Französische Isobloc-Omnibusse haben ihre Wurzeln in Amerika, denn der Franzose Joseph Besset erwarb von Gar Wood die Lizenz zum Nachbau der aerodynamischen Omnibusse in Frankreich. 1938 stellte er den ersten Bus auf einer Messe in Lyon vor, kurz danach begann er die Fertigung unter dem Markennamen Isobloc. Besonders auffällig ist die Frontpartie, die V-förmig gestaltet dem Bus noch mehr Dynamik verlieh und zudem für einen guten Wert beim Luftwiderstand sorgte. Die Karosserie war selbsttragend und aus Metall. Da so auf das klassische Chassis verzichtet werden konnte, soll der Bus relativ leicht und damit im Verbrauch vergleichsweise sparsam gewesen sein. Bis zum Krieg wurden gut 200 Exemplare gefertigt, bis Ende der 40er Jahre waren es über 2.000. Ab 1948 wurde ein Panhard-Diesel verbaut, ein Jahr später wurde die Front mit einer Panoramascheibe neu gestaltet und die Karosserie dem Zeitgeist und runden Formen angepasst. Das alles half aber nichts, der Wettbewerb und allen voran Chausson hatte bessere Karten. In den 50er Jahren wurde Isobloc von Saviem übernommen, die letzte Busse – nach über 3.500 produzierten Fahrzeugen – im Jahr 1958 ausgeliefert. Euro Passion Models (EPM), ein französischer Großhändler für Modellautos, hat in Zusammenarbeit mit Eligor den Isobloc im Maßstab 1/43 auflegen lassen. Der Innenraum präsentiert sich äußerst fein detailliert, Sitzreihen, Handläufe und Gepäckablagen über den Fenstern sind sehr gut wiedergegeben. Auch im Cockpit sind Tacho, Schalter und Lenkrad liebevoll nachgebildet. Jetzt meldet Konrad Pernetta vom Modellbusmarkt Oberammergau den Isobloc mit einer schwarzen Air France-Lackierung. Das Vorbild stand seinerzeit den Mitarbeitern zur Verfügung, z. B. für die Ferienfahrten deren Kinder. Ganz schön abgehoben…
Ganz schön abgehoben
12. März 2015