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Pressekonferenz und Bekanntgabe der Förderung der Projekte in fünf Modellstädten. Foto: BMVI

Mit rund 130 Millionen Euro finanziert der Bund bis 2020 Verkehrsprojekte zur Luftreinhaltung in den fünf Modellstädten Bonn, Essen, Herrenberg, Mannheim und Reutlingen. Die Mittel stehen zusätzlich zum “Sofortprogramm Saubere Luft 2017-2020” zur Verfügung. Maßnahmen sind beispielsweise Ticketvergünstigungen, verbesserte Verkehrslenkung, neue Radwege oder der Ausbau des ÖPNV-Angebotes. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: “Wir unterstützen die Modellstädte dabei, den öffentlichen Personennahverkehr vor Ort noch attraktiver zu machen und die Luftqualität in den Innenstädten zu verbessern. Für die Modellprojekte nimmt das Bundesverkehrsministerium allein über 125 Millionen Euro in die Hand. Damit fördern wir Maßnahmen von der Schaffung neuer Buslinien und Haltestellen bis hin zu einem 1-Euro-Ticket. Das setzt wichtige Anreize, das Auto auch mal stehen zu lassen. Denn nur ein gut ausgebauter und preislich attraktiver öffentlicher Personennahverkehr kann überzeugen.” Bonn führt das “365 Euro-Ticket” ein. Damit können Bürger für einen Euro pro Tag auf den ÖPNV umsteigen und das Auto stehen lassen. Essen baut sein ÖPNV-Netz aus. Die höhere Taktung von Bussen und Bahnen soll für kürzere Wartezeiten und bessere Anbindung sorgen. Herrenberg setzt auf eine dynamische Steuerung. Sie soll den Verkehrsfluss und damit die Vernetzung der Bereiche Verkehrsinfrastruktur und Digitales verbessern. Mannheim errichtet ein “Micro-Hub” (Umschlagsplatz für Logistiker). Damit werden Paketzustellungen durch E-Fahrzeuge in der Innenstadt klimaneutral. Reutlingen wird den ÖPNV um zehn neue Buslinien und über 100 neue Haltestellen erweitern. Den fünf Modellstädten stehen für die schnelle Umsetzung der Verkehrsmaßnahmen jeweils Lotsen im BMU und BMVI mit fachlicher Expertise zur Seite. Der Bund trägt im Durchschnitt 95 Prozent der Gesamtkosten der Projekte. Die Modellprojekte werden wissenschaftlich begleitet und hinsichtlich des NO2-Reduktionspotenzials ausgewertet. Bei besonders wirksamen Maßnahmen wird geprüft, ob sie auf andere Städte übertragen werden können. Eine erste Zwischenbilanz zur Wirksamkeit der Modellprojekte ist für Sommer 2019 geplant.

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