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Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (2. v. re.), Bürgermeister Jürgen Huber (1. v. li.) und die beiden Geschäftsführer der SWR Manfred Koller (2. v. li.) und Olaf Hermes (1. v. re) geben den Startschuss für die Elektrobusflotte emil. Foto: RVB

Fünf Elektrobusse der Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) sind ab sofort auf der Altstadtlinie im Einsatz. Manfred Koller und Olaf Hermes, die beiden Geschäftsführer der RVB, haben am 2. Mai gemeinsam mit Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Bürgermeister Jürgen Huber die Elektrobusflotte in Dienst gestellt. Die Elektrobusse fahren mit 100 Prozent Ökostrom der REWAG und sind damit in Sachen Umweltbilanz unschlagbar gut unterwegs, so die RVB in einer entsprechenden Meldung. Die RVB investiert rund drei Millionen Euro in die Elektrobusse und die Ladeinfrastruktur. „Heute haben wir einen entscheidenden Schritt zur Steigerung der Attraktivität unserer Regensburger Altstadt getan“, freute sich Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Sie bedankte sich unter anderem beim Stadtratsgremium und dem Aufsichtsrat der SWR, die den Kauf der innovativen Busse genehmigt hatten. „Kein Schadstoffausstoß, leises Fahren und Mobilität auch für bewegungseingeschränkte Menschen. Das ist genau das, was wir in der Regensburger Altstadt brauchen“, so das Fazit von Bürgermeister Jürgen Huber. „Der ÖPNV an sich ist schon umweltfreundlich. Mit den elektrisch betriebenen Bussen legen wir in Sachen Umweltschutz nochmal zu“, erklärte RVB-Geschäftsführer Manfred Koller. „Gerne würden wir die gesamte Busflotte sukzessive auf Elektrobetrieb umstellen. Doch das geht nur, wenn die Hersteller entsprechend serienreife und alltagstaugliche Standard- und Gelenkomnibusse anbieten.“ Sein Geschäftsführerkollege Olaf Hermes ergänzt: „Derzeit kostet ein Elektro- oder Hybridbus mehr als das Zweieinhalbfache eines herkömmlichen Busses mit dieselbetriebenem Euro-6-Motor, der den derzeit höchsten Stand der Technik hat und entsprechend schadstoffarm fährt. Eine komplette Umstellung ist daher zum jetzigen Zeitpunkt trotz Zuschüssen nicht bezahlbar.“ Die Midi-Elektrobusse sind je 7,72 Meter lang, 2,20 Meter breit und haben ein Gesamtgewicht von je 12 Tonnen. „Sie sind extrem wendig und kommen so um viele Ecken, die wir vorher nie geschafft hätten. Das lässt uns Raum für neue Streckenplanungen in der Altstadt und daran arbeiten wir gerade auch“, erklärt RVB-Betriebsleiter Frank Steinwede. Gebaut hat die fünf Busse die italienische Firma Rampini. Jedes Fahrzeug vom Typ Ale E80 wird im Werk in Passignano sul Trasimeno von Hand gefertigt – auch die fünf kleinen Midi-Busse für Regensburg. Im Bus befinden sich 14 Sitzplätze, bis zu 25 Stehplätze sowie 1 Rollstuhlplatz. 9 Batteriemodule sind in jedem Fahrzeug verteilt. Sie ermöglichen eine Reichweite von rund 70 bis 75 Kilometern im Stadtverkehr ohne Zwischenladung. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei 1,3 Kilowattstunden pro gefahrenem Kilometer; mit Heizung sind es bis zu 2,2 Kilowattstunden. Geladen werden die neuen Fahrzeuge zukünftig nachts im Omnibusbetriebshof in der Markomannenstraße und tagsüber zwischen den Fahrten an der neuen Schnellladestation unterhalb der Galgenbergbrücke, die ausschließlich den Elektrobussen vorbehalten ist und unbedingt von anderen Fahrzeugen freigehalten werden muss. Die RVB hat sich für die Ladetechnik über einen Pantografen entschieden. Dabei fährt der Busfahrer einen Ausleger (Pantografen) auf dem Dach des Busses hoch und koppelt ihn an die Stromschiene an, die an einem Mast über der Haltestelle angebracht ist. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einem Oberleitungsbus, nur stationär. Das Schnellladen dauert rund fünf bis zehn Minuten. Auch Unternehmen vor Ort profitieren vom Engagement der RVB. Ein Fahrzeug wird als Innovationsplattform im E-Mobilitäts-Cluster zur Verfügung gestellt, wo Antriebsformen der Zukunft entwickelt, weiterentwickelt und verbessert werden.

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