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Peter Bijvelds erklärte die Ebusco Philosophie, bevor der neue Ebusco 3.0 enthüllt wurde. Foto: Schreiber

Weltpremiere auf der Busworld Brüssel: Der Ebsuco 3.0 ist da! Foto: Schreiber

Der Fahrerplatz stammt Continental, die Mirrorcams und Monitore kommen von Orlaco. Foto: Schreiber

Der neue Elektrobus von Ebusco, der auf der Busworld in Brüssel seine Weltpremiere feierte, wurde gleich auf der Messe mit dem Busworld Award für Innovation ausgezeichnet. Der feierlichen Enthüllung wohnten neben Journalisten aus aller Welt auch viele Ingenieure des Wettbewerbs bei. Der Grund ist klar: Dank Verbundwerkstoffen rund ein Drittel leichter als der Vorgänger! Daraus ergeben sich für den Fahrgastraum ganz neue gestalterische Chancen. Composite als Material ist nicht neu, vor 31 Jahren stellte Neoplan den MIC (Metroliner im Carbondesign) auf die Räder. Der hatte aber noch einen konventionellen Dieselmotor an Bord. Und die Elektrobusvariante, die kurze Zeit später folgte, schaffte es damals sogar bis in die Niederlande. Mit rund 50 Kilometern Reichweite blieb die Idee aber eine Nischenlösung. Heute sieht die Welt der Elektromobilität Dank Ebusco ganz anders aus: Mit dem 3.0 ist bei gleicher Batteriekapazität (im Vergleich zum 2.0 mit Stahlkarosserie) deutlich mehr Reichweite möglich, ganze 500 Kilometer sollen es werden. Da Ebusco mit dem 2.2 bereits mit einem Batteriepaket von 423 kWh eine Reichweite von bis zu 450 km erreicht, dürfte das ein realistischer Wert sein. Und noch etwas ist neu zu denken: Das verwendete Material erlaubt eine längere Einsatzdauer des Elektrobusses, die Verbundwerkstoffe halten länger, bei Ebusco geht man von 20 Jahren aus, bevor erste Spuren von so genannten Witerungseinflüssen spürbar seien. So lässt sich auch eine ganz neue Rechnung der Betriebskosten aufmachen, wie das Vertriebsteam von Ebusco betont. Da Ingenieure aus der Flugzeugindustrie bei der Konstruktion der Karosserie mitgearbeitet hätten, sei diese verwindungsfest und äußerst steif, tragende Bauteile seien nach Angaben von Peter Bijvelds, Geschäftsführer von Ebusco, extrem widerstandsfähig. Der wichtigste Punkt ist aber der, dass die leichte Karosserie für die Bewegung weniger Energie benötigt, so dass die aktuell von Ebusco-Elektrobussen bekannten Reichweiten noch einmal gesteigert werden dürfte. Ebusco nennt für den 3.0 ein Leergewicht von 8,5 Tonnen, das zulässige Gesamtbewicht wird mit 15 Tonnen angegeben. Für die Fahrgäste bietet die Verwendung von Verbundwerkstoffen den Vorteil, dass der Innenraum frei von Einbauten ist, denn außer Radkästen, die die Räder samt Elektromotoren aufnehmen, gibt es keine weiteren “Störfaktoren” im Innern des Ebusco 3.0. Die Innenstehhöhe beträgt satte 2,35m – mit dem druchgehend podestfreien und niedeflurigen Boden mit einer Einsteigshöhe von 340 Millimetern ein besonders großzügiges Raumgefühl. Die Batterien verbauen die Niederländer, die den Ebusco 3.0 zu 100 Prozent am Firmensitz in Deurne bauen werden, im Wagenboden zwischen den Achsen. Sie seien spritzwassergeschützt und für Wartungsarbeiten gut zugänglich, wie es seitens Ebusco heißt. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den bisher verbauten Lithium-Eisenphosphat-Batterien werde man auch beim neuen Elektrobus diesem Batterietyp treu bleiben. Bis zu 95 Fahrgäste können an Bord, die Anzahl und Anordnung der Sitze obliegt dem Kunden, wie Ebusco betont. Klassisch bleiben die Niederländer bei den Maßen: Der Ebusco 3.0 ist 12m lang, 2,55m breit und 3,2m hoch. Auch ganz traditionell ist das Verbauen bekannten Bauteile der Zulieferindustrie: So ist beispielsweise als Hinterachse die ZF Axtrax AVE 130 mit dabei, das Cockpit liefert Continental und die Klimaanlage samt Wärmepumpe stammt von der Aurora-Tochter namens Heavac.

Blick in den Fahrgastraum des Ebusco 3.0. Foto: Schreiber

Podestfrei und durchgehend niederflurig: Der Fahrgastboden im neuen Ebusco 3.0. Foto: Schreiber

Zu ganze Buswelt zu Gast bei Ebusco – die Premiere des Ebusco 3.0 war gut besucht. Foto: Schreiber

 

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