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Nun soll sich Geely in Italien bei der IIA/Menarinibus engagieren… Foto: Geely, IIA, Menarinibus, Schreiber, Seri Industrial; Montage: omnibus.news

Geely soll in Italien in die Busproduktion einsteigen und sich bei der Industria Italiana Autobus (IIA), die jetzt aber wieder Menarinibus heißt, einbringen. Nach BYD in Ungarn wäre damit ein zweiter Fahrzeughersteller aus dem Reich der Mitte in Europa mit einem eigenen Werk im Busgeschäft aktiv. Lange Zeit schwebte das Damoklesschwert der Schließung über der IIA/Menarinibus, die in den Fabrikhallen im Valle dell’Ufita in der Provinz Avellino verschiedene Omnibusse (u.a. auch BEV-Busse) fertigt. Einst die Busschmiede des Iveco-Konzerns und danach die von BredaMenarini, bevor sich die IIA auf eigenen Füßen mit Investments italienischer Konzerne sowie von Karsan aus der Türkei am Busmarkt versuchte. Kurzzeitig hielt auch King Long Anteile an der IIA/Menarinibus, zeigte aber keine Ambitionen, die Busfabrik komplett zu übernehmen.

Die Regionalregierung stütze immer wieder die IIA finanziell, um vorliegende Aufträge (u.a. von der ATAC aus Rom) und damit die Produktion von Omnibussen zu ermöglichen. Letztendlich standen hunderte Arbeitsplätze und das Know-how auf dem Spiel. Jetzt ging es im sprichwörtlichen Sinne Schlag auf Schlag: Im Juni 2024 wurde kommuniziert, dass Seri Industrial 98 % an IIA erworben habe und damit zum Haupteigentümer des Busherstellers wurde. Die bisherigen Anteilseigner (Invitalia (43 %), Leonardo (29 %) und Karsan (28 %) hatten verkauft. Auch das führte aber bisher nicht zum gewünschten Erfolg, Schließungspläne eines Standorts sorgten für Unmut bei den Arbeitern und Politikern, entsprechende Verhandlungen laufen noch. Im Hintergrund wurde ein neuer Besitzer gesucht, mit der China Capital Investment Group Co.,Ltd (CCIG) und der Nutzfahrzeugmarke CRRG schien er gefunden.

Doch dann überraschte die lokale Presse und schreibe, dass sich nun die Geely Group einbringen würde. Geeley ist mit den Marken Volvo, Polestar, Lynk oder auch Smart, einer Kooperation mit Mercedes-Benz sowie dem legendären London Taxi in der Welt der Fahrzeuge eine feste Größe. In der Nutzfahrzeugwelt ist Geely mit der auf elektrifizierte Nutzfahrzeuge spezialisierte Geely-Tochter Farizon aktiv, die auch BEV- und FCEV-Busse im Angebot hat. Wie die italienische Website Sustainable Bus unter Berufung auf lokale Medien berichtet, will sich Geely bei der IIA/Menarinibus aber nicht mit einer Kapitalspritze einbringen, sondern nur mit Know-how und Produktionstechnologien. Zu welchen Konditionen das geschieht, wird nicht berichtet. Bekannt ist nur, dass die neuen Besitzer im Werk Flumeri 2,5 Busse pro Tag bauen werden. Man darf gespannt sein, wie es bei der IIA/Menarinibus weitergeht. (Menarinibus/SustainableBus/Sr)

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