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Der Hino Poncho EV auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018. Foto: Schreiber

Andreas Renschler verkündet die Gründung eines gemeinsames Joint Ventures mit Hino. Foto: Schreiber

Volkswagen hat die Traton AG als Dach für die Marken der hauseigenen Nutzfahrzeuge gegründet. Damit das auch der Branche bewusst wird, hatten die Werbestrategen den neuen Namen auf der IAA in meterhohen Buchstaben vor Halle 12, in der MAN, Scania, Volkswagen und die brasilianische Nutzfahrzeugesprte von VW zu finden war, aufgestellt. Das Kunstwort Traton war in türkis nicht zu übersehen! Was einst die Volkswagen Trock & Bus AG war, ist nun die Traton AG. Und wenn es klappt, geht dieser Teil der Volkswagen AG im kommenden Jahr sogar noch an die Börse. „Drei Jahre nach der Gründung von VW Truck & Bus haben wir große Fortschritte gemacht“, teilt Andreas Renschler, Vorstandsvorsitzender der Traton AG und Vorstandsmitglied der Volkswagen AG mit Verantwortung für den Bereich Nutzfahrzeuge, mit. Aus dem einstigen Start-up aus dem Volkswagen-Konzern sei ein veritables Unternehmen geworden. Das Erfolgsgeheimnis seien in seinen Augen die so genannten Synergien. Eine engere Zusammenarbeit unter Lkw-Marken hat es in der Vergangenheit so nicht gegeben. MAN und Scania werden zukünftig gemeinsam Motoren und anderen Fahrzeugkomponenten verwenden. Das bringt Einsparnisse in Milliardenhöhe während der nächsten Jahre. Für den Traton-Chef Andreas Renschler war der Auftritt auf der IAA Nutzfahrzeuge in diesem Jahr etwas Besonderes. „Zum ersten Mal stellen alle verschiedenen Traton-Marken ihre neuesten Modelle in einer einzigen Messehalle gemeinsam aus“, sagte er. Und weil man sich an etwas Neues gewöhnen muss, legte Renschler gleich noch einmal nach und verkündete auf der IAA noch die Gründung eines gemeinsames Joint Ventures mit Hino Motors Ltd.. „Traton und Hino wollen die Kräfte bündeln, um die E-Mobilität voranzureiben“, so Andreas Renschler,  Das Joint Venture für die Beschaffung mit einer ausgewogenen Beteiligung ist als kleine, aber leistungsfähige Einheit zwischen beiden Unternehmen geplant, um Synergien im Einkauf zu heben. Der gemeinsame Einkauf solle die Kosten senken. Erklärtes Ziel sei es, Synergien in der globalen Beschaffung sowohl für bereits existierende Bauteile als auch für Bauteile für neue Technologien zu realisieren. Weitere Einzelheiten zum geplanten Joint Venture werde man in den kommenden Monaten festgelegen, so Renschler weiter. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung wurde bereits unterzeichnet, der Antrag auf kartellrechtliche Genehmigung ist nun der nächste Schritt auf dem Weg zur Gründung des Joint Ventures in der zweiten Jahreshälfte 2019. Hino ist seit über 25 Jahren im Bereich der Elektromobilität tätig. Um das zu unterstreichen, hatten die KJapaner – aus Bussicht – mit dem Poncho das entsprechende Exponat für den Messestand in Hannover mitgebracht. Seit 2002 baut Hino den Poncho, durchgeformt wie ein Bonsai bietet dieser niederflurige Minibus Platz für 25 bzw. 36 Personen – entsprechend der kurzen oder langen Version. Da die Reifen mehr oder weniger in den Ecken verbaut wurden, können rund 80 Prozent der Grundfläche als Stehfläche genutzt werden. Die Poncho-Busse bieten einen barrierefreien Zugang, wahlweise durch eine oder zwei Türen. Der kurze Poncho misst 6,29 m und bietet 14 Sitzplätze, der lange Poncho bei 6,99 m nur elf Sitzplätze, im Vergleich zum kurzen aber 24 Stehplätze und damit 14 mehr. Die 2,08 m breiten Busse sind 3,1 m hoch und bieten in Japan die größten Stehflächen in ihrer Klasse. Der Hino Poncho ist vor allem für den Einsatz in Wohngebieten konzipiert worden, hier dient der Poncho überwiegend für Shuttlefahrten zu Bus- und Bahnstationen. Trotz des relativ langen Radstandes seien die Poncho-Busse sehr wendig, ein entsprechender Radeinschlagswinkel würde den Poncho durch jede Kurve fahren lassen, versichert Hino Motors. Keine Frage, der Poncho fährt natürlich als Poncho EV auch rein elektrisch vor! Hino Motors verfügt zudem über die weltweit größte Flotte von Hybrid-Nutzfahrzeugen. Außerdem wird Hino im nächsten Jahr in Japan mit dem Verkauf des Hino Profia Hybrid beginnen. „Die Partnerschaft wird beide Unternehmen stärken. Gemeinsam werden wir die laufende Transformation der Transportbranche gestalten können. Die Kooperation im Bereich der E-Mobilität und die Gründung eines Beschaffungs-Joint Ventures sind erst der Anfang.“, so Renschler abschließend im Rahmen der Bekanntgabe. Die Ansätze der beiden Partner ergänzen sich: Während Traton sich auf Schwerlast-Markt mit den Produkten von MAN, Scania und den brasilianischen Lkw konzentriert, legt Hino den Fokus auf leichte und mittelschwere Lkw. Die Bündelung der Kräfte wird die Innovationskraft der Partner stärken.

Der Fahrerplatz im japanischen Hino Poncho EV. Foto: Schreiber

Viel Stehfläche, wenig Sitzplätze – so sieht es im Innern des Hino Poncho EV aus. Foto: Schreiber

 

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