell zu beheben.  Während der Solowagen aus der ungarischen Fertigung kommen, wie Isbrand Ho mitteilte, sei der Gelenkbus ganz brandneu aus der französischen Fertigung zur Messe gekommen. In Ungarn wird seit April 2017 endmontiert, in Frankreich hätte man mit der Endmontage begonnen. Beide Fabriken würden die Kapazitäten jetzt hochfahren, denn die Auftragslage sei gut: Noch auf der IAA verkündete Isbrand Ho einen Großauftrag für BYD: Der schwedische Busbetreiber Nobina hat 26 Elektrobusse bestellt. Die Schweden erhalten elf 12-m-Busse, zehn 18 m lange Gelenkbusse und fünf der 8,7-m kurzen Midibusse. Mit diesem neuen Auftrag hätte BYD im Jahr 2018 nun Aufträge für mehr als 100 Elektrobusse in Skandinavien geschrieben, wie Isbrand Ho stolz berichtete. Auf der der Pressekonferenz sagte Ho: “Auf der IAA 2018 sind viele neue Elektrobusse zu sehen, aber BYD kann als der erfahrenste und größte Elektrobus-Anbieter sein Können ausspielen. Das zeigt sich in Produktverbesserungen, die dem Betreiber weitere Vorteile bringen. Unsere Elektrobusse sind verfügbar, alltagstauglich und bedienen die Reichweite, mit der wir sie anbieten.”

Auch der Fahrgastraum wurde den Wünschen und Geschmäckern europäischer Kunden angepasst. Foto: Schreiber

Isbrand Ho leitet den europäischen Teil von BYD und verbucht immer mehr Aufträge, wie er in Hannover berichtete. Foto: Schreiber

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